Gemeindevertretung - Fraktionen sprechen sich einstimmig für Übergangslösung aus / Ausführliche Gedenktafel soll folgen

Zusatzschild in Einhausen soll an Schicksal der Familie Lösermann erinnern

Von 
Jörg Keller
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Das Straßenschild am Lösermann-Weg an der Weschnitz soll mit einem Zusatz versehen werden, der an die Geschehnisse im November 1938 erinnert. © Keller

Einhausen. Am morgigen Dienstag, 9. November, lädt die Gemeinde wieder zum Gedenken an die der Opfer von Nationalsozialismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt ein. Erinnert wird bei der Veranstaltung auch an das Schicksal der jüdischen Familie Lösermann, die in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1938 im Zuge der Novemberpogrome aus ihrer Heimatgemeinde Einhausen vertrieben wurde. 2019 erhielt der südliche Weschnitzdamm ab der steinernen Brücke den Namen Lösermann-Weg. Eine Gedenktafel mit Barcode zu vertiefenden Informationen im Internet soll einmal die schrecklichen Geschehnisse vor 83 Jahren beleuchten. In Vorfeld soll jedoch die Zeit des Nationalsozialismus in Einhausen historisch aufgearbeitet werden, was sich – wie berichtet – gegenüber der bisherigen Planung verzögert. Von Seiten der Gemeinde hatte man daher um Geduld gebeten, bis die Hinweistafel aufgestellt wird.

Wichtige Erinnerungskultur

Die Gemeindevertreter empfinden das jedoch als eine unbefriedigende Lösung. Mit einem gemeinsamen Antrag und nachfolgendem einstimmigen Beschluss haben sie jetzt auf den Weg gebracht, dass kurzfristig zumindest ein Straßen-Zusatzschild mit einigen wesentlichen Informationen angebracht wird. „Den Fraktionen ist die Erinnerungskultur als Mahnmal für alle nachfolgenden Generationen ein großes Anliegen“, heißt es in der schriftlichen Begründung zu dem Antrag. Grünen-Fraktionsvorsitzende Hanna Blumenschein sprach im Namen aller drei Fraktionen bei der Gemeindevertretersitzung von einem „Bedürfnis, das Schicksal der Familie Lösermann im Gedächtnis zu behalten“. Damit bekenne man sich der Ort auch zu einem „wenig ruhmreichen Teil seiner Geschichte“. Das Verbrechen an ihren Einhäuser Mitbürgern sei seinerzeit von „ganz gewöhnlichen Bürgern“ begangen worden. Die Erinnerung an die Geschehnisse sei auch mit Blick auf das örtliche Abschneiden der AfD bei der vergangenen Bundestagswahl (8,2 Prozent) bedeutsam, sagte Hanna Blumenschein.

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