Langwaden. Es war eine rein informelle Sitzung, zu der Ortsvorsteher Robert Loreth in das Dorfgemeinschaftshaus von Langwaden eingeladen hatte. Kritische Themen standen nicht auf der Tagesordnung, denn die sonst starke Bürgerbeteiligung bei den Sitzungen des Ortsbeirates war ziemlich geschrumpft. Aus der Nachbarschaft war Schwanheims Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger anwesend und auch Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung war in den kleinsten Bensheimer Stadtteil gekommen.
Sie konnte einige offene Fragen mit ins Rathaus nehmen und darunter auch ein Thema, das schon seit langem wie eine Art Ping-Pong-Spiel zwischen Ortsbeirat, Stadtverwaltung und KMB hin und her wandert. Woran genau das liegt, ist schwer auszumachen, aber möglicherweise bedarf es da mal einer klaren Forderung des Ortsbeirates.
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Es geht um den Weg „Im Hühnerfeld“, der hinter der Bebauung parallel zur Ortsdurchfahrt vom östlichen Ortseingang zum westlichen Ortsausgang verläuft. Auch aus diesem Grund hat sich dieser Weg als beliebte und eigentlich sichere Alternative für Radfahrer entwickelt.
Ortsbeirat wünscht sich eine Aufwertung des Weges
Allerdings hat der Weg den Status eines Feld- und Wirtschaftsweges, der aber kaum von Traktoren genutzt wird. Für Wirtschaftswege gelten klar definierte Unterhaltungsmaßnahmen, an die sich der KMB als ausführendes Organ hält. Das beinhaltete bisher die Ausbesserung des Weges mit einem Schotterbelag. Wird eine andere Oberflächengestaltung gewünscht, muss der KMB dafür einen entsprechenden Auftrag von der Stadtverwaltung bekommen.
In der Vergangenheit hat der Ortsbeirat immer den Antrag auf „Aufwertung“ des Weges gestellt, so wie es offensichtlich auch im Rahmen der Dorfentwicklung im IKEK-Programm vorgesehen ist.
Höherwertige Einstufung für den Weg gewünscht
Seitens der Stadt wurde bei den entsprechenden Haushaltswünschen des Ortsbeirates darauf hingewiesen, dass mangels notwendiger Mittel, eine Aufwertung im Haushaltsjahr 2023 nicht möglich sei und diese für das Haushaltsjahr 2024 vorgesehen werden könnten.
Mit dieser Antwort fühlte sich der Ortsbeirat wieder falsch verstanden, denn es sei eine „prinzipielle, höherwertige Einstufung für den Weg“ gewünscht, so die Erläuterungen von Ortsvorsteher Loreth. Die Lösung des Problems wurde somit in den vergangenen Jahren ständig hin und her geschoben, da sich keiner wirklich zuständig fühlte.
Gespräche zur Neubaustrecke der Bahn laufen bereits
Nachdem vor zwei Jahren der Weg mit sehr grobem Schotter ausgebessert wurde, was nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Menschen mit Rollatoren und Fußgänger die Nutzung sehr erschwerte und zum Teil unmöglich machte, möchte man diese Lösung bei der nächsten Ausbesserung vermeiden und würde auch zur Eigenleistung greifen, wenn das entsprechende Material zur Verfügung gestellt würde.
Das wurde seitens des KMB aus zwei Gründen abgelehnt: zum einen aus Haftungsgründen und zum anderen wegen der Möglichkeit, dass es auf privatem Gelände verbraucht werde. Ein Argument, das im Ortsbeirat auf Kritik stieß, zumal es auch dem bürgerschaftlichen Engagement entgegenstehe. Vielleicht kann Baustadträtin Rauber-Jung dem Ping-Pong-Spiel ein Ende setzen und für Klarheit sorgen. Sie will sich der Thematik jedenfalls annehmen.
Neue Informationen zur Neubaustrecke der Bahn konnte sie noch nicht liefern, da aktuell die Gespräche mit den zuständigen Behörden und Vertretern der betroffenen Kommunen laufen, um eine möglichst wirksame gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten, mit der für alle eine optimale Lösung gefunden werden kann.
Undichtes Dach im Dorfgemeinschaftshaus
Die einzige auf der Tagesordnung stehende Beschlussfassung bezüglich des 1000-Euro-Budgets wurde verschoben, da ein weiterer im Rahmen der Bürgerbeteiligung geäußerter Wunsch erst noch geprüft werden muss. Es geht um das undichte Dach der neben dem Dorfgemeinschaftshaus stehenden Garage. Sollte es sich hier um eine städtische Garage handeln, wäre das eine Maßnahme im Rahmen der üblichen Unterhaltungsmaßnahmen, die nicht mit dem Budget finanziert werden dürfen.
Der Wunsch des Ortsbeirates bezog sich auf zwei weitere Weihnachtssterne, um in der Adventszeit die Ortsdurchfahrt in weihnachtliche Stimmung zu versetzen.
Unklar ist für den Ortsbeirat nach wie vor die Versorgung des Mehrgenerationenplatzes mit Strom und Wasser bei größeren Veranstaltungen. In Zusammenhang mit der aktuellen Straßenbaumaßnahme war vorgeschlagen worden, dafür ein Rohr unter der Straße zu verlegen. Inzwischen sei die Straße wieder zu.
Auch die in diesem Zusammenhang gewünschte Querungshilfe zum Mehrgenerationenplatz ist für den Ortsbeirat noch eine offene Frage.
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