Kommunalpolitik

FDP-Antrag zielt auf 25 000 neue Bäume für Heppenheim in den nächsten zehn Jahren ab

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bib/ü
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Ein Baum soll pro Heppenheimer Bürger gepflanzt werden, schlägt die FDP vor. Ausgleichsmaßnahmen (wie hier im Gewerbegebiet Süd) sollen allerdings nicht mitgerechnet werden. © Sascha Lotz

Heppenheim. „Jüngste Untersuchungen haben erneut die besondere Bedeutung von Bäumen bei der Reduzierung von CO2 bestätigt. Die Pflanzung von zusätzlichen Bäumen ist daher ein wichtiger Beitrag zur CO2-Minderung. Auch auf lokaler Ebene können Stadt und Private beziehungsweise Unternehmen einen Beitrag leisten, indem sie zusätzliche Bäume pflanzen“, erklärt die FDP-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung in der Kreisstadt. Mit einem Antrag für die kommende Sitzungsrunde des Stadtparlaments wollen die Liberalen dieses Thema angehen. „Ein Baum für jeden Bürger“ heißt die gewünschte Initiative.

Ziel sei es, den Baumbestand im Stadtgebiet um rund 25 000 Bäume zu erhöhen, so Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst (FDP) im Antrag. Das entspricht in etwa der Anzahl der Heppenheimer Bürger. Nach Angaben der Stadt liegt die Zahl der Einwohner in der Kernstadt sowie ihren sieben Stadtteilen bei 26 700.

Konzept bis zum Sommer vorlegen

Ein Konzept für die Initiative „Ein Baum für jeden Bürger“ soll bis Sommer 2023 vorgelegt werden, fordert die Fraktion. In ihrem Antrag stellen die Liberalen auch sogleich konkrete Bestandteile des Konzepts vor. Demnach sollen in Heppenheim neue Bäume einzeln, in Gruppen oder als Waldflächen auf städtischen, privaten und gewerblichen Flächen gepflanzt werden. Doch um ein Schlupfloch zu vermeiden, gibt es Bedingungen: „Baumpflanzungen im Rahmen von naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen, Bebauungsplanauflagen oder regulären Baumaßnahmen sollen nicht angerechnet werden.“ Gleiches gilt für Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume. Denkbar sei es, Flächen, die landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden, in Streuobstwiesen oder Waldflächen umzuwandeln. „Die Initiative soll explizit zusätzliche Bäume in Heppenheim schaffen und ist deshalb kein Ersatz für die Verpflichtungen, die sich aus den naturschutzrechtlichen Auflagen im Rahmen von Baumaßnahmen oder bei Ersatzbepflanzungen ergeben.“

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Michael Ränker
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Die Liberalen wünschen sich Patenschaften von Privatleuten oder auch Unternehmen für die Gewächse. Die Pflanzungen könnten dann ebenfalls von Bürgern, aber auch durch die Stadt erfolgen. Damit die Heppenheimer mit fachlicher Unterstützung zusätzliche Bäume pflanzen können, sei ein jährlicher „Tag der Baumpflanzung“ denkbar. Die tatsächliche Realisierung des Konzepts fordern die Liberalen innerhalb von zehn Jahren. Jährlich soll dann eine Bilanz der neuen, zusätzlich gepflanzten Bäume aufgestellt werden.

„Geht man von einer lockeren Bepflanzung von circa 400 Bäumen pro Hektar aus, würden circa 100 Hektar zusätzliche Baumflächen in Heppenheim über zehn Jahre geschaffen“, rechnet Hörst vor. Die Fläche könne variieren, je nachdem, wie viel Waldflächen und wie viele Einzelbäume aufgeforstet werden.

Pro Jahr 50 000 Euro

Freilich muss die Initiative auch bezahlt werden. Dafür sollten im nächsten Haushaltsplan und in der Finanzplanung pro Jahr 50 000 Euro für die Realisierung des Konzeptes als eigene Haushaltsposition vorgesehen werden, so die Vorstellung der FDP. Außerdem sollen Förderprogramme von Land, Bund und EU sowie Spenden in Anspruch genommen werden, sodass dann zumindest Teile des Vorhabens refinanziert würden.

Die angedachte Laufzeit der Initiative von zehn Jahren soll die Chancen auf einen Erfolg der Maßnahme erhöhen. In diesem Zeitraum muss schließlich ausreichend Fläche bereitgestellt und das Programm schrittweise umgesetzt werden. bib/ü

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