Bensheim. Mitte Februar fand der diesjährige Regionalentscheid Bergstraße von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ statt. Besonders spannend waren dabei die Projekte der Forscherinnen aus Bensheim. Chiara-Maria Piciullo und Cosima Janz von der Liebfrauenschule stellten der Jury einen selbst gebauten Laser vor.
Dieser benutzt als aktives Medium den Stickstoff in der Luft, so dass der Laser im ultravioletten Bereich strahlt. Der Selbstbaulaser besteht fast ausschließlich aus Materialien, die man im Haushalt oder Zuhause findet – wie Alufolie, Plexiglas, Stahlplatten und Overheadfolien. Das einzige Bauteil aus der Physiksammlung ist eine Hochspannungsquelle.
Sonderpreis für Laser-Projekt
In einer längeren Optimierungsphase gelang es den Schülerinnen, die Laserplatten so anzuordnen, dass der Laser einwandfrei funktioniert. In Absprache mit der Jury konnten Wellenlänge und Leistung des Lasers bestimmt sowie physiologische Versuche zum Stress von Pflanzen damit durchgeführt werden.
Die Jury prämierte dieses Projekt mit dem Sonderpreis für das Fachgebiet Physik – verbunden mit einem Jahresabonnement der Zeitschrift „Make – Kreativ mit Technik“. Preisstifter für den Preis ist die Heise Medien GmbH & Co. KG.
Weiterhin wurden Chiara und Cosima mit dem zweiten Platz in der Sparte Physik ausgezeichnet.
Die LFS-Schülerinnen Friederike Keller und Lucia Koblischke traten in der Sparte Geo- und Raumwissenschaften mit dem Projekt „Auf den Spuren des Kunststoffmülls in Grönland“ an. Hierzu werteten sie rund 400 Kunststoff-Fundstücke aus, die Friederike während eines mehrwöchigen Praktikums in einer Forschungsstation gesammelt hatte.
Die chemische Zusammensetzung der Kunststoffe wurde durch eine Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung analysiert.
Weiterhin wurde in den Chemieräumen der Schule nach halogenierten Kunststoffen gefahndet. Auch wurde die Haltbarkeit in einem Freilandexperiment untersucht. Anhand der gefundenen Stücke konnte die Fischereiindustrie als Hauptquelle des gesammelten Mülls identifiziert werden. Die Fundstücke bestanden größtenteils aus PE und PP, welche beide nicht biologisch abbaubar sind.
Die Jury war von der Qualität, dem Inhalt und der Struktur der Arbeit begeistert und verlieh dafür den 1. Platz, womit Friederike Keller und Lucia Koblischke für den Landeswettbewerb qualifiziert sind. Außerdem wurde das Projekt mit dem Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt ausgezeichnet.
Darüber hinaus wurde der betreuende Lehrer, Lars Schlichtherle, mit dem Sonderpreis für eine Einladung zum Workshop „Digitalisierung, Schule und außerschulische Lernorte“ ausgezeichnet. Damit geht zum wiederholten Male ein Betreuer-Sonderpreis an die Mädchenschule in Bensheim, die sich die besondere Förderung von Mädchen im MINT-Bereich und die Begabtenförderung auf die Fahnen geschrieben hat.
In der Laudatio wurde denn auch die breite Vielfalt der betreuten Projekte gelobt, die von Biologie, über Physik und Arbeitswelt bis hin zu Geo- und Raumwissenschaften reichten. Die betreuenden Lehrkräfte Nicolas Chalwatzis und Lars Schlichtherle fassen mit den Schülerinnen schon die nächsten Wettkämpfe ins Auge – wie zum Beispiel Explore Science im Sommer. red
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