Einhausen. Der Schützenverein Einhausen besteht seit 40 Jahren. Groß gefeiert wurde das Jubiläum nicht. Stattdessen hatte der Vorstand jetzt zu einem „Gaudischießen“ in Verbindung mit einer Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder eingeladen.
Jürgen Silber wurde von Bürgermeister Helmut Glanzner für zehn Jahre Mitgliedschaft mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Weitaus länger – nämlich seit dem ersten Tag, – dabei sind jedoch Albert Grieser und Sigurd Stephan. Die beiden Gründungsmitglieder waren schon vor Ort, als der Verein am 7. Juli 1982 in der damaligen Gaststätte „Trattoria da Romana“ in der Mathildenstraße ins Leben gerufen wurde.
Elf Gründungsmitglieder
Wie dem Gründungsprotokoll entnommen werden kann, hatten sich insgesamt elf Personen eingefunden, einen Schützenverein zu gründen. Dazu gehörten Sigurd Stephan, Klaus Gärtner, Norbert Schelshorn, Helmut Hedderich, Michael Würsching, Peter Fritzsche, Werner Jakob, Ernst Becker, Alfons Klaus, Albert Grieser und der Lorscher Waldemar von Dungen, Vorsitzender des Schützenvereins Bürstadt und Gauschützenmeister. Als erfahrener Schütze und Funktionär konnte er den Anwesenden viele gute Ratschläge erteilen zur Gestaltung eines Schützenvereins. Er war zuversichtlich, dass der Verein in Einhausen eine tragende Rolle spielen kann und fungierte dann als Wahlleiter. Dabei wurde Sigurd Stephan, der die Idee zur Gründung des Schützenvereins gehabt hatte, zum Vorsitzenden gewählt. Werner Jakob wurde Stellvertreter, Maria Schumacher Schriftführerin, Peter Fritzsche Schatzmeister, Norbert Schelshorn Sportleiter, Michael Würsching und Ernst Becker seine Stellvertreter, Alfons Klaus und Klaus Gärtner Beisitzer und Helmut Hedderich wurde in den Ältestenrat gewählt. Der neue Verein erhielt den Namen „Schützenverein Einhausen 1982 e. v.“.
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Wie Sigurd Stephan jetzt bei der Zusammenkunft erklärte, habe es dann noch einiger Anstrengungen bedurft, um ein Vereinsabzeichen gestalten zu können. Neben dem Schriftzug mit dem Namen und einer angedeuteten Ringscheibe sollte in der linken oberen Ecke das Wappen des Landes Hessen abgebildet werden und unten rechts das Wappen von Einhausen. Dieses Wappen erlaubte der damalige Bürgermeister Hermann Dieter. Die Erlaubnis für das Staatswappen musste direkt beim Regierungspräsidium Kassel eingeholt werden.
Bevor es zum Gaudischießen ging, durften sich die zahlreich erschienenen Mitglieder über ein Spanferkelessen freuen. Das hatte der Vorstand bei dem Einhäuser Landwirt Joachim Hofmann besorgt, der es auch grillte und in einer großen Pfanne lieferte. Jürgen Silber teilte es in mundgerechte und zum Verzehr geeignete Portionen. Ilona und Hans Forell kümmerten sich um die Beilagen und kühle Getränke.
Thorsten Forell hatte das Gaudischießen vorbereitet. An Stationen galt es für die 21 teilnehmenden Frauen und Männer mit dem Luftgewehr zunächst fünf Keiler-Figuren zu treffen. Das Jagdglück war denen hold, die ruhig gezielt hatten.
Eine weitere Aufgabe war es, Golfbällen auf einer Kugelbahn den Weg freizuschießen. Treffer an den richtigen Punkten öffneten kurzzeitig die eingebauten Sperren, so dass die Bälle ihren Weg nach unten fortsetzen konnten.
An der dritten Station hing ein Pendel aus Metall. Bei einem Treffer am oberen Teil begann es zu Schwingen. Dafür gab es Punkte. Die vierte Station hieß „Pömpel-Spiel“. Es ging also um Toilettenstampfer. Aufgabe der Teilnehmer war es, in der Gummiglocke des Pömpels platzierte Tennisbälle mit Schwung in einen etwa 90 Zentimeter entfernt aufgestellten Eimer zu werfen. Das erwies sich als durchaus schwierig und es gab eher wenige Punkte. An der fünften Station kam dann wieder modernere Technik zum Einsatz. Mit einer Laserpistole wurde auf eine große Scheibe geschossen.
Natürlich ging’s beim Gaudischießen in erster Linie um den Spaß. Möglichst viele Punkte wollten die Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes aber dennoch „erzielen“. Sieger und damit zum Gaudi-König gekrönt wurde Hans Forell mit 262,7 Gaudipunkten. Sein Preis war ein selbstgebastelter großer Stern aus Holz.
Den 2. Platz erreichte Angela Naumer (256,9). Sie wurde mit einem hölzernen Herz belohnt.
Die Plätze 3 bis 5 belegten Jürgen Silber (252,2), Karin Hartnagel (248,2), Bernd Hübner (239,9) und Jürgen Hoffmann (239,9). Beide mit gleicher Punktzahl. Ihre Trostpreise waren „einige ulkige Dinge, die die Welt nicht braucht“, so Hans Forell. Dazu gehörte eine rote Unterhose mit Nikolausmütze oder ein Katerfrühstück – eine Dose Fisch mit der Aufschrift: „Hilft nicht, aber schmeckt.“
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