Gronau. Vor 30 Jahren war er aus Nordhessen in den Süden des Bundeslandes gekommen und in das Forsthaus in Gronau eingezogen. Seitdem kümmert er sich als Revierförster mit Sachverstand um die insgesamt 1619 Hektar Wald des Forstamtes Bensheim. Eine Kontinuität, die eher selten ist und die schon vor fünf Jahren Anlass für den Ortsbeirat Gronau und eine Delegation Gronauer Bürger war, ihm im Forsthaus zu seinem silbernen Dienstjubiläum zu gratulieren.
Fünf Jahre später war es für Revierförster Dirk Ruis-Eckhardt nicht ganz so überraschend, denn er war von Ortsvorsteher Stefan Hebenstreit zur aktuellen Sitzung des Ortsbeirates eingeladen worden. Auch das dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass am Mittwoch die „Gruneme Stubb“ am Römerplatz aus den Nähten platzte. Denn nach der zügig abgehandelten Tagesordnung (wir haben berichtet) gab es einen kleinen Umtrunk auf das 30. Jubiläum des Revierförsters, zu dem Ruis-Eckhardt auch mit einem leckeren Imbiss beitrug.
Es sei dem Ortsbeirat wichtig, für das langjährige Engagement zu danken, das fast auf die Woche genau vor 30 Jahren begonnen habe. Es sei schon etwas Besonderes, über einen so langen Zeitraum an einem Ort tätig zu sein. Mit dem Revierförster hätten auch die privaten Waldbesitzer einen Ansprechpartner vor Ort. Auch die Besucher des Waldes könnten sich auf sein Engagement verlassen, verwies Ortsvorsteher Hebenstreit unter anderem auf den guten Zustand der Waldwege.
Gronau habe eine waldreiche Gemarkung, würdigte der Ortsvorsteher auch die waldpädagogische Arbeit des Revierförsters für die Kindergarten- und Grundschulkinder. Aber auch der Ortsbeirat und interessierte Bürgerinnen und Bürger profitierten von seinem Fachwissen, verwies Hebenstreit auf die jährlichen Grenzgänge, bei denen Ruis-Eckhardt immer gute und aktuelle Einblicke in das Ökosystem Wald und die Forstwirtschaft gebe. Das werde auch im kommenden Jahr beim Grenzgang am 17. März wieder der Fall sein, dankte der Ortsvorsteher mit einem kleinen Präsent.
Mit seinem Dank für die wertschätzenden Worte verband der Revierförster das Versprechen, dass er gerne weitermache, auch wenn es in Zeiten, in denen ganze Wälder absterben, herausfordernd sei. Er erinnerte daran, dass er am 15. November 1993 vom damaligen Forstamtsleiter und im April 2020 verstorbenen Michael Jestaedt eingeführt worden sei. Seitdem habe er hier „viele tolle Menschen“ kennengelernt und arbeite mit einem Team zusammen, ohne das die gute Arbeit im Wald nicht denkbar sei.
Auch an einige Anekdoten erinnerte Ruis-Eckhardt. So habe er beispielsweise auch mal das Lautertaler Kabelfernsehen lahmgelegt, als er im Waldboden einen Wasserdurchlass schaffen wollte.
Die Revierförsterei Bensheim ist dem Forstamt Lampertheim unterstellt, das eines der insgesamt 39 Forstämter von Hessen Forst ist. Lampertheim bewirtschaftet mit neun Revierförstereien rund 15 500 Hektar Wald. Gut zehn Prozent davon, 1619 Hektar, entfallen auf die Revierförsterei Bensheim, in der die Stadt Bensheim mit 910 Hektar der größte Eigentümer ist. js
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