Musik

Lieder von Liebe, Verlust und Hoffnung in Schwanheim

Singer-Songwriter-Konzert mit dem Chor Da Capo, einem Streichquartett und Solisten in der Schwanheimer Kirche.

Von 
Christa Flasche
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Konzert in der Schwanheimer Kirche mit dem Chor da Capo, einem Streichquartett und den Solisten Caroline Cotter und Dominic van Deyk. © Thomas Zelinger

Schwanheim. Der Chor „Da Capo“ hatte zu einem ganz besonderen Konzert in die Schwanheimer Kirche eingeladen. Angekündigt wurde die Veranstaltung unter dem Motto „Internationales Singer-Songwriter Konzert“ unter der Leitung von Constanze van Deyk, zusammen mit dem Streichquartett und den Solisten Caroline Cotter und Dominic van Deyk. Die Kirchentür stand während des Konzerts einladend offen und drinnen schuf eine Lichtillumination ein ganz besonderes Flair.

Den Chor gibt es schon seit 2008 und er ist quasi der Ehemaligenchor des AKG-Jugendchores. Mittlerweile gehören aber auch andere Sängerinnen und Sänger dazu. Meist tritt er in der gleichen Besetzung auf und je nach Projekt variiert die Anzahl der Mitwirkenden– in der Regel sind es 20 Sängerinnen und Sänger. Beim Konzert in Schwanheim wurde der Chor durch das Streichquartett hervorragend ergänzt, welches nicht zur Chorgruppe gehört und extra für dieses Projekt engagiert wurde. Bei den Solisten waren es Caroline Cotter und Dominic van Deyk, die mit ihren Stücken brillierten und dafür reichlich Applaus erhielten. Die Songs erzählen Geschichten vom Leben – von Liebe, Reisen, Verlust und Hoffnung.

Das Konzert startete mit reinem Chor- und Streicherklang, woraufhin mit musikalischer Überleitung der erste Song „Anytime“ von Dominic van Deyk zu hören war. Begleitet wurde er dabei vom Chor und dem Streichquartett. Im Stück ging es um die Liebe, übersetzt in Bilder des Meeres und gepaart mit sehnsuchtsvollen Elementen. Nach einem etwa 30-minütigen Solobeitrag von van Deyk, bei dem auch das Publikum in mehreren Lieder gesanglich eingebunden wurde, endete die erste Hälfte. Durch die besondere Akustik in der Kirche entstand ein schönes Gemeinschaftsgefühl.

Ein weiteres Stück mit imposantem Chor- und Streichersound schloss sich an. Die Sänger und Sängerinnen machten mit ihren Stücken durchaus nachdenklich. Zum Beispiel mit „Read between the lines“, in dem es um die bedingungslose, positive Einstellung zum Leben geht, mit dem Wissen, dass jede Lebensphase richtig, jeder Moment lebenswert ist und sagt, dass Veränderung etwas Positives haben. Caroline Cotter spielte ihr Soloprogramm, bei dem auch mehrere A capella Stücke zu hören waren. Mit ihrer glasklaren Stimme hinterließ sie großen Eindruck beim Publikum und füllte die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrer Stimme aus.

Das Publikum stimmte gerne mit ein

Das große emotionale Finale wurde von ihr zusammen mit dem Chor und Streichquartett gestaltet. Bei „Enough“ glänzte Niklas Vogel am Cello mit warmen und einfühlsamen Klängen. Der Song drückte die Gefühle von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit aus, wenn man versucht, in einer Welt von Ungerechtigkeit und Unruhen etwas zu verändern und Gutes zu tun. Ein anderes Stück zog die Musiker wie auch das Publikum ebenso in seinen Bann. „Year oft the wrecking ball“ reflektiert den Verlust des Elternhauses, schmerzhafte wie schöne Erinnerungen und schließlich die Dankbarkeit, die aus harten, aber notwendigen Veränderungen erwächst.

Eines der Highlights war sicher das Duett von Cotter und Sänger van Deyk. Zum Abschluss des Konzerts performten sämtliche Musiker mit „What a wonderful World“. Hier stimmte auch das Publikum gerne mit ein. Chor und Streichquartett bekamen von den Gästen großen Applaus und ohne Zugabe ließ man sie nicht gehen. Der Kontakt Caroline Cotters zum Chor kam 2019 zustande, als Dominic van Deyk sie live gesehen hatte. Von den Liedern der amerikanischen Sängerin inspiriert, lernte er kurzerhand einen Song und lud ihn auf seinen Social Media-Kanälen hoch. Cotter war gerührt, meldete sich bei ihm und schlug vor, bei ihrer Europatour 2014 ein gemeinsames Konzert zu gestalten.

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Constanze van Deyk, die auch für das Konzert verantwortlich war, ist seit 2018 freischaffende Musikerin, Geigerin und Chorleiterin sowie Instrumentallehrerin für Violine am Konservatorium Bergstraße. Dominic van Deyk lebt seit 2015 von Liveauftritten und spielt überwiegend seine eigene Musik, sowohl in kompletter Bandbesetzung, als auch Solo.

Auf den Bühnen Hamburgs, wo der Künstler lange Zeit unterwegs war und lebte, hat er sich schon längst einen Namen gemacht. Darüber hinaus führte ihn das auf sämtliche Bühnen in der ganzen Republik. Mittlerweile ist er an der Bergstraße zu Hause. Constanze und Dominic van Deyk starteten beide ganz früh, im Alter von sechs Jahren, mit der Musik.

Der Chor „Da Capo“ wird unter anderem beim Adventskonzert bei Kerzenschein in der Bensheimer Stadtkirche von Sankt Georg wieder zu hören sein. Weitere Infos zu Terminen gibt es auf der Homepage.

Freie Autorin

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