Einhausen. Im kommenden Jahr könnte es endlich losgehen mit der Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses. „Wir werden einen Teil der Gelder für die Investition im Haushalt 2023 vorsehen“, sagt Bürgermeister Helmut Glanzner. Ende 2021 wurden die Kosten für das Bauvorhaben auf rund drei Millionen Euro geschätzt. In diesem Jahr wurden im Etat bereits 350 000 Euro für Planungsleistungen bereitgestellt.
Voraussetzung für den erhofften Starttermin für das Projekt war, dass die dafür zwingend benötigten Fördermittel aus Steuergeldern des Landes noch in diesem Jahr angemeldet werden. Das ist mittlerweile geschehen. Im Vorfeld dazu musste jedoch die Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplans der Einhäuser Feuerwehr fertiggestellt werden.
Einhäuser Feuerwehr hatte im ersten Halbjahr viel zu tun
Viel zu tun hatte die Einhäuser Feuerwehr im ersten Halbjahr 2022. Das geht aus der Einsatzliste hervor. Demnach rückten die Brandschützer von Januar bis Juni insgesamt 25 Mal aus. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 waren es mit nur zwölf Einsätzen nicht einmal halb so viele.
Ein Grund für die Zunahme: Seit dem 1. Februar unterstützt die Feuerwehr Einhausen die Tagesbereitschaft der Kameraden aus Groß-Rohrheim. Dabei geht es um die Zeit zwischen 6 und 18 Uhr. Da die Groß-Rohrheimer Wehr tagsüber unterbesetzt ist, müssen einige der Einhäuser Feuerwehrleute im Notfall ebenfalls ausrücken. Vier Mal fuhren die Einsatzkräfte im ersten Halbjahr in die nordwestlich gelegene Nachbargemeinde, am 25. April beispielsweise bei einem mittelgroßen Gebäudebrand.
In Einhausen selbst hat es von Januar bis Juni vier Mal gebrannt. Gleich der erste Einsatz des Jahres war ein Feuer in einem Gebäude in der Kriemhildenstraße.
Am 18. und 21. Februar musste die Einhäuser Wehr insgesamt fünf Mal ausrücken, um bei Stürmen Hilfe zu leisten.
Bei drei Bränden in Lorsch unterstützten die Einhäuser Feuerwehrleute die Kollegen in Lorsch, unter anderem als am 5. Juni auf einem Gewerbeareal im Daubhart ein Lkw, Farbeimer und Container brannten. Mit knapp vier Stunden war dies auch der längste Einsatz für die Einhäuser im ersten Halbjahr. 17 Brandschützer aus der Weschnitzgemeinde waren vor Ort und hatten am Ende zusammengerechnet über 70 Stunden dafür eingebracht.
Dreimal rückte die Wehr aus, um den Rettungsdienst zu unterstützen. Drei Fehlalarme wurden ausgelöst. Bei weiteren Einsätzen wurde eine Ölspur beseitigt und bei Unfällen und Wasserschäden Hilfe geleistet. kel
Die letzte Version stammte noch aus dem Jahr 2006. Auf rund 60 Seiten ist darin unter anderem festgehalten, welche Räumlichkeiten, Fahrzeuge und Gerätschaften die Feuerwehr aus damaliger Sicht benötigt, um den Brandschutz im Ort sicherzustellen. Nach etwa zehn Jahren sollte das Papier eigentlich fortgeschrieben werden. Die Erstellung einer aktuellen Planung durch die Feuerwehr erwies sich als durchaus aufwendig und hatte sich in Zeiten der Pandemie weiter verzögert. Im Dezember hatte das zu einer heftigen Diskussion in der Gemeindevertretung geführt. Die Christdemokraten hatten damals beantragt, „die Freiwillige Feuerwehr Einhausen bei der Fortschreibung des Bedarf- und Entwicklungsplans durch eine externe Beraterfirma oder ein Planungsbüro zu unterstützen.“ SPD und Grüne bezweifelten jedoch, dass die Brandschützer tatsächlich externe Hilfe wünschen. Letztlich einigte man sich darauf, der Feuerwehr bis zum 30. April Zeit zu geben, eine Planung vorzulegen. Das sei dann auch geschehen, berichtet Bürgermeister Helmut Glanzner über den aktuellen Stand. Man habe im Nachgang ein Beratungsbüro hinzugezogen, das die Ausarbeitung noch einmal überprüft habe. Einige von den Fachleuten ausgesprochene Empfehlungen seien noch eingearbeitet worden, so der Bürgermeister.
Vom Ministerium hatte laut Glanzner bereits vor den Sommerferien die Zusage bekommen, dass der Fördermittelantrag gestellt werden darf. Auch bei der Konzeption für den Umbau des Stützpunktes habe man zwischenzeitlich eine mit allen Beteiligten abgestimmte Lösung gefunden, so Helmut Glanzner. Beim ersten von der Feuerwehr vorgelegten Entwurf hatte es noch Einwände der Brandaufsicht gegen die vorgesehene Anordnung von Ausfahrten und die Nutzung verschiedener Räume gegeben. Mittlerweile seien die überarbeiteten Planungen von der Unfallkasse und von Kreisbrandinspektor Steffen Lutter jedoch freigegeben worden.
Vertreter der Feuerwehr und der Verwaltung hatten dann zusammen mit Stefan Lutter und den beauftragten Planern einen Termin im Hessischen Innenministerium wahrgenommen.
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