Einhausen. „Alles begann mit Badehose, Einsatzbereitschaft und gutem Willen“, begann Konstanze Hiemenz die gemeinsam mit Brigitte Wiegand gehaltene Rückschau auf die 50-jährige Geschichte der DLRG Einhausen bei der Jubiläumsfeier in der Mehrzweckhalle.
Mit dem Bau des Hallenbads 1972 wurde die Idee geboren, eine DLRG-Ortsgruppe zu gründen. Im Einvernehmen mit der Gemeinde lud Pfarrer Karl-Heinz Laux, früher Ausbilder bei der DLRG Bürstadt, zu einer Gründungsversammlung ein. Zwölf Personen wurden sofort DLRG-Mitglieder und wählten den Pfarrer zum Vorsitzenden und Technischen Leiter.
Bei der Jahreshauptversammlung 1973 wählten dann schon 36 Mitglieder Josef Wiegand zum stellvertretenden Vorsitzenden. Die Bevölkerung zeigte reges Interesse an Schwimm- und Rettungskursen. Von 1979 bis 1981 machte die DLRG mit zahlreichen Aktivitäten auf sich aufmerksam: eine Werbewoche im Hallenbad, Jugendtage, Schwimm- und Rettungskurse, Volksradfahren und das Hessentagsschwimmen in Bürstadt. Gregor Wiegand wurde Hessenmeister und fuhr zur Deutschen Meisterschaft nach Warendorf.
1982 wurde das 10-Jahre-Jubiläum mit den Mainzer Hofsängern gefeiert. Karl-Heinz Laux kandidierte nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden, Josef Wiegand übernahm das Amt. Von 1982 bis 1996 gab es erneut zahlreiche Aktivitäten, an denen sich die DLRG beteiligte: die Jugendtage mit Vereinsmeisterschaften, der Wachdienst bei der Bachregatta, Altkleidersammlungen, Grillfeste, ein Besuch der Damenmannschaft bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin, Bezirkszeltlager, FCE-Fußballturniere, ein Rettungskurs mit Bundeswehrsoldaten, ein Rot-Kreuz-Tag mit Ausstellung von Rettungsgeräten, eine Waldsäube-rungsaktion, die autofreie Bergstraße und natürlich die Teilnahme an Kerwe-Umzügen. Ein Raum über dem Hallenbad wurde als Schu-lungs- und Lagerraum eingerichtet, Silvia Schauer wurde Hessenmeisterin.
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1997 wurde das 25-jährige Bestehen gefeiert. Nachdem 2002 Silvio Schauer und Josef Wiegand als Lehrgangsleiter für Erste-Hilfe ausgebildet worden waren, konnten solche Kurse in Einhausen in Eigenregie durchgeführt werden. Die DLRG machte in den Folgejahren mit zahlreichen weiteren Aktivitäten auf sich aufmerksam.
Als von 2009 bis 2011 das Hallenbad saniert wurde, konnten die jungen Mitglieder mit verschiedenen Veranstaltungen bei der Stange gehalten werden. Durch den Wegfall des Sauna-Bereichs ergab sich die Möglichkeit, dort einen weiteren Raum für die DLRG zu schaffen, einschließlich einer Küchenzeile.
Froh war man, als 2011 das sanierte Hallenbad wieder eingeweiht wurde. Denn ohne die beliebte Freizeit- und Sportanlage wäre die Grundlage für die Arbeit der Ortsgruppe nicht mehr gegeben gewesen. Als Josef Wiegand 2012 nach 30 Jahren aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Vorsitzende aufgab, wählten ihn die Mitglieder zum Ehrenvorsitzenden. Josef Wiegand starb 2016. Sein Sohn Gregor Wiegand übernahm das Amt und ist bis heute Vorsitzender.
In der Zeit der Corona-Beschränkung wurde ein Trainings- und Hygienekonzept erarbeitet. So konnte nach den Sommerferien mit einem Schwimmkurs und dem DLRG-Training wieder begonnen werden.
In diesem Jahr wurde Norbert Zöller Technischer Leiter und musste gleich mehrere abgelaufene Prüfungen für Rettungsscheine durchführen. Geändert hat sich auch die Verwaltung der Ortsgruppe, die jetzt mit einem EDV-System erfolgt. Auch einen Internet-Auftritt hat die Einhäuser DLRG.
Begeisterung für das Wasser
In fünf Jahrzehnten hätten die Verantwortlichen der DLRG-Ortsgruppe immer das Ziel verfolgt, „den Menschen die Begeisterung für das Wasser und die DLRG zu vermitteln“, schlossen die beiden Redne-rinnen ihren Vortrag bei der Jubiläumsfeier ab.
„Auch wenn andere Kommunen ihre Bäder schlössen, Vereine kaum ein Hallenbad unterhalten könnten, bleibe das Hallenbad in Einhausen offen“, versprach Bürgermeister Helmut Glanzner. Das Bad biete auch den Schulkindern im Kreis die Möglichkeit, schwimmen zu lernen. Daher würde man sich in Einhausen freuen, wenn auch der Kreis und das Land zur Unterhaltung des Hallenbads einen finanziellen Beitrag leisten würden. Im Namen der Gemeinde dankte der Rathauschef der DLRG.
Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Florian Schumacher, schloss sich dem an. Er selbst habe bei Josef Wiegand schwimmen gelernt. Das Hallenbad sei wichtig für Einhausen. Deshalb habe die Gemeinde gerade erst erneut 350 000 Euro für die notwendige Sanierung der kaputten raumlufttechnischen Anlagen bewilligt.
Marco Lusiardi, Mitglied der DLRG und der Feuerwehr bracht als deren Mitglied ein Hoch aus auf die DLRG aus und verkniff sich dabei nicht die augenzwinkernde Aussage zur guten Zusammenarbeit beider Organisationen – allerdings nur mit einem einzigen Rettungsboot.
Matthias Denner, Kreisverbandsleiter der DLRG, unterstrich die Bedeutung des Hallenbads und die Arbeit der DLRG, insbesondere mit der Familie Wiegand. Das DLRG-Team sei bei Kreiswettbewerben erfolgreich vertreten.
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