Bergsträßer Lieblingsplätze

Auf schmalem Pfad in Einhausen schon Wildschweine gesichtet

Ehrenbürgermeister Philipp Bohrer genießt die Natur auf dem Trimm-dich-Pfad in Einhausen-Nord.

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Janine Ak
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In den 1970er-Jahren hat der Turnverein hier eine Langlauf-Meisterschaft ausgerichtet: Philipp Bohrer am Einstieg zum Trimm-dich-Pfad. © Ernst Lotz

Einhausen. Regentropfen fallen an diesem Morgen auf das Blätterdach, und die Erde riecht nach Sommer. „Mir gefällt, dass der Weg hier so eng bewachsen ist“, sagt Philipp Bohrer, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Einhausen. „Hier kann man die Natur hautnah erleben.“ Er trifft uns am Einstieg des Trimm-dich-Pfads an der Sporthalle des TV Einhausen an der Jägersburger Straße, um seinen Lieblingsplatz in Einhausen-Nord vorzustellen.

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Der schmale Pfad aus fester Erde ist für ihn ein Rückzugsort, an dem er gern spazieren geht – meist gegen Abend, immer allein. Er genießt das Vogelgezwitscher und freut sich über die Eichhörnchen und Rehe am Wegesrand. Auch Wildschweine hat er hier schon aus der Ferne gesehen. Angst hat er keine.

„Einfach weitergehen“, hat er von Jägern zum richtigen Verhalten gelernt. Die Tiere verstecken sich in der Regel vor dem Menschen. Das hat er einmal erfahren, als er mit auf Jagd war: Eine Wildsau lag unbemerkt in unmittelbarer Nähe. Erst als er vorbeigegangen war, traute sie sich aus der Deckung und flüchtete aus dem Dickicht.

Laufen, joggen, radfahren

Der Trimm-dich-Pfad ist 2,4 Kilometer lang, man kann die Strecke aber auf 1,5 Kilometer abkürzen. „Der Weg ist sehr schön zu laufen, aber auch mit dem Fahrrad zu fahren“, empfiehlt Bohrer. Im Jahr 2000 hat er sich hier für seinen ersten Halbmarathon in Amsterdam vorbereitet, wo sein Sohn damals lebte.

Acht Runden am Stück ist er auf dem Einhäuser Trimm-dich-Pfad gelaufen, um es in der niederländischen Hauptstadt dann im Mittelfeld ins Ziel zu schaffen – mit einer Zeit von etwas unter zwei Stunden. „Man lernt ganz Amsterdam kennen“, begeistert sich Bohrer noch heute. Als sein Sohn wegzog, hatte es sich auch für ihn mit dem sportlichen Wettbewerb erledigt. Heute lebt der Sohn mit seiner Frau und den beiden Enkeln in Düsseldorf, wo Bohrer die Familie oft und gern besucht.

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Weit vorher, in den 1970er-Jahren, hat der Turnverein auf dem Trimm-dich-Pfad einmal eine Einhäuser Langlauf-Meisterschaft ausgerichtet. Wir haben mit dem Bulldog die Loipenspur gezogen und hatten etwa 100 Teilnehmer “, erinnert sich Bohrer. Heute dreht die Nordic-Walking-Gruppe des Turnvereins auf dem Pfad ihre Runden.

Der Trimm-dich-Pfad führt im Jägersburger Wald über eiszeitliche Sanddünen und durch alte Eichen-, Buchen- und Kiefernbestände. Auf den einzelnen Abschnitten finden sich Sportgeräte, die jederzeit genutzt werden können. „Der Pfad in Einhausen ist in den 1970er Jahren angelegt worden, als es in ganz Deutschland einen Fitness-Trend gab und solche Anlagen in vielen Städten und Gemeinden entstanden“, erzählt Bohrer.

Heute stehen für den 77-Jährigen aber die hölzernen Geräte wie Reck und Stufenbarren nicht mehr im Vordergrund. Für ihn zählt nur noch das unmittelbare Erleben der Natur. Auch, wenn es regnet.

Redaktion

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