Einhausen. Die Einhäuser Grünen möchten in Einhausen ausgewiesene Fahrradstraßen. Einen Antrag stellte die Fraktion bei der vergangenen Sitzung der Gemeindevertretung. Schon in ihrem Programm zur Kommunalwahl im März hatten die Grünen die Problematik unter dem Motto „Fahrradfreundliches Einhausen“ aufgegriffen.
Bei der ersten Beratung im Ortsparlament zeigten sich CDU und SPD nicht grundsätzlich abgeneigt, das Thema auf die Agenda zu nehmen. Direkt im ersten Schritt – wie von den Grünen beantragt – den Gemeindevorstand mit der Ausarbeitung von „Möglichkeiten und Ausführungsvarianten für Fahrradstraßen“ zu beauftragen, erschien den beiden Fraktionen aber doch verfrüht. Im Vorfeld soll das Thema erst im Bauausschuss beraten werden. Die Grünen hatten nichts dagegen.
„Die Einrichtung von Fahrradstraßen stellt einen Baustein zum mittelfristigen Ausbau des Radwegenetzes in der Umgebung und innerhalb der Gemeinde dar“, heißt es im Antrag der Grünen, die in diesem Zusammenhang auf das 2020 vom Kreistag beschlossene Radverkehrskonzept verweisen. Das „daraus resultierende Sofortprogramm“ ermögliche es Kommunen im Kreis, entsprechende Maßnahmen umzusetzen und zu finanzieren. Dass die Ausweisung von Fahrradstraßen sinnvoll wäre, steht für Hildegard Osterholt (Grüne) außer Frage. „Fahrradfahren ist in Einhausen zwar möglich, aber nicht gut“, sagte sie bei der mündlichen Antragsbegründung bei der Sitzung der Gemeindevertretung. Insbesondere fehle eine Nord-Süd-Verbindung. Der Radweg entlang der Waldstraße werde von vielen Bürgern als schlecht empfunden.
Schon im Frühjahr hatten die Grünen im Gespräch mit dieser Zeitung eine für Radfahrer „priorisierte Streckenführung vom neuen Baugebiet Im Knippel bis zum Sportplatz“ als Ziel ausgegeben. Zu einer Art Fahrradstraße würden damit die Friedhofstraße, Teile der Hauptstraße, die Schulstraße, die Kirchstraße, die Beethovenstraße und der Blütenweg, hieß es dazu ergänzend.
In der Ost-West-Achse gebe es mit dem Weg entlang der Weschnitz eine gute Verbindung. „Diese sollte jedoch nicht die einzige bleiben“, sagte jetzt Osterholt und erinnerte gleichzeitig daran, dass „Nachbesserungen bei der Radwegeinfrastruktur und der Ausbau von Radwegen“ bei der Zukunftswerkstatt von den Bürgern als besonders wichtig eingeschätzt worden seien.
Das Ausweisen von Fahrradstraßen durch entsprechende Beschilderungen, Beschränkungen für den Durchfahrtsverkehr oder bauliche Maßnahmen erachten die Grünen als eine relativ leicht umsetzbare Maßnahme. Diese müssen dann nicht zwangsläufig komplett für Auto und Motorräder tabu sein. „Mit anderen Fahrzeugen dürfen Fahrradstraßen befahren werden, wenn dies durch Zusatzzeichen geregelt ist“, heißt es in der schriftlichen Antragsbegründung.
„Wild parkende Anwohner“
Letztlich gehe es darum, für den Radverkehr bessere Bedingungen zu schaffen. Als negatives Beispiel nannte Osterholt die Almenstraße, in der Radler durch „wild parkende Anwohner“ behindert würden.
Stefanie Seitz (CDU) kann die grundsätzliche Problematik „aus eigener Erfahrung“ in Teilen nachvollziehen: „Ich bin in Einhausen viel mit dem Fahrrad unterwegs. Die Bedingungen sind aber nicht überall schlecht.“. In Nord-Süd-Richtung gebe es Verbesserungsbedarf. Zudem seien die ausgewiesenen innerörtlichen Fahrradrouten teilweise schlecht zu finden. Als Beispiel nannte sie die vorgesehene Streckenführung von der Ortsmitte über die Kirchstraße, die Straße Im Böhlchen auf den Radweg Waldstraße.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/einhausen_artikel,-einhausen-einhausen-soll-fahrradstrassen-bekommen-_arid,1881406.html