Naturfreunde

Im Dunkeln ums Fürstenlager gelaufen

Programm 2023 startete mit einer Nachtwanderung

Von 
Norbert Weinbach
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Nicht tagsüber, sondern ausnahmsweise erst am späten Nachmittag starteten die Einhäuser Naturfreunde jetzt ihre erste Wanderung im neuen Jahr. Die Nachtwanderung führte die Gruppe zum Fürstenlager. Unser Bild zeigt die Gruppe bei einer kurzen Rast am Herrenhaus. © Weinbach

Einhausen. Zur ersten Wanderung im neuen Jahr hatten die Naturfreunde Einhausen eingeladen – und der Auftakt war gleich eine besondere Veranstaltung. Denn organisiert worden war eine Nachtwanderung rund um den Bensheimer Staatspark Fürstenlager.

Insgesamt 22 Personen, die sich gegen halb fünf Uhr am Nachmittag am Parkplatz unterhalb des Fürstenlagers trafen, bewiesen, dass das Wandern auch in diesem Jahr noch viele Wanderfreunde interessiert. Bei langsam scheidendem Tageslicht führte der Weg der Teilnehmer zunächst vorbei am Schwanenteich zum Herrenhaus, einer historischen Sehenswürdigkeit, bekannt als „Kavalierhaus“.

Der Staatspark Fürstenlager, ein Dörfchen mit zahlreichen exotischen Bäumen, wurde im 18. Jahrhundert von den Landgrafen von Hessen-Darmstadt als Sommerresidenz angelegt. Nach einer kurzen Rast ging es für die Einhäuser Wanderer weiter, und zwar hoch auf den „Champignonberg“ und von dort zu den „Neun Aussichten“. Das ist eine im 19. Jahrhundert angelegte Sichtschneise, ein beliebtes Ausflugsziel mit wunderbarem Blick auf Bensheim.

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Mit der einsetzenden Dämmerung wanderten die Naturfreunde zunächst bis zur „Eremitage“, eine mit Birkenrinde verkleidete Einsiedelei aus dem Jahr 1787, die in den vergangenen Jahren restauriert wurde.

Dann stiegen alle Nachtwanderer hinab zum Ortsteil Hochstädten. Da erfuhren die Naturfreunde, dass der Goethebrunnen eine alte Mineralquelle ist. Sie wurden kurz hingewiesen auf den Stolleneingang zum ehemaligen Marmoritwerk beim Hochstädter Haus. In das Bergwerk war vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Fabrik zur Kreiselproduktion verlagert worden. Lange nach Kriegsende stürzten der sogenannte Heymann-Saal und weitere Teile des Stollensystems ein und der Bergbau wurde eingestellt.

Die Geschichte des Marmoritwerks wurde durch die vorbildliche Stadtteildokumentation in Bensheim aufgearbeitet und dokumentiert. Beim Wiederanstieg hoch zum Höhenweg konnte von allen der Mondaufgang an dem inzwischen wolkenfreien Himmel beobachtet werden. Auch war der Himmel von großem Interesse.

Mit Hilfe einer App wurden auch ein paar Sternbilder erkannt sowie der hell glänzende Planet Jupiter, freuten sich die Nachtwanderer. Über den Höhenweg, vorbei an der Hermann-Schäfer-Eiche und der Ludwigs-Linde führte der Weg zum neuerrichteten, aber noch nicht fertiggestellten Teehaus.

Auf dem gemeinsamen Wanderweg ergaben sich dabei immer wieder neue Ausblicke bis tief in die Rheinebene. Durch die Pappelallee liefen die Teilnehmer schließlich zurück zum Herrenhaus. Zur Bergkirche und hinunter nach Auerbach führte sie dann der Weg. Das letzte Ziel war die bekannte Gaststätte „Blauer Aff“. Dort ließen die Naturfreunde den Wanderabend gemütlich zusammen ausklingen.

Neues Programm liegt vor

Auch in diesem Jahr haben die Einhäuser Naturfreunde einiges vor. Neue Programmhefte für 2023 sind bereits verfügbar. Am 26. Februar (ein Sonntag) soll es zum Beispiel vom Parkplatz an der Bergkirche Auerbach zum Felsenmeer gehen. Die Naturfreunde hoffen auch hier wieder auf eine rege Beteiligung. Interessierte Gäste, die mitwandern möchten, sind der Gruppe jederzeit willkommen.

Nähere Informationen gibt es bei Bedarf für Interessierte auch bei Peter Ehrt, der dafür unter der Rufnummer 06251/588919 gerne Auskunft gibt.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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