Problemzone

Die Bahn-Unterführung bleibt jetzt auch bei Regen trocken

Immer wieder war in Heppenheim dort Waten angesagt. Eine erneuerte und dann erneut reparierte Hebeanlage greift jetzt aber offenbar.

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mbl/ü
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Ein lange erhofftes Bild in der Fußgängerunterführung am Bahnhof: Regen bedeutet inzwischen erstmal nicht mehr, dass alles vollläuft. © Marius Blume

Heppenheim. Wird auch am Heppenheimer Bahnhof und konkret in der Unterführung endlich gut, was lange währte? Das Jahr beginnt so, wie das alte über weite Strecken war: regenreich. Wer eben kann, hat beim Durchqueren der Heppenheimer Bahnhofs-Unterführung die Kapuze aufgezogen und vielleicht noch einen Regenschirm aufgespannt. Mit leichten Schuhen wird es so oder so am Fuß unangenehm, aber wenigstens steht das Wasser nicht, muss niemand waten, wie es oft genug der Fall war. Offenbar hat die Bahn inzwischen reagiert, wirksam.

Regelmäßig erhält die Stadt Heppenheim Auszeichnungen, etwa als Saubermacher-Stadt – im Zusammenhang mit dem Portal Mängelmelder. Einige der dort am häufigsten monierten Sachverhalte gelten oder galten seit Langem dem Umstand, dass die Unterführung mehr oder weniger geflutet ist, das Wasser nach deutlichem Regenfall nicht mehr abläuft. „Und wieder einmal steht die Bahnhofsunterführung in Heppenheim nach anhaltenden Regenfällen unter Wasser. Ist mittlerweile nicht mehr zum Lachen“, meldete zum Beispiel ein Nutzer am 26. Oktober per Handy, und noch gleichen Tags kam die Antwort: „Die Hebeanlage der DB wurde durch die Mitarbeiter vom Kanalbetrieb instandgesetzt.“

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Die jüngste Meldung stammt aktuell vom 6. Dezember. Hat also Nikolaus abgeholfen? Nein, nachdem mehrfach Bahn-Trupps oder zum Wegpumpen zu schnell gebotenem Handeln auch mal städtische Kräfte angerückt waren, ist nun offenbar wirklich etwas geschehen, das wirkt. „Die Hebeanlage wurde komplett erneuert und Ende November 2023 in Betrieb genommen“, schrieb das Bahnhofsteam von DB Smile dem Lorscher Heinz-Jörg Arntz recht schnell zu seiner Anfrage über den Feedback-Kanal.

Alle anderen kursierenden Adressen und Telefonnummern führten ins Leere, berichtet der leidenschaftliche Radfahrer, der gerade als solcher auch schon erfolgreich Glasscherben auf dem Bahnhofsgelände angeprangert habe, gegenüber dieser Zeitung. Die hatte sich nach seinem Post in sozialen Medien nach der gewonnenen Erfahrung erkundigt. Gut ist die, versichert Arntz und steht auch der vielgescholtenen Bahn zur Seite.

Wer sich selbst und die Rechtschreibung beherrscht, komme auch zum Zuge, das sei fairerweise und auch schnell so. Die Abweichung zu Ende November wusste die Bahn auch zu erklären: „Die Technik zur Ermittlung des Wasserstands wies einen Fehler auf, welcher zwischenzeitlich behoben wurde.“

Die Deutsche Bahn bittet um Entschuldigung

Scheint ganz so, als habe das funktioniert. Die kleine Stichprobe am Dienstag, nachdem es noch nicht heftig, aber beharrlich geregnet hatte, zeigt: Natürlich ist es nass, aber größere Ansammlungen von Wasser sind nicht zu sehen. Das Unsichtbare, die Hebeanlage greift demnach. Wer warten muss oder rasch weiterkommen will, braucht keine Gummistiefel oder gar ein Boot.

So richtig zufrieden ist ein Nutzer des Kundenservices, wenn er sich und sein Anliegen ernstgenommen sieht. „Uns ist es ebenso wichtig wie Ihnen, dass Sie sich an unseren Bahnhöfen wohlfühlen.“ Freilich braucht es dazu, zumindest dem verbreiteten (subjektiven) Sicherheitsempfinden nach, mehr als trockene Füße – aber das steht auf einem anderen Blatt. „Dazu gehört“, greift die Bahn das leidige Dauerthema der geteilten Rückmeldung nach abschließend auf, „dass die Unterführungen gut instandgehalten werden. Wir bitten Sie um Entschuldigung, wenn wir diese Erwartung am Bahnhof Heppenheim längere Zeit nicht erfüllen konnten.“

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Diese Haltung und dieser Status freuen auch die Stadtverwaltung, die ihrerseits den Mängelmelder ebenfalls sehr ernst nimmt und zu stehendem Wasser in der Bahnhofs-Unterführung schon länger keine Meldungen mehr entgegenzunehmen hatte. Somit herrscht bei den Icons auf der entsprechend mit Markierungen versehenen Deutschlandkarte des Portals Grün für „Gelöst“ rund um den Heppenheimer Bahnhof vor.

Müll bleibt ein Thema, natürlich auch dort und etwa gerade nach Silvester. Bis auf ein paar abgebrannte Kracher und Raketenstöcke ist dort aber schon Dienstag nicht mehr viel zu sehen – und wiederum die Bahn zuständig. Wie exterritoriales Gebiet hat vor allem sie die eigenen Flächen auf kommunaler Gemarkung in Ordnung zu halten.

Arntzs Fazit fällt positiv aus. Der Heppenheimer Bahnhof bleibt für die Stadt ein heißes Eisen mit seinem an sich attraktiven, aber verfallenden Hauptgebäude und der alten Güterhalle, belebt durch Geschäfte. Wenn nun auch noch Starkregen – ohnehin ein Thema, mit dem sich auch Heppenheim intensiv befasst – auszuhalten ist, konnte viel gewonnen werden. Die harte Probe folgt sicher bald. mbl/ü

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