Bensheim. Jedes Jahr am Vorabend von Christi Himmelfahrt verwandelt sich die gesamte Bensheimer Innenstadt in eine pulsierende Bühne. Am 28. Mai feiert das Kneipen- und Musikfestival Maiway sein 23-jähriges Bestehen - nicht, ohne sich wieder einmal neu zu erfinden. Zum ersten Mal öffnet sich die Kultveranstaltung weiter in die elektronische Richtung. Aber auch ein früherer Klassiker kehrt in diesem Jahr zurück ins Programm. Die Showmaker Harry Hegenbarth und Adriana Filippone verraten, wohin der „roure Schdrisch“ die Besucherinnen und Besucher 2025 führt. Ein paar Überraschungen behalten sie aber noch für sich.
Wer in den vergangenen Tagen vor lauter Vorfreude auf das Maiway schon einmal einen Blick auf die Webseite zur Veranstaltung geworfen hat, könnte etwas bemerkt haben: „Nach 22 Jahren war es Zeit für ein neues Logo. Das zu finden, war gar nicht so einfach“, gibt Harry Hegenbarth zu. Die Western-Schrift ist passé, der neue Schriftzug soll vor allem die Wandelbarkeit des Festivals widerspiegeln. Immer wieder sorgt die Agentur Showmaker für frische Impulse und Überraschungsmomente. „In diesem Jahr haben wir mit rund 30 Locations und 50 Bands, Künstlerinnen und Künstlern so viele Programmpunkte wie noch nie“, sagt Adriana Filippone. Bei ihr laufen alle Fäden der Planung zusammen.
Es kommt ein Abend auf die Besucherinnen und Besucher zu, der locker mit dem Nachtleben in großen Städten mithalten kann. Ob urige Kneipen, gemütliche Cafés, Kirchen, das Parktheater, Kulturzentren oder idyllische Weinberge – die außergewöhnliche Vielfalt der Veranstaltungsorte macht das „Inner City Festival“ zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Maiway drückt auf „Pley“: Tom Wax und Nachwuchs-DJs im Bürgerhaus
Jedes Jahr nehmen die Showmaker das Festival unter die Lupe und überarbeiten ihr Konzept. Wichtig sind dem Team dabei die Rückmeldungen der Gäste. Vor allem die Jüngeren wünschten sich neben Live- auch elektronische Musik beim Maiway. Gesagt, getan: 2025 feiert das Techno-Festival „Pley“, das bis 2017 jedes Jahr in der Weststadthalle und danach als „AirPley“ am Badesee stattfand, sein Revival im Bürgerhaus.
Tom Wax ist bis heute einer der führenden Vertreter der elektronischen Musikszene in Deutschland und hat viele DJs und Producer weltweit mit seinem einzigartigen Sound zwischen House und Techno inspiriert. Auch nach 30 Jahren hinter dem DJ-Pult ist er noch immer „on a mission“. Anfang der 90er Jahre schrieb der Künstler mit seinen Projekten Arpeggiators, Microbots oder DJ Tom & Norman und den heutigen Klassikern „Cosmic Evolution“, „Freedom Of Expression“ oder „Tales Of Mystery“ elektronische Musikgeschichte. Mit dem Projekt AWeX und dem Track „It is Our Future“ auf dem Kult-Label Plastic City gelang ihm Mitte der 90er der internationale Durchbruch. Ab dem Jahr 2000 konzentrierte er sich voll auf seine Soloprojekte. Ab 22 Uhr legt im Bensheimer Bürgerhaus aber nicht nur Tom Wax auf: Auch Nachwuchs-DJs bekommen beim Maiway eine Bühne.
„Applaus im Kolpinghaus“ mit DNS
Aber Moment, war nicht das Bürgerhaus immer Schauplatz ausgelassener Rock-Partys mit DNS? Wer dem elektronischen Genre weniger zugetan ist, muss natürlich nicht verzichten. Mit „Applaus im Kolpinghaus“ kehrt ein weiterer Klassiker ins Maiway-Programm zurück - und für den wird die beliebte Cover-Band sicher bestens sorgen. „In den ersten Jahren war das Kolpinghaus der Hexenkessel, in dem bis morgens gefeiert wurde“, erinnert sich Hegenbarth.
Techno, Rock, Jazz, Schlager, Latin, Soul, Reggae, Funk und Housebeats: Die stilistische Bandbreite von Maiway 2025 ist so bunt wie ihre Spielorte. „De roure Strich“ weist leuchtend den Weg durch die riesige Partyzone. Das verzweigte Bühnennetz und das bunte Repertoire sprechen ein diverses Publikum an, das mit Bändchen am Handgelenk (ein Ticket für alles) außergewöhnliche Klangräume auf kompaktem Terrain genießen kann.
Eine der besonderen Spielstätten ist wieder das Kirchberghäuschen, mit toller Aussicht über die Stadt. Dort findet traditionell der „Pre Opener“ ab 16 Uhr statt. Drei Stunden später füllen sich dann die Gassen in Bensheim: Der Stadtpark bietet eine entspannte Atmosphäre für musikalische Darbietungen. Auch St. Georg und die Hospitalkirche öffnen ihre Türen für außergewöhnliche Konzerte und bietet mit ihrer Akustik ein besonderes Klangerlebnis. Im Pfarrzentrum St. Georg, das normalerweise für Chöre, Seniorennachmittage und Sprachkurse genutzt wird, verwandelt sich der Saal in eine lebendige Bühne für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler. Die Stadtmühle, eine beliebte Kneipe mit gemütlichem Biergarten, lädt ebenfalls zu mitreißenden Auftritten ein.
Programm auf Freiflächen, an der Lauter und im Dalberger Hof
Bespielt werden außerdem leerstehende Räumlichkeiten und Freiflächen, zum Beispiel ist an der Mittelbrücke die Bergsträßer Kaffeerösterei vertreten. Hinter „La Vita Lauter“ verbirgt sich im Herzen der Stadt und direkt an der Lauter ein ganz besonderer Ort: Ein Pop-up-Quartier, das Genuss und Kultur in entspannter, naturnaher Atmosphäre verbindet. Das beliebte Lauter Bar-Format wird im Rahmen von Maiway aufgegriffen und bekommt einen neuen Twist: Die Kaufhaus Ganz Rampe wird auf besondere Weise mit einem bewegenden Programm vom Center of Moving Arts und Mr. und Mrs. Sippi inszeniert. „Uns ging es bewusst darum, Ideen für diese Freiflächen zu entwickeln. Maiway ist mehr als ein klassisches Kneipenfestival“, erklärt Filippone. In seiner Form ist die Veranstaltung deutschlandweit einmalig, ist sie sich sicher. Das Maiway zeigt, was in einer Kleinstadt möglich sein kann.
Abgerundet wird das bunte Kulturprogramm mit einem reichhaltigen kulinarischen Mini-Foodtruck-Festival auf dem Marktplatz, dazu wartet auf die Gäste eine weitere Bühne auf dem Kirchenvorplatz. Ein besonderes Highlight sind die künstlerischen Lichtinstallationen, die Fassaden und urbane Räume in ein neues Licht tauchen und die Stadt aus einer frischen Perspektive erlebbar machen. „Hier haben wir uns wieder etwas Besonderes einfallen lassen“, lässt sie durchblicken. Neugierig können die Gäste außerdem auf den Dalberger Hof sein: Auch dort steht ein Programmpunkt an.
Benefiz-Euro geht dieses Jahr an Deutsche Muskelstiftung und das Sundaze Open Air
Wie jedes Jahr kommt ein Teil der Einnahmen aus den Eintritten einem guten Zweck zu: Dieses Jahr wandert der Maiway-Benefiz-Euro zur Hälfte an die Deutsche Muskelstiftung, die an Muskelschwund erkrankten Kindern hilft. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Muskelkrankheiten, insbesondere der „Spinalen Muskelatrophie“ (SMA). Die andere Hälfte unterstützt zum vierten Mal das Sundaze Open Air – ein Jugendmusikfestival, das von engagierten Bensheimer Jugendlichen ins Leben gerufen wurde. Das Sundaze bietet am 28. Mai im Jugendzentrum jungen DJs eine Plattform.
Alle genauen Infos zum Programm werden noch bekanntgegeben, aber eines steht fest: Das Maiway-Festival bietet ein einmaliges Erlebnis, das Musikliebhaber nicht verpassen sollten. Tickets und mehr unter www.mymaiway.de und in der kostenlosen Showmaker-App, die in alles App-Stores verfügbar ist.
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