Heppenheim. In Heppenheim ist es eigentlich Tradition, die Kampagne mit Zugkomitee und Fastnachtern am Freitag nach dem 11. November zu einzuläuten. Weil der Stichtag aber dieses Jahr auf einen Samstag fiel, wurde die Fastnacht gleich an diesem Tag eröffnet.
Um 19.11 Uhr hatten sich schon viele Fassebutze aus Heppenheim und seinen Stadtteilen am Postbrunnen eingefunden, wo es mit dem Musikzug Starkenburg und dem Zugkomitee vorneweg auf den Graben zum Fastnachtsbrunnen ging. Dort wurde auf einer Bühne vor der Gaststätte „Gossini“ gefeiert. In einem Getränkerondell versorgte das Gastro-Team die Fastnachter mit Glühwein und Rindswurst.
Weil den Musikern des Musikzugs Starkenburg noch nicht bekannt war, wer die Schirmherrschaft nach Kerstin der Paragrafenreiterin alias Rechtsanwältin Kerstin Fuhrmann für die Straßenfastnacht übernimmt, waren sie in ihren traditionelle roten Jacken gekleidet und spielten vor der Bühne munter auf.
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„Wir wussten es ja nicht vorher. Erst jetzt nach der Vorstellung geht es rund im Kopf“, sagte Andreas Rittinger vom Vorstand. Rund um den Fastnachtsbrunnen glitzerte und funkelte es: Die Fasnachtsgesellschaft Bottschlorum war vor Ort mit ihren Ballett-Gruppen – von den Krümeln bis zum Jokusballett in roten Funkenmariechen-Kostümen.
Blau waren jene von der Habafa. Die mehr als 50 Jahren alten Schwellköpp, die seit zwei Jahren von einer Gruppe Heppenheimern wieder getragen werden, glänzten genauso wie die rot glitzernden Smokingjacken und Zylinder der Frauenbundfastnacht im Licht der Bühnenstrahler. Darunter hatten sich Erbacher, Kirschhäuser, Wald-Erlenbacher und Hambacher Fastnachter gemischt. Für die Akustik mit Tusch und Musik sorgten Joachim Wagner und Simon Stadler mit ihrer Technik.
Witzige Wortgefechte
Entzücken und viel Applaus mit Zugabeforderungen gab es für das Krümelballett der Bottschloren, die Sitzungspräsident Markus Wilfer nach der Begrüßung durch Zugmarschall Norbert Weiser vorstellte. Letzterer moderierte die Veranstaltung und lieferte sich so manch witziges Wortgefecht mit den Repräsentanten auf der Bühne. Auch der frühere Schirmherr und amtierende Bürgermeister Rainer Burelbach grüßte die Fassebutze und dankte ihnen für ihr Engagement. „Ihr seht einfach toll aus in Euren Kostümen. Wir werden sicher eine tolle Kampagne und einen tollen Fastnachtsumzug haben“, sagte Burelbach. Der stellvertretende Sitzungspräsident der Handballer des SV Erbach, Michael Endres, kam mit den Proseccoschnecken auf die Bühne. Hinter einem Betttuch zogen diese sich erst schwarz-weiße Strumpfhosen zum Tanz an. Derweil stellte Endres das Motto „der Erbacher Sitzung vor: Walt Disney.
Die Veggelsbecher präsentierten einen Tanz mit rotem Tanzwedeln. Auch sie gaben eine Zugabe. Miss Veggelsbach alias Andrea Ochs-Kleber munterte zum Mittanzen auf. Bei der Hambacher Fastnacht (Habafa) nutzte der neue Sitzungspräsident Eric Lerchl, umrahmt vom Habafa-Ballett, die Gelegenheit, sich vorzustellen. Er folgt auf Jan Ohlhauser.
Dann stand die Vergatterung des neuen Schirmherren beziehungsweise der neuen Schirmfrau an: Seit letztem Jahr ist dies Vorstellung in die Fastnachtseröffnung am Graben integriert.
„Dieses Mal ist es nicht eine Schirmfrau oder ein Schirmherr, sondern eine Gruppe. Eigentlich sind es sieben Leute“, kündigte Norbert Weiser an. Sie hätten Berufe wie IT-Berater, Rechtsanwälte oder Leiter des Revisionsamtes des Kreises Bergstraße. „Na, wisst ihr es schon“, fragte der Zugmarschall in die Runde. Erst, als er mit den Namen der siebenköpfigen Gruppe aufwartete, war allen klar, um wen es sich handelte. „Sie heißen Christian, Michael, Karsten und Ibo sowie der Chef der Truppe Thomas Vettel. Es fehlen heute leider zwei: Marco und Alexander“, sagte Weiser.
„Die Schwellköpp“, riefen die Fassebutze. Damit war es raus. Mit Tusch und Tschingderassabum ging es auf die Bühne. „Das Zugkomitee wünscht den neuen Schirmherren viel Spaß und eine tolle Kampagne“, sagte Weiser. Fuhrmann, die mit dem Popchor unterwegs sei, werde zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet.
Holger Mitsch, Sitzungspräsident der Hutzelschweizer Fastnacht, brachte die Hutzelschweizer Kombo mit Michael Mitsch am Schlagzeug, Petra Zipp-Wächter am Akkordeon und Sänger Martin Zipp mit. Die Lieder von der „Lewwerworscht“ und „Die Gaas is weg“ sangen viele begeistert mit. Zum Abschluss des Abends warb der Frauenbund für seine vier Veranstaltungen der Frauenfastnacht. Gemeinsam wurde die Frauenbundhymne „Es Däschel“ gesungen. dj/ü
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