Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler

„Zapfenstreich“ am Samstag im Bensheimer Parktheater

Das Internationale Performancekollektiv „Bays in Sync“ hinterfragt Männlichkeit und Macht. Auch die Frage nach gesellschaftlicher Symbolik wird gestellt.

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Das Internationale Performancekollektiv BOYS IN SYNC zeigt am Samstag im Parktheater die Inszenierung „Zapfenstreich – Mother Europe“. © Søren Meisner

Bensheim. In einer performativen Auseinandersetzung mit der deutschen Militärtradition des sogenannten „Zapfenstreiches“ hinterfragt das Internationale Performancekollektiv BOYS IN SYNC Männlichkeit, Macht und Konformität. Der 300 Jahre alte Brauch befremdet manche mit den Bildern von Soldaten, die mit Fackeln durch die Nacht marschieren. Eine Diskussion wird ausgelöst: Wie soll sich das (deutsche) Militär als Institution einer modernen Demokratie präsentieren?

Mit einer Mischung aus Choreografie, Irritation und Intimität reflektiert das Ensemble aus mehreren europäischen Ländern am Samstag (22.) um 19.30 Uhr bei der Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler die Grenzen von Macht und Identität und fordert eine Neubewertung der gesellschaftlichen Symbolik. Im Anschluss an die Aufführung kommen die Schauspielerinnen und Schauspieler zu Nachgesprächen ins Foyer und geben dem Publikum Auskunft über ihre Arbeit.

Zum Abschluss der Theaterwochen ist um 19.30 Uhr das Stadttheater Gießen am 27. März mit einem Klassiker nach Gerhart Hauptmann zu Gast im Parktheater. In „Einsame Menschen“ von Felicia Zeller lebt die Architektin Marie ihren Traum vom Eigenheim im Grünen, während ihr Mann in der Welt der Tiersoziologie verharrt. Als die digitale Nomadin Margarete einzieht, gerät das Paar ins Wanken. Die Inszenierung von Anaïs Durand-Mauptit nimmt das akademische Milieu und alte Rollenmuster ins Visier und entfaltet frei von Mitleid eine bitter-komische Reflexion über die Privilegierten und ihre Weinerlichkeit.

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Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 27. März wird auch 2025 wieder die Preisträgerin beziehungsweise der Preisträger des mit 3.000 Euro dotierten Günther-Rühle-Preises für herausragende schauspielerische Leistungen von der Jury bekanntgegeben. Neben der Jury kann auch das Publikum nach jeder Vorstellung über das Gesehene abstimmen. Nach der letzten Vorstellung werden die Stimmen der Zuschauerinnen und Zuschauer ausgewertet – und das Stück, das die größte Zustimmung erhält, wird bekanntgegeben. Im Rahmen des Schulprojektes „Theaterkritik“ wird zudem eine Jury aus Bensheimer Schülerinnen und Schülern ihr Votum für die beste Inszenierung abgeben und ihre Begründung für den Preis verlesen.

Eintrittskarten gibt es bei bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter reservix.de. ps

Weitere Informationen: www.wojuschau.de

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