Einhausen. Vergangene Woche hat sie den Anruf bekommen: Im kommenden Jahr wird Michaela Hartnagel-Keil erneut Sitzungspräsidentin der Hessischen Weiberfastnacht im HR-Fernsehen sein. Die dreistündige Sendung wird traditionell am Donnerstag vor dem Rosenmontag ausgestrahlt, im kommenden Jahr fällt der Tag auf den 27. Februar.
Hartnagel-Keil übernimmt die Rolle der Sitzungspräsidentin bereits zum dritten Mal. In dieser führt sie als Moderatorin durch die Sendung, kündigt die vielen bunten Gesangs- und Tanzbeiträge und natürlich auch Büttenreden dem Publikum im Saal und vor den Bildschirmen an. Die Sendung wird zwei Wochen vor der Ausstrahlung in einem Sendesaal des Hessischen Rundfunks vor Publikum aufgezeichnet. Wer bei der Aufzeichnung dabei sein will, kann ab dem 11. November um 11.11 Uhr, passend zum Beginn des Karnevals und der Fastnacht, Karten über www.hr-ticketcenter.de erwerben. Der Vorverkaufsstart wird im Programm des HR-Fernsehens auch durch einen kurzen Trailer beworben, der speziell dafür gedreht wird.
Im kommenden Jahr liegt der Aufzeichnungstermin am Abend des 11. Februar. Ein ganz besonderes Datum für sie, erzählt Michaela Hartnagel-Keil, denn: „An diesem Tag wird mein Mann 60 Jahre alt.“ Deshalb hat das Paar schon jetzt beschlossen, zwischen den letzten Proben am 9. und 10. Februar und der Aufzeichnung am Dienstag, 11. Februar, nicht wie in den Jahren zuvor nach Hause zu fahren, sondern im Hotel in Frankfurt zu übernachten und in den runden Geburtstag auf diese Weise hinein zu feiern.
In aufwendiger Arbeit wird das Kostüm geschneidert
In der kommenden Woche steht ein erstes Treffen mit der Redaktion der Sendung an, um das weitere Vorgehen zu besprechen. In den folgenden Monaten wird in aufwendiger und sorgfältiger Arbeit in der Schneiderei des HR das Kostüm entstehen, das Hartnagel-Keil bei der Aufzeichnung im Februar 2025 tragen wird. Wie es diesmal aussehen wird, darauf sind ihre Fans im Vorfeld immer besonders gespannt. Das Geheimnis wird streng gehütet und erst an dem Abend gelüftet, an dem Hartnagel-Keil ins Scheinwerferlicht tritt. Schon im Anschluss an das Gespräch kommende Woche wird sich die gelernte Sekretärin, die Freunde und Bekannte einfach nur Michi nennen, mit der Kostümbildnerin zusammensetzen, um erste Entwürfe und Stoffe zu besprechen.
Ein weiterer wichtiger Termin auf dem Weg zur Sendung ist der Nikolaustag: Am 6. und auch am 7. Dezember finden die Castings statt, bei denen sich entscheidet, welche Künstler und Gruppen bei der diesjährigen Hessischen Weiberfastnacht auftreten werden. Bewerben kann sich zunächst jeder, der glaubt, einen passenden Beitrag leisten zu können, zum Beispiel mit Gesang, Comedy, einer Büttenrede oder einem Männerballett. Um einen möglichen Bewerbungsaufruf zu erhalten, reicht eine formlose E-Mail an die Adresse fastnacht@hr.de.
Von den eingesandten Videos wählt die Redaktion 80 bis 100 Nummern aus, die beim Casting in einem leeren Studio vor sechs Mitgliedern der Redaktion ihr Können beweisen dürfen. Auch Michaela Hartnagel-Keil ist bei den Castings dabei. Schließlich muss sie die Künstler von Anfang an gut kennen, um sie in der Sendung gelungen ankündigen zu können. Auch den ein oder anderen Tipp hat sie der Redaktion schon gegeben, etwa für das Duo Feinherb, das schließlich nicht bei der Hessischen Weiberfastnacht, sondern in der Sendung „Rosa Wölkchen“ zu späterer Stunde aufgetreten ist.
In der weiteren Vorbereitung kommt auch der Entscheidung über die Gestaltung des Anfangs und Endes der Sendung besondere Bedeutung zu: „Wenn die Leute am Anfang gelangweilt sind, schalten sie um. Andererseits darf man sein Pulver nicht gleich zu Beginn verschießen“, beschreibt Redaktionsleiter Axel Mugler den Spagat. Dass dieser bisher gelungen ist, zeigen die Einschaltquoten: Jeder Zehnte, der in Hessen an Weiberfastnacht vor dem Fernseher saß, hat das Programm des HR gewählt – zehn Prozent Marktanteil bedeutet das. In der Mediathek hat die Sendung etwa 80 000 Aufrufe, als gut gelten schon 25 000 bis 30 000. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Mugler.
Sicher trägt auch die gebürtige Einhäuserin Michaela Hartnagel-Keil als Moderatorin ihren Teil dazu bei. „Sie ist schnell im Kopf, sehr schlagfertig und extrem selbstbewusst – aber das muss man sein“, beschreibt der Redaktionsleiter die Qualitäten der Moderatorin. Gleichzeitig schaffe sie es, die Künstler in den Vordergrund zu stellen und wirken zu lassen. Das riesige Lampenfieber, das sie bisher gehabt habe, sei normal, schließlich finde die Aufzeichnung nur einmal im Jahr statt. Anfangs habe sie für ihre Moderationen noch Konzepte geschrieben, nun aber habe sie sich „frei geschwommen“. Ihre Fans dürfen also gespannt sein auf den 27. Februar im kommenden Jahr.
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