Freizeit

Einhäuser Spielplatz künftig mit Wasserspaß und Bäumen

Bis Besucher an den geplanten Sitzgelegenheiten im Schatten von Bäumen den Sommer genießen können, wird es allerdings noch etwas dauern. Über die Hintergründe.

Von 
Jörg Keller
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Der Spielplatz am Hallenbad und das Umfeld sollen neu gestaltet werden. Unter anderem ist geplant, den Boden zu entsiegeln. Statt des Sonnensegels sollen zahlreiche Bäume für Schatten sorgen. © Thomas Neu

Einhausen. An hochsommerlichen Tagen wie gestern kann es auf dem Spielplatz neben dem Hallenbad heiß werden – sehr heiß. Das stellten gestern auch die Teilnehmer eines Ortstermins fest, bei dem Bürgermeister Helmut Glanzner und Landschaftsarchitektin Anette Ludwig das Konzept zur geplanten Umgestaltung des Bereichs noch einmal öffentlich präsentierten. Zuvor war es in der vergangenen Woche bereits Thema bei der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Gemeindeentwicklungsausschusses gewesen (der BA hat berichtet).

Jetzt erhofften sich die Verantwortlichen noch die eine oder andere Anregung von Eltern und Kindern dazu, welche Spielgeräte und Gestaltungselemente gewünscht werden. Das hatte im Vorfeld der Umgestaltung des Böhlchen-Spielplatzes bestens funktioniert.

Sei es der mittäglichen Uhrzeit und/oder der Hitze geschuldet: Gestern um 13 Uhr hatte sich kein Nutzer – ob groß oder klein – eingefunden. Stattdessen waren einige wenige interessierte Bürger und mehrere Kommunalpolitiker gekommen, um sich die Gegebenheiten noch einmal vor Ort im Detail anzusehen.

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Und sicherlich hätte sich der eine oder andere der Anwesenden gefreut, wenn die neben dem Spielplatz vorgesehene Weschnizrast – ein mietbarer öffentlicher Ausschank – schon stehen würde und kühle Getränke bereitstellen könnte. Doch bis Besucher an den geplanten Sitzgelegenheiten im Schatten von Bäumen den Sommer genießen können, wird es noch etwas dauern.

Denn zum einen steht bislang nur die grobe Vorplanung, die vom Ausschuss einstimmig begrüßt wurde. Zum anderen werden auch nach der Umgestaltung die zahlreich vorgesehenen Bäume erst einmal wachsen müssen, bis sie tatsächlich ausreichend kühlende Plätzchen liefern. Welche Baumarten gepflanzt werden sollen, steht noch nicht fest. Große, eher langsam wachsende Exemplare wie Eichen oder Linden werden es laut Anette Ludwig wohl nicht sein.

Sie stellt sich eine Mix aus heimischen Arten vor, die gut mit den klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Und damit die Gewächse schnell ihre Wirkung entfalten, sollten die Stämmchen bei der Pflanzung nicht allzu klein und dünn sein. In der Übergangsphase werde man sicherlich noch den einen oder anderen Sonnenschirm zusätzlich aufstellen müssen.

Der Kunststoff-Boden wird entfernt

Wichtigste Neuerung in dem westlich an das Hallenbad angrenzenden Bereich wird die Entsiegelung des Bodens sein. Der aktuelle Fallschutz aus weichen Kunststoff heizt sich im Sommer nicht nur kräftig auf, er geht auch regelmäßig kaputt und muss aufwendig und kostenintensiv repariert werden. Selbst die fachgerechte Entsorgung des Belags wird nach Angaben von Bürgermeister Helmut Glanzner eine Stange Geld kosten.

Auch das Pflaster neben dem Hallenbad wird entfernt. Schließlich soll der Bereich künftig nicht mehr als Verbindungsweg dienen. Radfahrer und Passanten sollen stattdessen nach der Fertigstellung des neuen Weschnitzstegs zwischen Hallenbad und Grundschule zum Weschnitzdamm gelangen.

Um das deutlich zu machen, soll das bestehende Mäuerchen ein Stück weit Richtung Hallenbad versetzt werden, so dass der bestehende Durchgang verbaut wird. Bei der Gelegenheit soll das Mäuerchen auch etwas niedriger neu aufgebaut werden, damit es künftig auch bequem als Sitzgelegenheit genutzt werden kann: Zum einen für Eltern, die ihre Kinder auf dem Spielplatz begleiten, zum anderen aber auch von Nutzern eines Bouleplatzes, der südlich des Mäuerchens vorgesehen ist.

Landschaftsarchitektin Anette Ludwig vom Büro Contura in Gernsheim stellte die Pläne vor. © Thomas Neu

Ein begeisterter Boulespieler war zu dem Ortstermin erschienen und bat darum, die Bahn ein wenig breiter zu machen als die bislang vorgesehenen drei Meter. 50 Zentimeter zusätzlich werde man sicherlich noch hinbekommen, gab sich Anette Ludwig zuversichtlich, dass da planerisch noch etwas zu machen ist.

Dass keine Eltern und Kinder gekommen waren, um auch ihre Meinung zum Spielplatz selbst zu äußern, empfand Helmut Glanzner nicht als allzu schlimm. Er habe bereits im Vorfeld Gespräche geführt, unter anderem mit örtlichen Tagesmüttern, die den Platz gerne nutzen. Weitgehend sollen ähnliche Spielgeräte wie die bestehenden wieder aufgestellt werden, als besonders wichtig und beliebt werde die Nestschaukel bewertet.

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Neu sein wird laut Planung ein kleiner Matschspielplatz. Ein benötigter Wasseranschluss sei durch den bestehenden Trinkwasserspender ohnehin bereits vorhanden. Grundsätzlich soll der Spielplatz auch künftig eher für kleinere Kinder konzipiert sein. Für ältere Mädchen und Jungen sowie Jugendliche dürfte künftig eher der im gleichen Bereich vorgesehene Weschnitzzugang mit Trittsteinen zum nördlichen Ufer eine Attraktion werden.

Reimund Strauch (SPD) sieht ein Gefahrenpotenzial, da sich der von Radlern stark frequentierte Weschnitzweg und der Übergang vom Spielplatz zur Weschnitz kreuzen. „Gerade E-Bike-Fahrer sind hier zum Teil sehr schnell unterwegs“, sagte Strauch und schlug vor, diese mit Pollern zum Absteigen zu zwingen. Das ist nach Einschätzung von Helmut Glanzner jedoch nicht im Sinne der Förderung des Radverkehrs. Die aktuelle Planung sieht vor, einen kleinen runden Pflasterkreis zwischen Spielplatz und Weschnitzrast in den Radweg hineinragen zu lassen, um Pedalrittern zu verdeutlichen, dass sie hier langsamer fahren müssen. Zudem werden einzelne Spielbereiche mit runden Einfassungen abgetrennt, so dass Kleinkinder nicht direkt Richtung Weschnitz rennen können.

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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