Fünfte Jahreszeit

Die Heppenheimer Fastnachter haben ihre Fahne gehisst

Die Narren stimmten sich an der Alten Sparkasse bei kalten Temperaturen auf die heiße Phase der Kampagne ein.

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An der Alten Sparkasse läuteten die Narren mit der Fahnenhissung die heiße Phase der Fastnacht ein. © Astrid Wagner

Heppenheim. Was macht ein Fastnachtsnarr, wenn er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit vierfarbbuntem Auftrag aus dem Haus muss? Die langjährige Frau Zugmarschall Barbara Schaab machte es vor: Sie wählte am Samstag für die offizielle Fahnenhissung der Straßenfastnachter die Narrenkappe mit (Kunst-)Pelzbesatz.

Doch Spaß beiseite, den kleinen und großen Fassebutze wurde es erst gar nicht kalt, denn vor der Fahnenhissung an der Alten Sparkasse, stand erst einmal ein Mini-Umzug auf dem Programm. Und so zog die lustige Truppe, die vom Musikzug Starkenburg angeführt wurde, durch die Fußgängerzone, über den Graben und die Gräffstraße empor zum offiziellen Hauptsitz des neuen Schirmherren.

Schirmherr mit standesgemäßem Gefährt

Fröhlich winkend und helau rufend zog die bunte Schar vorbei an den Wahlkampfständen der Parteien, wurde von den Passanten mal mit fröhlichem Winken und Helau rufend begrüßt, mal mit verwunderten Blicken. Alle waren sie dabei, die Vertreter der fastnachtstreibenden Vereine der Kreisstadt. Ins Auge fielen ganz besonders die Bottschloren, die eine Abordnung kleiner und großer Tänzerinnen auf den Weg geschickt hatte, und die Frauenbund-Fastnachterinnen in ihrem glitzernden Outfit.

Robin, der Münzmagier alias Robin Chatterjee marschierte zu Fuß zu seinem „Regierungssitz“ auf Zeit. Chatterjee ist seit 1994, seit seiner Ausbildung, bei der Sparkasse Starkenburg und dort seit Anfang des Jahres neues Vorstandsmitglied als Vetriebsvorstand. Der 1973 geborene Viernheimer ist ein echter Fastnachter: 20 Jahre war er bei den „Großen Drei“ seiner Heimatstadt aktiv. Und er beherrscht Fremdsprachen: Statt des in Viernheim üblichen „Ahoi“ kam ihm am Samstag das hiesige „Helau“ schon recht flüssig über die Lippen.

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Sein Schirmherrenwagen ist bereits fertig und rollte mit Zugmarschall Norbert Weiser an Bord mit dem Mini-Gaudiwurm mit. Wieder einmal haben sich die Wagenbauer große Mühe gegeben, um dem Schirmherren ein standesgemäßes Gefährt zu basteln. Es zeigt ihn – aus Kontrastgründen erblondet – in seinem Bühnenoutfit mit Frack, Zylinder und Zauberstab, umgeben von Münzen und Scheinen.

Musikzug sorgte musikalisch für Stimmung

Vor der „Alten Sparkasse“ angekommen, begrüßte Norbert Weiser die Narren und viele Zuschauer. Robin, der Münzmagier warf Goldtaler unters närrische Volk. „In Hepprum, da geht es jetzt los, da wird die Fastnacht riesengroß“, blickte er reimend auf die anstehenden Saalfastnachten und den Fastnachtsumzug voraus, der sich am Sonntag, 2. März, durch die Kreisstadt winden wird. „Die Narren in Hepprum sind bereit für Lachen, Frohsinn, Heiterkeit“, dichtete er weiter. Mit vereinten Kräften wurde die vierfarbbunte Fahne gehisst. Der Musikzug Starkenburg unterhielt mit heißen Rhythmen. Und da just in dem Moment die Sternsinger sich auf den Weg gemacht hatten, machte eine Gruppe Station bei den Narren – und ehe sich die Kinder und Jugendlichen versahen, mussten sie ihr Sternsingerlied ins Mikrofon singen. Das machten sie ebenso mutig wie toll. Robin, der Münzmagier erwies sich beim Mitsingen übrigens als textsicher. Kein Wunder, wie er später beim Umtrunk im Hof der Alten Sparkasse erzählte, war er doch selbst viele Jahre in der Kirche engagiert – als Messdiener, Sternsinger und später bei der KjG. „Unsere Fastnacht hat einen katholischen Hintergrund, da passt das super dazu“, freute er sich. rid/ü

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