Bensheim. Mit einem Sektempfang sowie einem Rück- und Ausblick startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács beim Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 80 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Schwanheim gekommen. Musikalisch festlich und gekonnt umrahmt wurde die Veranstaltung vom MGV Harmonie 1861 Bensheim sowie vom Saxofonisten Laszlo Varga, der aus Mohács stammt, aber mit seiner Familie im Kreis Bergstraße wohnt.
Im hübsch dekorierten Saal des Dorfgemeinschaftshauses sprang der Funke sofort auf das Publikum über, als die Sänger um ihren Vizedirigenten Helmut Fasser die ersten Lieder zu Gehör brachten. Ebenso, als Laszlo Varga die ersten Stücke spielte. Früher war der amerikanische Präsident Bill Clinton für sein Saxofon-Spiel bekannt, jetzt ist es auch Laszlo Varga in Bensheim.
Partnerschaft besteht seit 1987
Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller begrüßte neben der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland auch Bensheims Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, Kreistagsabgeordneten Eric Tjarks, den früheren Bensheimer Stadtbaurat und Kreisbeigeordneten Theo Sartorius und die drei früheren Vorsitzenden Valentin Lepold, Norbert Bauer und Bernhard Wahlig. Sein Gruß galt auch der Abordnung des polnischen Freundeskreises Bensheim-Klodzko.
Müller sparte in seiner Ansprache bewusst die aktuelle Entwicklung in Deutschland und der Welt aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte daran, dass beide Städte im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind. Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung sei 1989 der Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden, die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen.
Heute, nach über 30 Jahren, könne man mit Recht sagen: Das ist gelungen. Aus Fremden sind Bekannte und aus Bekannten sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue, nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte, Besuche und Gegenbesuche, festgeschrieben.
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Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter: „Auch wenn wir nach wie vor mit Sorge auf die politische Entwicklung Ungarns blicken, müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu und nach Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte zu achten.“
Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Päckchen aus Bensheim erhielten. Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder selbst gefertigte Socken und Schals, gestrickt von Hanni Schambach, erhalten.
Diese Freude sei genauso echt, wie die im Behinderten- und Sozialheim Pandy Kálman, oder bei den Eltern des schwerstbehinderten Mädchens oder bei den mittellosen Eltern der vor zwei Jahren geborenen Zwillingsmädchen und bei den die Kindergärten für die finanzielle Unterstützung.
Der Vorsitzende weiter: „Unser Freundeskreis hat im vergangenen Jahr einen fast neuen Verkaufsstand erworben, damit wir unseren Aktionsradius vergrößern können. Dank vieler Spenden sowie durch sparsames Wirtschaften konnten wir diesen Stand kaufen und einsetzen. Die Gewinne, die wir dabei generieren, kommen Mohács zugute, aber nicht nur.“
Müller erwähnte in diesem Zusammenhang, dass man das Bergsträßer Frauenhaus finanziell unterstützt habe, zu Beginn der Corona-Pandemie auch mit Masken. Man habe für Menschen im Ahrtal gespendet und man habe an vom Deutschen Roten Kreuz angegebene Konten Geld für die Ukraine überwiesen. „Dafür möchte ich mich auch bei unseren Mitgliedern und Freunden bedanken. Indem sie an unseren Veranstaltungen teilnehmen, greifen sie uns finanziell unter die Arme.“
Müller dankte seinem Vorstand, namentlich Reinhard und Karin Grohrock, Andreas Born, Harald Alt, Seppl Diehl, Siegfried Hess, Peter Hinkel, Heike Kamuff, Petra und Albert Mehl, Sigi Müller, Walter Müller sowie Willi und Antje Schobel. Sie hätten durch ihre Arbeit wesentlich dazu beigetragen, dass der Freundeskreis weiterhin wachse, blühe und gedeihe.
Grüße des Magistrats überbracht
Der Vorsitzende erinnerte an das bürgerschaftliche Engagement. „Darauf baue unser aller Leben auf, ob im Kreis unserer Familien und Freunde, im Verein oder im Freundeskreis. Dort, wo wir leben, wo wir direkt mit anderen Kontakt haben, wo wir erkennen, wie wichtig es ist, dass wir Verantwortung übernehmen.“ Man könne nicht alle Probleme lösen. Aber man könne zu ihrer Lösung beitragen.
Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert überbrachte die Grüße des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung und lobte die Arbeit aller Bensheimer Freundeskreise, die damit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftspolitischen und kulturellen Miteinander leisteten. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde das noch junge neue Jahr mit einem zünftigen Sauerkraut-und-Rippchen-Essen begrüßt. mül
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