Bensheim. Am Mittwochabend fand das Sommerkonzert der Bensheimer Liebfrauenschule in der Anne-Frank-Halle statt. Für die Schülerinnen war es nach der langen Pause durch die Corona-Pandemie das erste große Konzert, bei dem sie das Publikum mit ihrem musikalischen Können begeistern konnten.
Bereits vor Konzertbeginn füllten sich die Sitzreihen in der Anne-Frank-Halle und die Gäste warteten mit Spannung auf das abendliche Konzertprogramm.
Den Abend eröffnete die Bläserklasse der fünften Jahrgangsstufe unter der Leitung von Lehrer Michael Meyer-Limp. Für das Projekt Bläserklasse stehen Holz- und Blechblasinstrumente in der Schule zur Verfügung. Zwei Schuljahre lang erlernen die Schülerinnen ihr Instrument im Rahmen des schulischen Musikunterrichts. Bei dem Musikstück „We Like Rhythm“, wurde das Bläserensemble zusätzlich von Schülerinnen der 6. Klasse auf Cajóns begleitet. Die Musikerinnen saßen auf dem Instrument und erzeugten sowohl mit der Kistentrommel als auch mit einem Klatschen auf Unterarme, Beine und Brust einen Rhythmus.
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Im Anschluss betrat die Singklasse in bunten Sommerkleidern die Bühne. Die Sängerinnen der 5. Jahrgangsstufe untermalten ihren Auftritt mit Trommeln, Rasseln und Händeklatschen. Sogar Fächer kamen zum Einsatz. Bei der Interpretation des Liedes „Kriminal Tango“ von Piero Trombetta führten zwei Schülerinnen einen Tango vor der Bühne auf. Die betreuende Lehrkraft der Sängerklasse ist Lydia Kloos.
Sowohl die Bläser- als auch die Singklasse sind Schulprojekte für die fünfte und sechste Jahrgangsstufe. Im Rahmen des Sommerkonzerts konnten sie zeigen, was sie innerhalb eines Schuljahres erlernen konnten.
Junge Solistinnen
Als nächsten Programmpunkt konnte das Publikum eine Reihe von Solistinnen an verschiedenen Musikinstrumenten bestaunen. Die Fünftklässlerin Emma Jakob spielte gleich zwei Musikstücke auf der Blockflöte, darunter ein Auszug aus Mozarts „Zauberflöte“. Am Klavier führte Lina Schäfer (6 d) eine Sonate von Beethoven vor. Ihre Schwester, die Neuntklässlerin Yuki Schäfer, spielte auf ihrer Violine eine Violinsonate von Bach.
Mit zarten Klängen an der Querflöte konnte Theresia Hebling (8 d) überzeugen. Sie spielte aus dem „Konzert für die Flöte“ von Carl Stamitz. Die Oberstufenschülerin Felicia Freund (E2) begeisterte das Publikum mit der „Sonate für Violoncello“ von Edvard Grieg. Begleitet wurde die Cellistin dabei am Klavier von ihrer Mutter, der Lehrerin Cordula Freund.
Mit drei Musikstücken trat die Gesangsklasse unter der Leitung von Jungsook Ki auf. Die Gesangsklasse besteht aus vier Sängerinnen unterschiedlicher Jahrgangsstufen: Eva-Maria Rossius (9d), Anna-Katharina Rossius (E2), Linn Christensen (E2) und Tanja Richter (Q2). Diese gaben drei Lieder zum Besten, darunter „Der Mond ist aufgegangen“ mit dem Text von Matthias Claudius.
Neben der Bläserklasse betreut Michael Meyer-Limp auch die das Ensemble „Windstärke 7+“. Die AG richtet sich vor allem an Schülerinnen, die nach der Bläserklasse ihr musikalisches Können weiterhin ausbauen möchten und Freunde am gemeinsamen Musizieren haben. Das Ensemble besteht aus Anna Schneider (8b) und Theresia Hebling (8d) an der Flöte, Luisa Filbert (10c) und Vanessa Flügel (10c) an der Klarinette, Friederike Keller (Q2) am Horn, Silvia Gärtner (Q2) an der Posaune und Theresa Kessler (9c) an der Cajón.
Nach einem weiteren Auftritt der Singklasse, bei dem der Anfang von Silbermonds „Irgendwas bleibt“ von Mei Bergsträßer, Lea Emig, Nicole Krause und Elisabeth Biehl jeweils zu zweit als Duett gesungen wurde, betrat das Pop-Ensemble unter der Leitung von Lydia Kloos die Bühne. Neben den Schülerinnen Tanja Richter, Eva-Maria Rossius und Anna-Katharina Rossius, die an diesem Abend bereits mit der Gesangsklasse auftraten, besteht das Pop-Ensemble aus den Achtklässlerinnen Sandy Greif und Nelly Klein und den Zehntklässlerinnen Antonia Ehnes, Nina Kieser und Anna Koslowski. Nach „Thank you for the music“ von ABBA und „Best Day of my Life“ von den American Authors bekam das Ensemble bei Bruno Mars Pop-Hit „Count on me“ zusätzlich Unterstützung von der Singklasse sowie von der Schulband.
Beitrag gegen den Krieg
Letztere zeigte auch in einem eigenen Auftritt ihr Können und spielte „Wonderwall“ von Oasis. Geleitet wird die Schulband von Cordula Freund. Die Lehrerin ist es auch, die das Projekt Schulband ins Leben gerufen hatte. Aktuell besteht die Band aus den Gitarristinnen Hanna-Lotta Wundrak (9c) und Linn Christensen (E2) und der Schlagzeugerin Theresa Kessler (9c). Schülerin Anna-Katharina Rossius übernimmt auch hier die Gesangsstimme.
Zum Abschluss des Abends traten die Klassen 8a und 8d unter der Leitung von Gerhard Bönig auf. Schon beim Gang auf die Bühne sangen die Schülerinnen ein Medley aus altbekannten Liedern. Neben „Lemon Tree“ von Fools Garden stand auch der „Kanonensong“ aus Brechts Dreigroschenoper auf dem Programm. „Dies ist unser kleiner Beitrag gegen den Krieg in der Ukraine“, teilt eine der Schülerinnen dem Publikum mit.
Nach knapp zweieinhalb Stunden endete das Sommerkonzert der Liebfrauenschule. „Dafür, dass die Schülerinnen drei Jahre nachholen mussten, war es doch gar nicht so lang“, scherzte Schulleiterin Ursula Machnik. Mit einem Dank an alle Musikerinnen des Abends betonte sie, wie schön es sei, dass die Schülerinnen nun endlich wieder Musik in einem solchen Rahmen ausleben können. Auch bei den Leitern der Musikgruppen bedankte sich Ursula Machnik und überreichte bunte Blumensträuße.
Sie hoffe, dass weiterhin kontinuierlich in der Schule gemeinsam gearbeitet und zusammen gelernt werden kann. Denn Corona habe gezeigt, zitierte sie aus „Lemon Tree“: „Isolation is not good for me“.
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