Weiterleben

Verein Weiterleben hilft auch in Bensheim

Von 
Gerlinde Scharf
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Monika Kohlmann bietet monatlich eine Sprechstunde für Menschen an, die an Krebs erkrankt sind. © Gerlinde Scharf

Bensheim. Vor 15 Jahren hat sich in Darmstadt aus einer Selbsthilfegruppe heraus der gemeinnützige Verein für psychosoziale Krebserkrankung, Weiterleben, gegründet. Mittlerweile gibt es mehrere Nebenstellen. So auch in Bensheim in den Räumen des Diakonischen Werks in der Eifelstraße.

Dort berät Monika Kohlmann, Geschäftsführerin des kleinen Vereins und psychologische Psychotherapeutin, seit zwei Jahren an Krebs erkrankte Erwachsene sowie deren Angehörigen, Paare und „alle aus deren Umfeld, die emotional und psychisch mitbetroffen sind und Unterstützung benötigen“. Die Art der Krebserkrankung spielt dabei keine Rolle.

Das Beratungsangebot ist kostenlos und findet üblicherweise jeden dritten Freitag im Monat nach vorheriger Anmeldung statt. Im Mai und Juni allerdings hält Monika Kohlmann ausnahmsweise ihre Außensprechstunden in Bensheim schon am Freitag (5.), ab 9 Uhr und am Freitag, 2. Juni, ab. Die dann folgenden Sprechstunden finden im gewohnten Rhythmus statt (16. Juni, 21. Juli, 18. August).

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„Bei einer größeren Nachfrage können wir in Bensheim auch eine zweite Sprechstunde einrichten“, erklärt Kohlmann, die vor ihrem Wechsel zur Krebsberatungsstelle von Weiterleben 15 Jahre im psychoonkologischen Dienst eines großen Krankenhauses in Wiesbaden gearbeitet hat.

Die derzeit überschaubare Resonanz auf das Beratungsangebot der Nebenstelle führt sie auf die noch ausbaufähige Bekanntheit des Vereins an der Bergstraße – ganz im Gegenteil zur Beratungsstelle in Darmstadt – zurück: „Da es zwischen Darmstadt und Heidelberg keine Krebsberatungsstelle gibt, war Bensheim für uns der richtige Ort.“ Weitere Außenstellen hat der gemeinnützige Verein in Langen, Erbach im Odenwald, Groß-Gerau, Babenhausen, Reinheim und Weiterstadt.

„Wir bieten den Menschen, Familienangehörigen und Freunden eine psychoonkologische und sozialrechtliche Beratung an und zeigen Wege auf, wie es gelingen kann, mit den Belastungen und den schwerwiegenden Veränderungen besser zurechtzukommen“, beschreibt Monika Kohlmann das Engagement des Teams aus Sozialpädagoginnen und Psychotherapeutinnen.

Aufklärung und Neuorientierung

Dabei gehe es unter anderem um Fragen, ob und wie man mit minderjährigen Kindern über die Erkrankung sprechen soll, um Sorgen und Ängste über ein erneutes Auftreten des Krebses, Probleme in der Partnerschaft, aber auch um alltägliche Dinge und Aufklärung über Kündigungsschutz, Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, Reha-Anträge, steuerliche Vorteile und vieles andere mehr.

Weiterhin werden Hilfen bei der Neuorientierung im sozialen Umfeld und Wiedereinstieg ins Berufsleben angeboten, gemeinsam Fragen zum Befund besprochen, Informationen zu ergänzenden Therapiemöglichkeiten, Selbsthilfegruppen sowie Sport- und Entspannungsprogrammen erörtert und Kontakte zur Deutschen Krebshilfe hergestellt. „Wir sind gut vernetzt“, bestätigt die Geschäftsstellenleiterin und nennt Kliniken, Ärzte, Hospize und am Beispiel Bensheim das städtische Frauenbüro mit dessen Leiterin Marion Vatter.

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Als ergänzende Aktivitäten bietet Weiterleben in Darmstadt (Treffpunkt Böllenfalltor), Griesheim und Groß-Umstadt Lauftreffs, in Darmstadt einen Entspannungs- und Achtsamkeitskurs, einen Kunsttherapiekurs und Informationsveranstaltungen an. Besonders gefragt sind Online-Kosmetikseminare, beispielsweise nach einer Chemotherapie.

Über die Geschäftsstelle in Darmstadt, Ingelheimer Straße 1, sind Anmeldungen zur psychosozialen Krebsberatung jederzeit möglich. Telefon: 06151/3927761, Fax: 06151/3927763. Mail: office@weiterleben.org.

Da der Verein nur zum Teil aus öffentlichen Fördergeldern finanziert wird, ist er auf die Unterstützung durch Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Mietpatenschaften angewiesen. Informationen dazu gibt es unter www.weiterleben.org.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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