Ausflug

Naturfreunde Einhausen waren eine Woche in Bayern unterwegs

Verein bot Freizeitwoche in der oberbayerischen Region Isarwinkel an / Wandertouren in den Alpen standen auf dem Programm / Auch die Erholung und der Genuss kamen nicht zu kurz

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ml
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Die Einhäuser Naturfreunde am 1548 Meter hohen Schrödelstein in den bayerischen Alpen. © Norbert Weinbach

Einhausen. Statt einer Wanderung hatten die Naturfreunde Einhausen eine Freizeitwoche im Isarwinkel angeboten. Das ist die malerische oberbayerische Region entlang der Isar in den bayerischen Alpen. Als Alternative zum Wandern hatten einige Teilnehmer auch ihre Fahrräder mitgenommen.

Die Wanderer aus Einhausen trafen sich am Juxplatz, für alle anderen, unter anderem aus Viernheim, war Treffpunkt am Münster in Ulm. Der erste Urlaubstag begann mit der Erkundung des altertümlichen Fischerviertels. Bis ins 19. Jahrhundert war es das Quartier der Schiffsleute, Gerber und Donaufischer. Nach einer Einkehr in der urigen Gaststätte „Erstes Ulmer Pfannkuchenhaus“ mit dem Genuss von süß belegten Pfannkuchen erfolgte noch ein Besuch im Ulmer Münster.

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Höchster Kirchturm der Welt

Diese im gotischen Stil erbaute Kirche gilt als die größte evangelische Kirche Deutschlands. Der fast 162 Meter hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt. Nach so viel Kultur lockte die Voralpenlandschaft die Naturfreunde in Richtung Bad Tölz. In der Pension „Schusterpeter“ in Arzbach nahmen sie Quartier für die Woche. Am Abend entpuppte sich die Aussichtsterrasse der „Waldherr Alm“ als die richtige Einstimmung auf die kommenden Tage.

Vom Ort Jachenau aus begann am zweiten Tag die erste Wanderung nach Sachenbach am Walchensee. Kurz vor dem Ziel staunte die Wandergruppe über wild wachsende Orchideen, breitblättriges Knabenkraut, und sie beobachte auch Gebirgsjäger bei einer Manöverübung. Der Walchensee ist einer der tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands (800 Meter hoch) in der Gemeinde Kochel am See. Im Osten und Süden grenzt sein Ufer an die Gemeinde Jachenau. Als ursprünglich natürlicher See dient der See seit 1924 als Wasserspeicher für das 200 Meter tiefer gelegene Walchenseekraftwerk. Das Wasser des Walchensees wird zur Stromerzeugung genutzt. Mit der Isar- und der Rißbach-Überleitung wird ihm das benötigte Wasser zugeführt.

Der Weg verlief rund fünf Kilometer direkt am östlichen Seeufer entlang, bis zu dem kleinen Kraftwerk Niedernach, in dem das Wasser der Rißbach-Überleitung zur Stromerzeugung genutzt wird. Durch das Jachental ging es anschließend zurück nach Jachenau (16 km, 230 Höhenmeter). Der Tagesabschluss erfolgte im Landgasthof Fischbach.

Am Folgetag wurde der Anstieg durch die Bergbahn Brauneck erleichtert. Angedacht war eine Aufteilung der Gruppe nach Kondition und Bergerfahrung. Der Anstieg von der Bergstation zum Brauneck-Gipfel (1555 m) und zum Gleitschirm-Startplatz erfolgte gemeinsam.

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Gewitter zog auf

Nachdem die Naturfreunde am Schrödelstein (1548 m) vorbei marschiert waren, trennten sich die Gratwanderer, um auf dem Maximiliansweg, über Stangeneck, Kirchstein und Latschenkopf in Richtung Benediktenwand (1800 m) zu laufen. Dieses Bergmassiv ist benannt nach dem Kloster Benediktbeuren.

Die andere Gruppe wanderte auf einem Alpenpfad direkt zur Stir-Alm. Als aber, unvorhergesehen, vom Starnberger See her ein Gewitter aufzog, mussten die Gratwanderer vorzeitig absteigen. Beide Gruppen pausierten in der Almhütte, bis das Wetter sich gebessert hatte. Der gemeinsame Rückweg zur Bergstation erfolgte auf Fahrwegen, die an der geschlossenen Strasser Alm vorbeiführten. Beim Altwirt in Wackersberg wurde der Tag mit schmackhaftem Steckerlfisch (Makrele) beendet.

Am Samstag erreichten drei weitere Teilnehmer die Pension „Schusterpeter“. Das erhöhte die Zahl der Wanderer auf 19. An diesem Tag fuhren die Radler durch das obere Isartal von Vorderriß nach Krün. Die Wanderer nahmen den gleichen Weg durch das Tal und rasteten nach sechs Kilometern an der Isar, bevor der Rückweg begann.

Dieser Wanderweg entpuppte sich aber als etwas beschwerlich für die Pedalritter. Sie entschlossen sich deshalb, nach einer Rast in Krün, auf asphaltierten Wegen noch weiter bis nach Mittenwald zu fahren und für die Rückfahrt die Mautstraße durch das Isartal zu nehmen. Das erforderte jede Menge Anstrengung, da die Gesamtstrecke etwa 75 Kilometer maß. An diesem Abend blieben die Naturfreunde im Ort und kehrten im Arzbacher Hof ein. Da sich dort sowohl das Essen als auch das Umfeld als ausgezeichnet erwies, beschlossen sie, auch an den folgenden Abenden dort einzukehren.

Am kommenden Tag stand eine zirka zwölf Kilometer lange Wanderung rund um das Moor am Kirchsee auf dem Programm. Vom Parkplatz Kirchsee Nord-Ost begann die Tour, mit tollen Panoramablicken auf die teils schneebedeckten Berge, am Kirchsee und führte am Moor entlang bis zum Moorsee Koglweier. Der Kirchsee, einer der schönsten Badeseen Bayerns, liegt nordöstlich von Bad Tölz am Rand des Naturschutzgebiets Ellbach- und Kirchseemoor.

Nach einer längeren Rast, bei der die Wanderer die wunderschöne Natur genossen, führte der weitere Weg ab Feichten über die Landstraße. Deshalb war die Gruppe froh, als sie zum Neuweiher abbiegen konnte und das Franziskanerinnenkloster Reutberg erblickte. Der Biergarten der Klosterbrauerei diente der Erholung. Nach zwei Kilometern erreichten alle wieder die Autos.

Um auch Personen mit weniger Kondition die Teilnahme zu ermöglichen, wurde die Tour für den nächsten Tag umgeplant und für den Anstieg die Sessellifte der Blomberg-Bahn (1236 m) genutzt. Vor dem Beginn der eigentlichen Tour genossen die Naturfreunde erst einmal die Aussicht in die Ebene zum Starnberger See.

Dann ging es auf dem Kunstwanderweg, am Berggasthof und Westgipfel vorbei, hinauf zum Zwiesel (1348 m). Dort wurde der leichtere Abstieg zur, leider nicht bewirtschafteten, Specker Alm gewählt. Es ging stetig bergab, vorbei an der Gassenhofer Alm bis zu der an diesem Tag geschlossenen Waldherr Alm. Dort hatten die Naturfreunde vorab ein Auto abgestellt und beendeten hier die lange Bergtour.

Picknick am See

Den letzten Tag verbrachten sie geruhsam am Kochel-See. Eine gemeinsame Wanderung begann in Schlehdorf und führte auf dem Felsenweg oberhalb des Sees entlang bis zum Auslauf des Walchenseekraftwerks. Die dortige Bademöglichkeit am Altjoch wurde zur Entspannung genutzt. Mit einem Schiff zurück in Schlehdorf picknickten sie direkt am See. Das Essen, bezahlt von einem Spender, hatte der Vorsitzende zuvor eingekauft.

Nach dem Abschlussessen im Arzbacher Hof saßen alle Freunde noch länger auf der Terrasse der Unterkunft zusammen und bedankten sich bei Bernd Hübner und Irmgard Schwan für die Organisation und Durchführung der schönen Wanderwoche. Erlebt hatten die Naturfreunde bei herrlichem Wetter nicht nur die alpenländische Bergwelt, sondern auch einiges über die Kultur in dieser Region erfahren.

Nächstes Jahr wollen die Naturfreunde eine Woche in der fränkischen Schweiz verbringen. Zunächst aber ist für den 23. Juli eine Radtour nach Ilvesheim geplant. Dafür sind, wie üblich, Gäste auch ohne Voranmeldung willkommen. ml

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