Zell. Kurz bevor nun die Schule wieder startete, gab es für die Kinder in Zell bei den Ferienspielen im Ort eine abwechslungsreiche Woche. Vertreter der Zeller Vereine gestalteten wie in jedem Jahr im Auftrag des Ortsbeirats ein vielseitiges Programm für jeden Vormittag rund um das Freizeitgelände um den Sportplatz in Zell.
Seit einigen Jahren wird zudem die Möglichkeit eines Mittagessens und einer Nachmittagsbetreuung angeboten, die von den meisten Kindern in Anspruch genommen wird.
Gestartet sind die 43 angemeldeten Kinder, traditionell, montags mit Jürgen Schneider und seinem Team vom Ortsverband Meerbachtal des Nabu: Der Treffpunkt war in diesem Jahr in Gronau, am Rande des Märkerwalds. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Zeller Ortsvorsteher Hans-Peter Ott und der Ausgabe der Namensschilder für die Kinder (vor allem für die ehrenamtlichen Helfer in den ersten Tagen besonders hilfreich) ging es los: Ausgerüstet mit Becherlupen, Keschern und gutem Schuhwerk – dank der sehr heißen Temperaturen – hüpfte so manches Kind in den Meerbach. Für viele war dies die erste Berührung mit dem heimischen Gewässer, was aber bei manchem mit vollem Körpereinsatz genutzt wurde.
Rucksack als Andenken
Zurück in Zell ging es nach dem Mittagessen für die meisten Kinder weiter mit Fußball, Tischkicker, Basteln und freiem Spielen in und um den aufgestellten Pool am Freizeitgelände. Als besonderes Andenken bekam in diesem Jahr jedes Kind am ersten Tag einen eigenen Rucksack zur Erinnerung an die Ferienspiele.
Dienstagvormittag stand im Zeichen der Feuerwehr, die, durchgeführt von Stefan Metzger, ein Quiz durch Zell mit speziellen Fragen für die Kinder vorbereitet hatten. Eingeteilt in Gruppen und begleitet von (Eltern-)Helfern galt es hier, 20 Fragen zu beantworten, deren Antwort man meistens erst vor Ort, nachdem man den Platz oder die Person in Zell gefunden hatte, beantworten konnte.
Ob die Farbe der Hose des „Zeller Bachschissers“, das Jahr der Krönung von Kerstin Götzinger als Weinkönigin oder die Aussprache spezieller Begriffe in Zeller Dialekt, an diesem Vormittag lernten sicherlich alle Teilnehmer dazu und sorgten für manchen Lacher bei Zellern, die man unterwegs befragte.
Mitte der Woche hatte der Zeller Sportverein, die SKG Zell, ihren Ferienspiel-Tag. Hier organisierten Brigitte Schneider und Sabrina Machu, beide vom Vorstand der SKG, im Vorfeld bereits für jedes Kind ein passendes T-Shirt und Batikfarbe. Anhand von Beispielen entschied jeder individuell sein Wunsch-Muster und die Helfer taten alles, um dies, gemeinsam mit den Kindern, umzusetzen. Geduld war gefragt, da die Farbe einige Stunden einwirken musste, bevor man das Ergebnis bestaunen und das Gelände in ein Farbenmeer verwandelte.
Wohin das Auge reichte – überall gebatikte T-Shirts, die zum Trockenen aufgehängt waren. Dank der heißen Temperaturen konnten die Kinder ihres am Nachmittag gleich mit nach Hause nehmen.
Rauf auf den Hemsberg ging es für alle Kinder und einige betreuenden Eltern am Donnerstag mit dem Hembergturm-Verein. Hans-Peter Ott und sein Team bereiteten den Kindern einen unvergesslichen Vormittag: Eingeteilt in Gruppen wurden bereits vor Abmarsch auf den Hemsberg Schatzkarten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad verteilt.
So zogen die Gruppen los, um sich auf unterschiedlichen Wegen auf dem Hemsberg wieder zu treffen und auf dem Weg dorthin – möglichst vor allen anderen – den Schatz zu finden. Oben angekommen, wurden alle Kinder und Helfer mit einem kühlen Getränk und dem Ausblick vom Turm belohnt.
Freitags wurde Schüttelbutter hergestellt: Paulina Fink und Iris Scheuermann luden im Namen des Kirchenvorstands der evangelischen Gemeinde Gronau-Zell ein. Die Kinder zogen los, um sich erst einmal einen Überblick über die essbaren Kräuter in der Umgebung zu verschaffen. Nach deren eindeutiger Bestimmung wurden die Kräuter gewaschen, kleingeschnitten und mit Sahne vermengt. In einem eigens dafür mitgebrachten Marmeladen-Glas kam dann die Kraft- und Geduldaufgabe des Schüttelns, bis aus der Sahne Kräuterbutter wurde. Mit frischem Baguette wurde das Ergebnis direkt verkostet oder für zu Hause eingepackt.
Grillen beim Abschlussfest
Abends feierten die Kinder, Eltern und Geschwister traditionell das Abschlussfest der Ferienspiele: Hans-Peter Ott und Tim Rettig aus dem Ortsbeirat grillten für die Gäste und bedankten sich stellvertretend mit Blumen bei Sabrina Machu, bei der alle Fäden zusammenlaufen und die die Organisation im Januar eines jeden Jahres beginnt.
„Auch in diesem Jahr gilt ein besonderer Dank den Vereinsmitgliedern der genannten Zeller Vereine, die sich seit Jahren jeden Sommer ehrenamtlich für unsere Ferienspielkinder engagieren und oft hierfür extra Urlaub einreichen. Ohne sie könnten wir diese Woche nicht stemmen“, betonte Sabrina Machu.
Sie berichtete weiter von der stetig wachsender Nachfrage nach Plätzen, auch weit über das Zeller Tal hinaus. „Bereits jetzt kommen Nachfragen für Anmeldungen für die Sommerferien 2023, die wir aber leider nicht annehmen können. Die Anmeldeformulare werden zu Jahresanfang in die Zeller Briefkästen verteilt“, so Machu. red
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