Ortsbeirat Hochstädten

Vielfältiges Meinungsbild beim Thema Radweg

Bevölkerung soll zu möglichem Trassenverlauf befragt werden

Von 
Jeanette Spielmann
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In Hochstädten sollen die Bürger zum Trassenverlauf eines möglichen Radwegs nach Auerbach befragt werden. Mehrere Optionen liegen auf dem Tisch. © dpa

Hochstädten. Nach der gemeinsamen Sitzung mit dem Ortsbeirat Auerbach am Montag hatte Ortsvorsteherin Sabine Hinterkeuser-Freyer am Donnerstag zum zweiten Mal in das Hochstädter Haus zur Sitzung des Hochstädter Ortsbeirates eingeladen. Auch diesmal war die Zahl der Gäste groß, denn die am Montag vorgestellte Machbarkeitsstudie für einen kombinierten Rad- und Gehweg zwischen Auerbach und Hochstädten war erneut Thema. Außerdem ging es um die aktuelle Bevölkerungsentwicklung in der Gesamtstadt und in den Stadtteilen sowie um den aktuellen Sachstand der in der November-Sitzung angesprochenen Themen.

Bezüglich des Radwegs stellte sich im Verlauf der Diskussion ein vielfältiges Meinungsbild heraus – sowohl innerhalb des Ortsbeirates als auch beim Publikum. Von den insgesamt sechst vorgestellten Trassenvarianten fand der Vorschlag entlang der Straße und zum Teil auf der Wiese unter den Ortsbeiräten eine kleine Mehrheit (3). Je einmal war der direkte Weg entlang der Straße und die Ost-Abkürzung des Sommerwegs der Favorit und zwei Ortsbeiräte sprachen sich für den Sommerweg aus.

Auch innerhalb des Publikums gab es unterschiedliche Meinungen. Während die einen den Sommerweg zum Laufen, aber nicht für das Fahrrad geeignet sahen, schätzten einige die Variante entlang der Straße und über die Wiese als die Variante ein, die vermutlich die höchste Akzeptanz finden könnte. Andere bevorzugen den direkten Weg entlang der Straße, wobei es auf dem Weg nach oben für Radfahrer besser wäre, wenn es keine Randsteine gebe, die das Ausweichen verhindern, wenn es eng wird.

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Kritik gab es auch an der Bezeichnung „Machbarkeitsstudie“, die impliziere, dass die vorgestellten Varianten auch machbar seien. Doch das sei beispielsweise bei drei der insgesamt sechs Varianten nicht gegeben, da nicht abgeklärt sei, ob der Forst bei den Sommerweg-Trassen überhaupt mitspiele. Bevor man sich überhaupt tiefer mit den Varianten auseinandersetze, müsse das abgeklärt sein.

Gefahr bei Starkregen

Wie von der Ortsvorsteherin schon am Montag angekündigt worden war, wird der Ortsbeirat jetzt klären, in welcher Form (Flyer, Umfrage) er das Meinungsbild der Bevölkerung ermitteln will. „Wir werden Ihre Meinung abholen“, so Sabine Hinterkeuser-Freye.

Ortsbeirätin Birgit Layer informierte über die Starkregengefahrenkarte, die der auch für die Abwasserbeseitigung zuständige Zweckverband KMB sei Anfang des Jahres auf seiner Website zur Verfügung stellt (wir haben berichtet). Hier können Bürgerinnen und Bürger schnell und übersichtlich prüfen, wie gefährdet ihre Straße, ihr Grundstück, ihr Haus im Falle eines Starkregens ist.

Verdeutlicht wurde außerdem, dass Starkregengefahren nicht mit dem Risiko und den Gefahren bei übertretenden Gewässern zu verwechseln sind. Das betreffe dann den Hochwasserschutz und dafür sei der Gewässerverband Bergstraße zuständig.

Angesprochen wurde die Situation im Weiherweg, die auch der frühere Wehrführer der Hochstädter Feuerwehr Frank Esinger inzwischen aufgegriffen und mit einem ausführlichen Schreiben verschiedene zuständige Behördenleiter darauf aufmerksam gemacht hat. Es geht dabei auch im Zusammenhang mit einer aktuellen Baumaßnahme um den Zustand der Straße und des Wendehammers am Ende der Straße, dessen Nutzung vor allem für Rettungs- und Entsorgungsfahrzeuge gewährleistet bleiben muss, aber auch um die Zisterne für das Löschwasser und die Parksituation am Feuerwehrgerätehaus.

Nicht weiter gekommen ist der Ortsbeirat bei der Stadtverwaltung bezüglich des Wunsches nach einem Verkehrsspiegel im Einmündungsbereich der Felsbergstraße auf die Mühltalstraße und bei der Durchfahrtsbeschränkung (Poller) in Höhe des Spielplatzes auf der Josef-Sartorius-Straße.

Vorgelegen hat dem Ortsbeirat die Bevölkerungsentwicklung in Bensheim und in den Stadtteilen. Während man mit Freude zur Kenntnis genommen hat, dass die Hochstädter Bevölkerung im Gegensatz zur Gesamtstadt, die um ein Jahr altert, in der Prognose für 2043 um drei Jahre jünger wird (von 47 im Jahr 2021 auf 44 Jahre), hat man aber erhebliche Zweifel an der prognostizierten Einwohnerzahl. Die soll sich laut dem Stadtteilmonitoring von den 743 Einwohnern 2021 bis 2043 auf 998 Einwohner erhöhen. Das würde eine Steigerung um ein Drittel der jetzigen Bevölkerung bedeuten und hätte wohl auch erhebliche Probleme bezüglich der Auswirkungen auf die Infrastruktur und das Wohnangebot in Hochstädten zur Folge, so die Ortsvorsteherin.

Claudia Sosniak von der Stadtteildokumentation Hochstädten wies auf die nächste Ausstellung im November hin, die sich auch mit den einstigen Plänen für einen Campingplatz in Hochstädten beschäftigt.

Dieses Thema wird die Ausstellung aufgreifen und dafür wäre man in der Stadtteildokumentation auch an eventuellen Fotodokumenten der Hochstädter mit eigenen Campingerlebnissen interessiert. Wo der Campingplatz in Hochstädten geplant war, wird aber erst mit der Ausstellung verraten.

Freie Autorin

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