Zell. Anders als im vergangenen Jahr zeigte der Oktober von seinem goldenen Potenzial in den ersten Tagen des Monats noch nichts. So war am Sonntag zum Zeller Dorfmarkt der Manlay-Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus und dem Feuerwehrgerätehaus zwar ungewohnt leer, aber das Markttreiben hatte sich durch den Dauerregen nicht vertreiben lassen, sondern hatte sich lediglich in die Innenräume und unter schützende Überdachungen verzogen.
Zwei der insgesamt 20 angemeldeten Standbetreiber mussten jedoch absagen, aber nicht wegen der Nässe, sondern wegen des Corona-Virus. Der breiten Auswahl an regionalen Produkten tat dies keinen Abbruch, die Auswahl an Handgemachten aus dem Zeller Tal und der Umgebung war ausgesprochen vielfältig und bot Leckeres und Gesundes für Körper, Geist und Seele.
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Damit versorgten sich trotz der weniger schönen Rahmenbedingungen wieder zahlreiche Zeller und Besucher von außerhalb, was sich insbesondere am späten Nachmittag auch an der ziemlich leergefegten Kuchentheke im Foyer des großen Saals zeigte. So waren am Ende trotz der etwas geringeren Resonanz Marktbeschicker sowie die Organisatoren des Dorfmarktes, Ellen Reusch und Vorsitzende Anke Spurzem von der SKG Zell, auch in diesem Jahr mit dem Verlauf zufrieden.
Neben der Kuchentheke hatte sich der Verein vor allem um das leibliche Wohl der Marktbeschicker und -besucher gekümmert. Es gab leckere Waffeln, Brezel, Käsebrötchen, Würstchen und Bratwurst, die am Mittag sogar ausverkauft war. Sehr beliebt waren ebenso der von den Pappets angebotene Zwiebelkuchen und Federweißer vom örtlichen Weingut Götzinger.
Ein Renner war die Dosenwurst von Nico Hiesinger, denn vom Schwartenmagen war am Nachmittag nichts mehr zu haben und von der Schreinerei Hiesinger bot Toni Hiesinger schöne Schneidebretter an. Fester Bestandteil des Dorfmarktes sind die Produkte vom Schafhof Meerbachtal, der neben Schaf- und Lammfellen sowie den mit Schafvlies gefüllten Bettdecken und Kissen mit einem ganz neuen und ausgesprochen nachhaltigen Artikel präsent war. Erstmals angeboten wurden Schafwoll-Pellets, die sich als wirkungsvoller Bio-Dünger für Gemüsepflanzen, Topf- und Zierpflanzen sowie Obst- und Ziergehölze erweisen.
Auch die Honigprodukte von Holger Rettig, die Marmeladen von Brigitte Schneider oder die Äpfel und Quitten von der Streuobstwiese und die daraus hergestellten Produkte wie Fruchtsäfte, Gelees oder Schnaps fehlten nicht. Klaus Schwinn bot neben seinem beliebten Bauernbrot Kartoffeln und Eiern erstmals auch Nudeln aus de heimischen Eiern an. Alle Jahre wieder sind Beate Klein mit ihren Herbstgestecken sowie Heike Loreth aus Langwaden mit ihren dekorativen Keramikprodukten vor Ort. Deren Erstellung kann man auch bei ihren Töpferkursen lernen.
Das Kunsthandwerk hatte wie immer seinen Platz im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses. Dort fand sich neben vielfältigem Schmuck von Martina Billinger aus Lampertheim wieder viel Gehäkeltes und Gestricktes. Seien es die Kuscheltiere von Maria Sylvia-Meyer aus Lampertheim, die ihre Form durch Polyester-Watte erhalten und somit waschbar sind, oder die bunten Socken von Hildegard Babin in allen Größen zum Wärmen der Füße oder Verpacken von Geschenken.
Erstmals dabei war Christa Meixner aus Hüttenfeld mit ihren gestrickten Produkten für Herbst und Winter, während Monika Schopp aus Zwingenberg ihre kreativen Ideen für Dekoratives aus Abfallprodukten wie Kaffeekapseln oder Kaffeetüten präsentierte.
Cornelia Olbrich aus Zell ist für ihre Kräuterwanderungen bekannt und stellt aus den Fundstücken der Natur schöne Ketten, aber auch eine Wund- und Heilsalbe her.
Am Stand von Juliane Patsch und Evi Reimund war ebenfalls die Natur eingefangen. Die Kräuter-Kissen waren mit Kräutern aus Zeller Gärten wie Zirben, Lavendel oder einer Mischung gefüllt und mit dem Hinweis auf die jeweilige Heilwirkung versehen. Auch Gestricktes und Gehäkeltes fand sich hier, ebenso wie bei Beate Sänger aus Zell.
Eine Auswahl an gebrauchten Büchern und Spielen für Kinder gehörte zum Angebot, dazu die Möglichkeit für die jungen Gäste, auf der Bühne am Bastel-Tisch kreativ zu werden. Mit Windlichtern konnte man sich auf den Halloween-Spaziergang der SKG Zell für Kinder am 31. Oktober vorbereiten. js
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