Einhausen. An der vierten Tour der Wanderer des Turnvereins Einhausen in diesem Jahr beteiligten sich elf Mitglieder und Freunde. Geführt wurde die Gruppe von Manfred Wamser. Am Wanderparkplatz auf der Wegscheide bei Grasellenbach begann die Gruppe ihre Wanderung.
Die abwechslungsreiche und geschichtsträchtige Tour führte zunächst zum „Hildegers Brunnen“. Auf einer Steintafel steht dort: „Der Hildegers Brunnen wird erstmals erwähnt im Jahre 773 im Urkundenbuch der Reichsabtei Kloster Lorsch – codex laureshamensis – als Grenzpunkt bei der Beschreibung der Mark Heppenheim“.
Eine Information vor Ort erinnert an Hildeger oder „Hiltiger“. Es könnte ein fränkischer Adliger oder Heerführer gewesen sein, der als Vertreter einer germanischen Oberschicht mit dem Brunnen im Jahr 795 auch den Siedlungskern von Hiltersklingen festlegte.
Wanderer kamen an Holzwerk und Kleintierhotel vorbei
Das nächste Ziel war ein Holzwerk etwas außerhalb von Grasellenbach. Wie die Teilnehmer erfuhren, werden dort Baumstämme zu Pellets, Hackschnitzeln, Paletten und Schnittholz verarbeitet. Gleich danach kam das Hotel „Krabbel und Zappel“ in Sicht, angelegt für Kleintiere. Malerisch fanden die Wanderer auch Galloway-Rinder vor vier Windrädern im Hintergrund.
Überall in Grasellenbach ist zu erkennen, dass dort der rote Sandstein „zu Hause“ ist. Eine ortsansässige Steinmetz-Firma, mit schöner Sandsteinausstellung, hat den Dorfbrunnenplatz mit Wassertränken aus diesem Stein gestiftet, ein schöner Rastplatz. Aus der Ortschaft hinaus, vorbei an der großen Residenz „Leben am Wald“, führte der Weg zu einem bekannten Café. Die Wanderer meinten: „Wenn wir schon mal hier sind, sollten wir auch den Kaffee und das reichhaltige Kuchenbuffet sowie die tollen Torten genießen.“ So legten sie nicht nur eine Rast ein, sondern postierten sich auch für ein Erinnerungsfoto vor dem Café.
Gut gestärkt ging es auf den Rückweg, vorbei an zahlreichen Infotafeln über die Nibelungen. Der Odenwald war einst das Jagdgebiet der Burgunder. Ein alter Sandsteinwegweiser mit der Aufschrift „zwei Stunden nach Mossau“ steht an der Grenze von Kurpfalz und Kurmainz. Hintergrund ist, dass die „Großherzogliche Regierung der Provinz Starkenburg“ 1831 eine Verordnung zur Verbesserung der Wegbezeichnung mit Grenzsteinen erlassen hat.
Windrad kann Jahresbedarf einer Familie an Strom erzeugen
Auf dem Rückweg kamen die Wanderer auch an den Windrädern vorbei. Mit der Leistung von 3300 Kilowattsunden kann ein Kraftwerk den Strombedarf einer Familie für das ganze Jahr erzeugen.
Als nächstes kamen die Wanderer zum „Kahlberg“ mit einem großen Sandstein. Eine eingelassene Marmorplatte erinnert dort an Karl den Großen. Der hatte im Jahr 795 die Grenze der Mark Heppenheim bestimmt, die heute noch besteht.
Als Letztes erreichten die Einhäuser die Walburgiskapelle, einen Wallfahrtsort, zu dem auch schon Einhäuser gepilgert sind. Von dort führte der Weg zu den geparkten Fahrzeugen. Die Wanderstrecke betrug etwas mehr als 13 Kilometer, mit einem Höhenunterschied von knapp 300 Metern, für die die elf Wanderer etwas mehr als drei Stunden reine Laufzeit gebraucht haben.
Die nächste Wanderung des Turnvereins ist an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 29. Mai. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr die Sporthalle an der Feuerwehr Einhausen, informiert der Wanderbeauftragte Helmut Schumacher.
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