Bensheim. Einen kühlen Kopf in Bensheim zu bewahren, kann schon generell eine Herausforderung sein. Wenn die Stadt wie am Dienstagmittag gefühlt kurz vor dem hochsommerlichen Fieberwahn steht, begibt man sich allerdings gerne freiwillig auf die Schattenseite.
Das Problem: Als der Beauner Platz konzipiert wurde, waren Schattenspender offenkundig ausverkauft. Besonders zu spüren bekamen dies nun Unternehmer Sascha Gölz und sein Team, die 160 Tonnen Sand für ein Beachvolleyballfeld fachgerecht auf dem glühenden Pflaster verteilten.
Die Stimmung war dennoch gut, als das Stadtmarketing zum Pressetermin bat. Schließlich galt es, die Fortsetzung einer kleinen Erfolgsgeschichte zu bewerben. Am Samstag (15.) ab 11 Uhr geht „Summer in the City“ in die zweite Runde. Nach der Premiere vor einem Jahr soll sich die Freifläche zwischen Bürgerhaus und Neumarkt-Center wieder in eine kleine Spaß-Oase verwandeln, in der man wahlweise chillen oder sich sportlich betätigen kann.
Volleyball, Fußball, Schach
Organisiert vom Stadtmarketing mit Fördermittel aus dem Landesprogramm Zukunft Innenstadt, bietet sich der Beauner Platz bis zum 13. August als Anlaufstelle für alle an, die ein paar schöne Stunden in der Bensheimer Innenstadt verbringen wollen. Da ist, allen Skeptikern zum Trotz, durchaus möglich.
Am bewährten Konzept aus dem Vorjahr haben die Veranstalterinnen nicht gerüttelt, stattdessen konnte das Programm weiter ausgebaut werden. Von 10 bis 22 Uhr hat das Gelände geöffnet. Auf dem Beachfeld kann Volleyball gespielt werden, Körbe für eine Runde Streetball werden ebenso aufgestellt wie Tore für Fußballer und solche, die es werden wollen. Einer Partie Schach steht ebenfalls nichts im Weg, absehen vom eigenen Können.
Wer lieber von innen kühlt, kann an der mobilen Beachbar, die vom Showmaker-Team betreut wird, mit Liegestühlen und extra entworfenen Bechern verweilen. Eine Chill-out-Zone mit entschleunigender Musik soll beim Runterkommen helfen. Das Bensheimer THW hatte in der vergangenen Woche mit Sandsäcken und einer Umrandung dafür gesorgt, dass am Dienstag die Vorbereitungen für die Spiele beginnen konnten.
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Doch auch abseits der überdimensionalen Sandkiste bietet „Summer in the City“ jede Menge Abwechslung. Die Tanzfabrik hat ein Angebot für Kinder auf die Beine gestellt mit Zumba und Tänzen – und einer Disco-Party für Grundschüler zum Ende des Schuljahres am 21. Juli von 11 bis 12 Uhr.
Yoga auf der Wiese neben der Pflasterwüste findet sich ebenso auf der Liste wie ein Fitnessprogramm, bei dem die Stärkung des Rückens und der Körpermitte im Mittelpunkt stehen. Die Ferienspiele machen einen Abstecher auf den Beauner Platz. Und jeden Mittwoch ab 20 Uhr wird auf dem Bildschirm am Bürgerhaus ein Film gezeigt. Die Mannschaftsvorstellung der Flames am 30. Juli ab 17 Uhr dürfte nicht nur eingefleischte Handballfans anlocken.
Mehr Leben in die Stadt Bensheim bringen
Unterm Strich eine schöne Zusammenstellung, die mit dazu beitragen soll, Leben in die Innenstadt zu bringen, betonten Zita Schaider und Erika Arnold vom Stadtmarketing – eben dafür wurde das Förderprogramm auch aufgelegt.
Ansonsten hat sich organisatorisch im Vergleich zu 2022 nichts geändert.
Die Bälle für Volleyball, Fußball und Basketball können an der Bude im Eingangsbereich gegenüber des Neumarkt-Centers gegen Pfand ausgeliehen werden. Ansprechpartner werden die meiste Zeit vor Ort sein, sollte es Fragebedarf geben. Liegestühle und eine behindertengerechte Toilette gehören auf der Anlage zum Gesamtpaket.
Ein Sicherheitsdienst hat ab sofort 24 Stunden täglich ein Auge auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Notwendigkeit zeigte sich bereits in den Tagen des Aufbaus. Die Sandsäcke übten offenkundig eine gewisse Anziehungskraft aus. „Es wurden schon welche gestohlen“, erklärte Marion Reiser vom Stadtmarketing.
Was generell nicht die feine Art ist, aber im Speziellen auch nicht notwendig: Wenn die Veranstaltung Mitte August beendet ist, werden die Säcke an Selbstabholer verteilt. Und die 160 Tonnen Sand (abzüglich des natürlichem Schwunds nach vier Wochen) wird abtransportiert und verbaut.
Der Eintritt ist frei
Der Sand übrigens wurde nach Angaben des Teams vergünstigt von der Firma Dreher abgegeben. Der Bauhof unterstützt beim Aufbau und der Rasenpflege, so dass in Bensheim mal wieder viele Kräfte zusammenwirken, an der Attraktivitätsschraube zu drehen.
Letztlich ebenfalls nicht ganz unwichtig: Der Eintritt ist frei. Einfach vorbeischauen, mitmachen oder anderen mit einer Erfrischung in der Hand beim Mitmachen zuschauen. So lässt es sich vermutlich auch dann noch aushalten, wenn die Stadt weiter erhöhte hochsommerliche Temperatur hat.
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