Rechenschaftsbericht

Feuerwehrverein steuerte ideenreich und flexibel durchs Corona-Jahr 2022

Vorsitzender Christoph Röll blickte bei der Jahreshauptversammlung auf die noch von der Pandemie geprägten Aktivitäten im vergangenen Jahr.

Von 
Norbert Weinbach
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Hervorragend besucht waren die gemeinsamen Hauptversammlungen der Freiwilligen Feuerwehr Einhausen und des Feuerwehrvereins im Feuerwehrhaus der Weschnitzgemeinde. © WEINBACH

Einhausen. Als Garanten für kulturelles Leben in der Gemeinde, bezeichnete Gemeindebrandinspektor und Vorsitzender Christoph Röll (Bild: Weinbach) die Einhäuser Feuerwehr und den mit ihr fest verbundenen Verein.

Der Verein tritt selbst als Kulturschaffender auf und organisiert Feste und Veranstaltungen, „die das Leben der Einhäuser Bürger bereichern“. Die Einsatzkräfte sorgen beispielsweise durch die begleitende Absicherung oder durch Brandsicherheitsdienste dafür, dass kulturelle Veranstaltungen und Feste der Gemeinde, der Kirchengemeinden und von Vereinen überhaupt stattfinden können.

Das alles gebe es nicht in Städten und Gemeinden, in denen nur noch eine Pflichtfeuerwehr tätig ist. Leider seien viele Kommunen heutzutage auf dem Weg dorthin, sagte Röll: „Der Feuerwehrverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau das zu verhindern, und daher die Förderung der Kameradschaft und insbesondere der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in den Fokus seiner Bemühungen zu rücken.“

In seinem Rechenschaftsbericht ging der Vorsitzende auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr 2022 ein, das zu Beginn noch stark durch die erst im Frühjahr gelockerten Corona-Beschränkungen geprägt war.

Konzept hat funktioniert

Da die Christbaumsammlung wegen der Pandemie nicht durch die Jugendfeuerwehr (JFW) durchgeführt werden durfte, sei der Feuerwehrverein eingesprungen. Das Konzept des Führungsstabs der Wehr habe ermöglicht, dass Trupps gebildet werden konnten, deren Mitglieder bereits im Alltagsleben miteinander in Kontakt stehen. Untereinander trafen die Gruppen bei der Sammlung nicht aufeinander.

Das Konzept habe funktioniert und beispielhaft gezeigt, wie sich Wehr und Verein auf neue ungewöhnliche Situationen einstellen können, um Lösungen zu finden. Bürgermeister Helmut Glanzner habe das Konzept abgesegnet und mitgetragen.

Die Bevölkerung sei dem Aufruf zu einer bargeldlosen Spende gefolgt. Daher habe man den finanziellen Verlust der 2021 komplett ausgefallenen Sammlung kompensieren können. Die Jugendfeuerwehr habe einen stattlichen Betrag für ihre Arbeit verbuchen können. „Jeder Cent in der Jugendarbeit ist eine Investition in unsere zukünftige Sicherheit“ unterstrich der Gemeindebrandinspektor die Notwendigkeit der Unterstützung.

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Mit Blick auf die Pandemie war Anfang 2022 auch noch nicht klar, ob das traditionelle Schlachtfest am 1. Mai durchgeführt werden kann.

Als dann das „Go“ aus Wiesbaden gekommen sei, habe man in kürzester Zeit ein „Schlachtfest light“ auf die Beine gestellt – unter Beachtung der noch geltenden Corona-Vorgaben.

Auch wenn dieses Schlachtfest in keiner Weise mit einem normalen 1. Mai zu vergleichen sei, habe es doch funktioniert und sei von der Bevölkerung gut angenommen worden. Natürlich habe es aber nur den Bruchteil des finanziellen Ertrags eingebracht, der üblicherweise am 1. Mai durch den Verkauf von Speisen und Getränken erwirtschaftet wird.

Nach fast drei Jahren war es 2022 endlich wieder möglich, die Feuerwehr Ellerstadt zu besuchen. Der Verein habe die Fahrtkosten übernommen und den Auftritt des Musikcorps unterstützt.

Der Verein habe „in altgewohnter Weise“ die Bewirtung beim Tag der offenen Tür des Wasserwerks übernommen. Der Wasserbeschaffungsverband habe dieses Engagement mit einer Spende honoriert.

„Wohngemeinschaft“ mit dem DRK

Am 29. Juli fand die vom DRK Einhausen organisierte Spendenübergabe der Franz-Hartnagel-Stiftung am Feuerwehrhaus statt. Der Verein habe das DRK dabei unterstützt – auch im Interesse einer guten Zusammenarbeit und der Festigung der „zukünftigen Wohngemeinschaft“. Im Zuge der Feuerwehrhaus-Erweiterung soll das Rote Kreuz in dem Gebäude eigene Räumlichkeiten erhalten.

Da der Martinsumzug der Gemeinde wieder am Feuerwehrhaus endete, konnte im Anschluss auch wieder zu einem „Abend der offenen Tür“ eingeladen werden. Die jungen Laternengänger konnten einen direkten Blick auf Fahrzeuge und Ausrüstung werfen, den Eltern sei die „die Feuerwehr im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft gemacht“ worden.

Im Dezember lud der Verein alle aktiven Abteilungen nach drei Jahren wieder zu einer Nikolausfeier ins Feuerwehrhaus ein. Die Jugendfeuerwehr habe eine eigene Feier organisiert.

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Christoph Röll erwähnte auch die Altpapiersammlungen, von denen sich der Verein wegen des zwischenzeitlichen Preiseinbruchs eigentlich schon gedanklich verabschiedet hatte. Da der Markt sich aber erholt habe, hat man beschlossen, an den Sammlungen festzuhalten. „Leider haben sich die sammelbaren Papiermengen stark reduziert, so dass trotz höherer Preise bei weitem nicht mehr die Erlöse der früheren Jahr erzielt werden“, bedauerte Röll.

Mit dem Dank an alle Unterstützer und der Bekanntgabe, dass der Feuerwehrverein aktuell 581 Mitglieder habe, schloss der Vorsitzende seinen Bericht.

Auch, wenn der Kassenbericht von Monika Stürmer wegen der 2022 noch fehlenden und abgespeckten Veranstaltungen ein leichtes Minus aufwies, so wurde er dennoch von den Prüfern Christoph und Philipp Maurer positiv bewertet. Auf ihren Antrag hin wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Max Stürmer und Patrick Feer wurden zu neuen Kassenprüfern gewählt.

Wie der Vater, so der Sohn: GBI Christoph Röll beförderte seinen Sohn Florian mit Handschlag zum Oberfeuerwehrmann. ML/BILD: WEINBACH © Weinbach

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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