Einhausen. In ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Einhäuser Gemeindevertreter mehrheitlich für die geplante Hundewiese in unmittelbarer Nähe des Friedhofs Süd ausgesprochen, nachdem bereits der Bauausschuss den Beschluss mehrheitlich empfohlen hatte (wir berichteten in der Ausgabe vom 24. Februar).
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Mit 17 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen fiel der Beschluss für den Bebauungsplan. Die Ausgestaltung der Fläche sei dann erst der nächste Schritt, über den erneut diskutiert werden könne, erinnerte Stefanie Seitz (CDU).
Zwei Positionen am Rednerpult
In einer kurzen Diskussion in der Gemeindevertretung standen sich erneut zwei Positionen gegenüber, am Rednerpult vorgetragen von Hilde Osterhold (Grüne) und Stefanie Seitz (CDU). Osterhold bekräftigte ihre schon im Bauausschuss geäußerte Meinung, dem Vorhaben aus Pietätsgründen nicht zustimmen zu können: „Spiel, Spaß, Remmidemmi“ halte sie für unangemessen in unmittelbarer Nähe zu einem Friedhof. Zudem sei „angemessener Freiraum“ nicht für jeden Hund eine Wiese. Je nach Größe und Temperament sei dieser für manche Hunde nur in der freien Natur gegeben. Das wisse sie aus eigener Erfahrung als Besitzerin eines Hundes.
Friedhof als Ort der Begegnung
Stefanie Seitz schilderte in ihrer kurzen Rede ihre ganz persönliche Situation als ein Mensch, der, seit sie als Kind von einem Hund gebissen worden sei, Angst habe, wenn ihm ein nicht angeleinter Hund begegne. Als Spaziergänger in der freien Natur könne man von frei laufenden Hunden beschnuppert oder angesprungen werden. Die geplante Hundewiese sei somit auch Voraussetzung für die gesetzlich vorgeschriebene Gefahrenabwehr. Zudem wiederholte sie ihre schon im Bauausschuss geäußerte Meinung: „Ein Friedhof ist ein Ort der Begegnung.“ Viele Menschen kämen nicht nur zum Trauern oder Erinnern dorthin, sondern auch, um Bekannte zu treffen und sich auszutauschen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Knaup sagte, auch er stehe dem Vorhaben kritisch gegenüber. Man habe sich in der Fraktion aber nicht auf eine Meinung einigen können, so dass ihre Mitglieder offen abstimmen würden. jak
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