Einhausen. Kurz vor Beginn der Sendung, als fünf Mitarbeiter der Abteilungen Kostüm, Maske und Ton um sie herumwuselten, da seien ihr die Tränen gekommen: teils vor Lampenfieber, teils aus Dankbarkeit, das sie das alles erleben dürfe. Momente später trat Michaela Hartnagel-Keil hinaus, ins Scheinwerferlicht. Der Eröffnungstanz gemeinsam mit den Einhäuser Reggaetons klappte, wie am Mittag desselben Tages letztmalig geprobt. Dreieinhalbstunden später war die Show vor knapp 700 Frauen im Publikum, darunter auch einige verkleidete Männer, vorbei.
Eine After-Show-Party in einem Restaurant im Rundfunkgebäude schloss sich nach Mitternacht an. Alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne waren eingeladen. Denn die Hessische Weiberfastnacht war die dritte und letzte Fastnachts-Sendung des Hessischen Rundfunks, die am Dienstagabend in einem der Sendesäle in Frankfurt aufgezeichnet wurde. Zum Trio gehört auch das Format „Rosa Wölkchen“, in dem Hartnagel-Keil einen Ausschnitt ihres „Barbie“-Soloprogramms zeigt, und „Hessen lacht zur Fassenacht“. „Ich war um 2.30 Uhr im Hotel“, blickt die in Einhausen Aufgewachsene auf den erlebnisreichen Tag zurück.
Als sie das alles mit leicht heiserer Stimme erzählt, sitzt sie auf der Rückfahrt nach Alsbach-Hähnlein im Auto neben ihrem Mann, der in der fünften Jahreszeit für sie gern in die Rolle des „Chauffeurs“ springt, wie sie immer wieder berichtet. Oft habe sie fünf Auftritte an einem Abend in verschiedenen Orten. Da habe sie nicht den Kopf, dazwischen auch noch autozufahren.
Die amtierende Einhäuser Kerwekönigin Celina Gratzer ließ sich das Spektakel nicht entgehen
Für ihren Mann war dieser 11. Februar auch ein ganz besonderer Tag: Er feierte seinen 60. Geburtstag. Keine große Familienfeier, keine romantische Reise zu zweit. „Er saß den ganzen Tag im Sendesaal und hat mir zugeschaut“, berichtet Hartnagel-Keil. Ihr Elferrat, darunter in diesem Jahr als einzige Einhäuserin die Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Ingeborg Kude, habe für ihn ein Buffet aufgebaut und sich um ihn gekümmert. Sie habe ihrem Mann vor laufender Kamera gratuliert, dann habe das Publikum für ihn „Happy Birthday“ gesungen: „Ihm sind die Tränen gelaufen.“
Bereits um 9 Uhr morgens schloss sich ein gemeinsames Frühstück aller Künstler an, bevor sie die Heim- oder Weiterreise antraten. Drei große Busse mit Verwandten, Bekannten und Fans aus Einhausen, Lorsch, Heppenheim, Bürstadt und Hähnlein hatte sie zur Aufzeichnung mitgebracht. Auch Einhausens Bürgermeister Helmut Glanzner war wie in den Vorjahren im Publikum, ebenso wie die CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Heitland. Alsbach-Hähnleins Ortsvorsteher Harald Finger sei erstmals mit dabei gewesen. Fans seien bis aus Bayern und Thürigen angereist, so Hartnagel-Keil. Das habe sie erfahren, als sie nach der Aufzeichnung ins Publikum ging, um Erinnerungsfotos mit den Fans zu ermöglichen. Und auch die amtierende Einhäuser Kerwekönigin Celina Gratzer ließ sich das Spektakel nicht entgehen.
Auch wenn gestern erstmal ein Ruhetag mit Hundespaziergang im Wald und ein abendlicher Restaurantbesuch mit den Kindern und Enkeln anstand, um den runden Geburtstag im engsten Familienkreis nachzufeiern, geht es am Wochenende für Michaela Hartnagel-Keil mit fünf Auftritten, darunter in der Melibokushalle in Zwingenberg, fastnachtlich weiter. Am 28. Februar und 1. März tritt sie bei den Narrengiggelsitzungen in der Einhäuser Mehrzweckhalle auf, wo sie unter anderem einen Ausschnitt aus ihrem „Barbie“-Soloprogramm zeigt.
Die „Hessische Weiberfastnacht“ wird am Donnerstag, 27. Februar, ab 21.45 Uhr im HR-Fernsehen ausgestrahlt. Am gleichen Tag ist Hartnagel-Keil bei „Hallo Hessen“ zu Gast. Die Sendung „Rosa Wölkchen“ ist bereits am Samstag, 22. Februar, ab 22.45 Uhr zu sehen.
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