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Jagdgenossenschaft Groß-Hausen traf sich zur Jahreshauptversammlung

Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Groß-Hausen / Jungjäger Wolfgang Armbruster vorgestellt / Einsatz von Drohnen bei der Rehkitz-Suche wird geprüft

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Norbert Weinbach
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Wolfgang Armbruster (v.l.), Adam Hahn mit Dana, Wilfried Gallei. © WEINBACH

Einhausen. Martin Wachtel eröffnete die Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Groß-Hausen in der Evangelischen Kirchengemeinde. Er begrüßte die Teilnehmer der Genossenschaft, Landwirte, Grundstücksbesitzer, Ortslandwirt Volker Hedderich, Jagdpächter Wilfried Gallei, Bürgermeister Helmut Glanzner und Ehrenbürgermeister Philipp Bohrer.

Gegen die geänderte Festlegung des Jagdbezirks durch die Untere Jagdbehörde des Kreises Bergstraße habe die Genossenschaft erfolgreich Klage geführt und bei der Oberen Jagdbehörde erreicht, dass die neuen Grenzen zurückgenommen werden müssen. Dagegen habe die Untere Jagdbehörde Widerspruch eingelegt. Nun sei das Verfahren wieder offen.

Wachtel sprach auch das Sanieren der kommunalen Deiche entlang der Weschnitz von Einhausen bis Biblis an. Das werde in den kommenden beiden Jahren auch ein Thema für Landwirtschaft und Jagd sein. Die Jagdgenossenschaften Einhausen Nord und Süd seien betroffen, da das Eigentumsrecht im Anliegerbereich der Weschnitz tangiert werden könne.

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Jagdpächter Wilfried Gallei bedauerte zunächst den Tod des Landwirts Werner Setzinger. Mit ihm habe die Jägerschaft bei Wildschadensaufnahmen oder im fachlichen Bereich zu tun gehabt und man sei stets zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen. In seinem Bericht stellte er die Jagdergebnisse vor. Danach seien beim Rehwild sechs Ricken, 15 Schmalrehe/Kitze und sechs Böcke erlegt worden. Drei Rehe seien durch Unfälle und Hunde ums Leben gekommen. Beim Schwarzwild wurden fünf Keiler, ein Überläufer, zehn Frischlinge und neun Bachen geschossen.

Aus unterschiedlichen Gründen seien das weniger Tiere gewesen als im vergangenen Jahr, begründete er diese Zahlen. Erlegt mit Fallen oder geschossen wurden zudem neun Füchse und ein Marder. Ein Dachs, zwei Waschbären, 14 Nutrias, elf Nilgänse, drei Rabenkrähen, vier Stockerpel und drei Stockenten. Im Oktober sei „auf vielseitigen Wunsch“ eine kind- und altersgerechte Informations-Veranstaltung im Kindergarten Weschnitzwichtel durchgeführt worden. Kinder und Eltern seien begeistert gewesen.

Appell an Hundehalter, ihre Tiere anzuleinen

Mit dem Satz: „Nichts ist beständiger als der Wandel, auch in der Jägerschaft“, eröffnete Gallei den personellen Teil seiner Rede. Nachdem Mitjäger Thomas Neeb aus beruflichen Gründen ausgeschieden sei, habe Wolfgang Armbruster aus Einhausen als Jungjäger gewonnen werden können. Er habe 2023 seine Jägerprüfung abgelegt „und wird uns bei Revierarbeiten sowie bei der Jagd unterstützen“.

Weiter stellte er den Nachsucheführer Adam Hahn mit seinem Hund Sky vor. Der sei zwar noch in der Ausbildung, werde aber ein brauchbarer Jagdhund, so wie die beiden bereits eingesetzten Hunde Micky und Dana. „Wenn Sie Adi im Revier mit seinen Hunden sehen, sollten Sie wissen, dass er zu uns gehört. Seine Hunde dürfen, im Gegensatz zu anderen, ohne Leine laufen“, appellierte Gallei an die Hundehalter. Die sollten ihre Hunde an die Leine nehmen und sie unter Kontrolle behalten. „Das hilft dem Wild, den Bodenbrütern und auch manch einem Menschen, der Angst vor Hunden hat und deren Nähe nicht mag.“ Gehorsam sei anerzogen, so die Begründung. „Kein Jagdhund wird ein Rehkitz zu Tode hetzen und totbeißen“, wie es leider wieder einmal im Jagdjahr vorgekommen sei.

Adam Hahn, der mit seiner Hündin Dana gekommen war, einem kleinen Münsterländer, erklärte, dass er Tag und Nacht für Nachsuchen von Wild bereitstehe, etwa 120 bis 130 mal im Jahr. Neben Einhausen reiche sein Gebiet auch bis nach Lorsch und in die Pfalz.

Angesprochen wurde von einem Gast das Problem der im Gras abgelegten Rehkitze. Vor dem Mähen müsse das Gelände mit einem Hund abgesucht werden, informierte Gallei. Das bringe einen durchschnittlichen Erfolg von etwa 80 Prozent. Möglich sei die Durchsuchung auch mit einer Drohne, wie es in Lorsch erfolge.

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Bürgermeister Glanzner versicherte, dass dieses Problem auch von der Politik erkannt worden sei. Die Notwendigkeit des Einsatzes einer Drohne werde geprüft, mit einem Zuschuss könne die Anschaffung unterstützt werden. Er informierte, dass beim Neubau der Weschnitzbrücke zwischen Einhausen und Biblis im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens auch Einhausen beteiligt sei. Bauamtsleiterin Heike Kaiser berichtete, dass das Planfeststellungsverfahren bereits laufe.

Martin Wachtel trug den positiven Bericht über die Kasse vor. Liesel Kulak, die mit Joachim Hofmann das Rechenwerk geprüft hatte, bescheinigte dem verhinderten Kassierer Heinz Bauer ein einwandfreies Arbeiten. Beide wurden in ihrem Amt bestätigt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Für den verstorbenen Werner Setzinger wurde Ortslandwirt Volker Hedderich in den Vorstand gewählt. Der Haushaltsplan für die Jahre 2024/25 wurde einstimmig bestätigt.

Genehmigt wurde ein Vorschlag von zwei Landwirten, den der Schriftführer Winfried Knaup vortrug, einen Teil der Kosten für den Neubau von teuren Brunnen zu übernehmen.

Bürgermeister Glanzner bedankte sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er wies darauf hin, dass in Kürze ein gemeinsamer Ortstermin mit dem Ortslandwirt stattfinden werde, um die Situation und den Zustand der Feld- und Wirtschaftswege zu besprechen. Er zeigte sich erfreut über den guten Austausch und das erfolgreiche Miteinander der Landwirte, Vogelschützer und Jäger: „Unsere Naturräume haben sich dank dieser hervorragenden Zusammenarbeit sehr gut entwickelt. Seltene Vogelarten sind wieder zu sehen.“ Auch die Jagdgenossenschaft Groß-Hausen werde mit einem angepassten Zuschuss im laufenden Jahr bedacht, schloss er.

Im Anschluss an den offiziellen Teil wurden alle Anwesenden von der Jägerschaft zu einem schmackhaften Imbiss eingeladen.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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