Betreuung - Ein neuer Platz für Kinder mit und ohne Behinderung / Haus in der Volkerstraße wird derzeit umgebaut

Nieder-Ramstädter Diakonie eröffnet Kita in Bensheim

Von 
Thomas Tritsch
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Rundgang durch die im Umbau befindlichen Räume der neuen Kita der Nieder-Ramstädter Diakonie in der Volkerstraße. Unser Bild zeigt (v.l.) Katrin Baginski (Pressereferentin), Silke Hauptmann-Brohm (Leiterin inklusives Familienzentrum) und Stephanie Vonderschmidt (Leiterin inklusive Kita). © Neu

Bensheim. Die Stadt Bensheim bekommt eine weitere Kita. In dem Gebäude an der Volkerstraße eröffnet die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) unter dem Dach des Inklusiven Familienzentrums eine Einrichtung für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Ab Dezember werden dort bis zu 50 Kinder von drei bis sechs Jahren in zwei Gruppen betreut.

Nach dem Beginn der Umbauarbeiten im August ging es am Standort flott voran. Kurz zuvor wurde der 2012 eröffnete Hort geschlossen, in dem bis dahin über 40 Kinder betreut wurden – die meisten aus der benachbarten Joseph-Heckler-Schule. Vor zwei Jahren hatte sich der 2008 gestartete Familienunterstützende Dienst als Familienzentrum für Menschen aller Generationen mit und ohne Beeinträchtigungen neu positioniert. „Wir sind ein offenes Haus“, sagt Leiterin Silke Hauptmann-Brohm über das Konzept, das unter anderem Kurse, Vorträge und Workshops umfasst. Auch das angeschlossene Hort-Café wurde schnell zu einem Treffpunkt für Menschen aus der Umgebung.

Info-Tag Ende November Anmeldungen für die neue Kita über das ...

Info-Tag Ende November Anmeldungen für die neue Kita über das Online-Portal "Little Bird" der Stadt Bensheim. Kontakt Kita Volkerstraße telefonisch über 06251/582 639 6010. Weitere Infos unter www.nrd.de/familienzen trum. Am 27. November lädt der

Das interne Beratungs- und Bildungsangebot orientiert sich grundsätzlich auch am gesellschaftlichen Bedarf. Mit der neuen Kita geht die Stiftung nun noch einen konsequenten Schritt weiter. In dem modernisierten Gebäude, das auf drei Etagen rund 500 Quadratmeter Platz bietet, agiert die NRD nah am hessischen Bildungs- und Erziehungsplan, nach dem „jedes Kind möglichst früh, optimal und nachhaltig gefördert“ werden soll.

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Als Inklusives Familienzentrum versteht man sich als zentrale Säule eines Netzwerks, das genau dieses Ziel verfolge, ergänzt Referentin Katrin Baginski von der in Mühltal ansässigen Sozialstiftung, die an mehr als 50 Standorten in rund 30 Kommunen in Süd- und Rheinhessen ein breites Spektrum in den Sparten Wohnen, Arbeiten, Bildung sowie Betreuung und Beratung für Menschen mit Behinderung anbietet.

Für die neue Kita liegen bereits zehn Anmeldungen vor. Zunächst werden die Mädchen und Jungen von vier Fachkräften betreut. Je nach Auslastung kann das Personal zeitnah aufgestockt werden, so Silke Hauptmann-Brohm, die ebenso wie Kita-Leiterin Stephanie Vonderschmidt davon ausgeht, ab Januar weitere Kinder begrüßen zu können. Mit der neuen Einrichtung reagiert die Nieder-Ramstädter Diakonie nach eigenen Angaben auf den wachsenden Bedarf an Kita-Plätzen, der vor Ort im Einklang mit der inklusiven Philosophie der Stiftung umgesetzt werden soll.

Pädagogisch setzt man auf ein teiloffenes Konzept, das feste Zeiten in den Stammgruppen mit gruppenbergreifenden Aktivitäten und einem freien Spiel kombiniert. Dadurch sollen Entscheidungsfähigkeit, Selbstständigkeit und Sozialverhalten der Kinder gefördert werden. Durch einen situationsorientierten Ansatz werden die Erlebnisse und Eindrücke in den Mittelpunkt gestellt. Die Erfahrungswelt soll dazu genutzt werden, um schon früh emotional-soziale Kompetenzen aufzubauen. Nach dem Umbau stehen dafür zwei große und helle Gruppenräume zur Verfügung, die von Kreativ-Ecken, einem Ruhebereich und einem „Verkleidezimmer“ ergänzt werden. Es gibt einen Empfang und eine Küchenzeile. Ein Caterer aus Lorsch liefert das Frühstücksbüfett.

Auch das Außengelände wird noch weiter entwickelt und teilweise umgestaltet. Spätestens im Frühjahr sollen möglichst viele Aktivitäten ins Freie verlegt werden, so Stephanie Vonderschmidt. Hof und Garten bieten genügend Platz. Auch ein Café soll bald wieder als Treffpunkt dienen und an den ehemaligen Hort-Treff anknüpfen.

Den Standort in der Bensheimer Weststadt sei ideal, betont Silke Hauptmann-Brohm. Die integrierte Lage in einem gewachsenen Wohngebiet nah an der Stadtmitte unterstreiche die Überzeugung, dass Inklusion im Herzen der Gesellschaft und nicht am Rande gelebt werden müsse. In der Kommune sei man seit Jahren bestens vernetzt, die Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Einrichtungen laufe überaus konstruktiv.

Das Projekt an der Volkerstraße ist in dieser Form laut NRD einzigartig im Portfolio der Organisation, die an der Bergstraße seit vielen Jahren an mehreren Standorten Wohnprojekte und stationäre Wohneinrichtungen betreibt.

Freier Autor

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