Gemeindevertretung

Eine letzte Debatte zu Fahrradstraßen in Einhausen

Von 
Jörg Keller
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Ausgewiesene Fahrradstraßen – wie hier in Lorsch – soll es in Einhausen nicht geben. Ein Antrag der Grünen wurde abgelehnt. © Funck

Einhausen. Dass sich die Grünen mit ihrem Wunsch nach Einrichtung von Fahrradstraßen in Einhausen nicht werden durchsetzen können, war schon vor der vergangenen Sitzung der Einhäuser Gemeindevertretung klar. Mit Verweis auf Einschätzungen von Fachbehörden bei der Verkehrsschau im Sommer hatten CDU und SPD bereits bei der vorhergehenden Beratung im Bau- Umwelt- und Gemeindeentwicklungsausschuss signalisiert, dass sie nicht zustimmen werden. Angesichts einer fast flächendeckenden Tempo-30-Regelung im gesamten Ort sahen die Christdemokraten und Sozialdemokraten keine Verbesserung durch ausgewiesene Fahrradstraße.

Nach den Vorstellungen der Grünen sollte eine durchgängige Verbindungsroute von der Friedhofstraße bis zum Waldsportplatz als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Das würde unter anderem die Kirchstraße, die Beethovenstraße und den Blütenweg betreffen.

Trotz der Ergebnisse der Verkehrsschau brach Hildegard Osterholt (Grüne) bei der Sitzung der Gemeindevertretung noch einmal eine Lanze für die Idee ihrer Fraktion. „Jetzt wird es in den nächsten Jahren keine weitere Verbesserung für den Radverkehr in Einhausen geben“, prognostizierte sie. Fahrradstraßen seien „eine gute Ergänzung“ zu anderen verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Tempo 30 innerorts sei allleine nicht ausreichend. „Eine Verbesserung für den Radverkehr braucht Veränderung“, sagte Hildegard Osterholt.

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Die einzige Veränderung, die sich durch Fahrradstraßen erreichen lasse, sei „ dass dann Radfahrer nebeneinander fahren dürfen“, sagte Stefanie Seitz. Viel wichtiger erachtet sie eine alternativ ins Auge gefasste bessere Beschilderung, die Pedalrittern Alternativen zu viel befahrenen Routen wie Mathildenstraße oder Waldstraße aufzeigt. Eine klare Verbesserung für den Radverkehr werde zudem der künftige neue Steg über die Weschnitz in der Ortsmitte darstellen, konnte sich Stefanie Seitz einen Seitenhieb Richtung Grüne nicht verkneifen, die die vier Meter breite Fußgänger- und Radfahrerbrücke bekanntlich als überdimensioniert ablehnen.

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Knaup sieht in der Ausweisung von Fahrradstraßen kein geeignetes Mittel , um die Bedigungen für Radfahrer in Einhausen zu verbessern. Als sinnvoller bewertete er Veränderungen in der Verkehrsführung und konkrete Maßnahmen wie die vorgesehene Erneuerung des Fahrbahnbelags in der Falltorstraße. Wichtig ist seines Erachtens auch, die Parksituation in den Einhäuser Straßen zu entschärfen. Zugeparkte enge Fahrbahnen stellten für Radfahrer ein hohes Gefahrenpotenzial dar.

Als angesichts der aktuellen Situation unverständlich empfand Daniel Knaup, dass im Jahr 2017 ein SPD-Antrag abgelehnt wurde, Autofahrer mit Piktogrammen auf der Fahrbahn an neuralgischen Punkten auf bestehende Geschwindigkeitsbeschränkungen hinzuweisen. Bürgermeister Helmut Glanzner bewertete seinerzeit Piktogramme als kein geeignetes Mittel gegen Raser.

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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