Haupt- und Finanzausschuss

Wie ist das Klima in Bensheim?

60 000 Euro sind für eine Klimaanalyse in Bensheim veranschlagt.

Von 
Anna Meister
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Für die Stadt Bensheim soll eine Stadtklimaanalyse erstellt werden. © Thomas Neu

Bensheim. Mithilfe der Hitzekarten des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) konnte die Verwaltung eine erste Einschätzung der kommunalen Hitzebelastung für die Stadt verschaffen. Hierbei hat sich herausgestellt, dass Bensheim ein stark belastetes Gebiet ist und ein dringender Handlungsbedarf besteht. Eine tiefergehende Untersuchung beinhalten diese Hitzekarten nicht, deswegen soll eine Stadtklimaanalyse genaue Anhaltspunkte liefern.

Hierfür möchte die Stadt 60 000 Euro investieren und den Sperrvermerk im diesjährigen Haushalt, mit dem diese Summe noch versehen ist, aufheben. Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte diesem Vorhaben in seiner vergangenen Sitzung einstimmig zu.

Die Stadtklimaanalyse soll gegenwärtige und zukünftige lokalklimatische Situationen in Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels ermitteln und bewerten. Daneben soll weiter eine Planungshinweiskarte erstellt werden. Daraus soll sich für Bensheim ein klimaökologisches Gutachten ergeben, das die speziellen lokalen Problemfelder erkennt, Schlussfolgerungen zieht und Maßnahmen vorschlägt, wie das Stadtklima verbessert werden kann.

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Nötig ist diese Untersuchung laut Verwaltung, damit sachgerechte Planungen erfolgen können. Auf ihrer Grundlage sollen konkrete, wichtige Maßnahmen für die Stadt erarbeitet und zu einem zielgerichteten Gesamtkonzept zusammengefügt werden. Die Hitzeplanung ist mit inbegriffen.

Tobias Heinz (CDU) interessierte, was genau in der Analyse herausgearbeitet werden soll. Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung gab einen Einblick: „Es gibt viele Themen, bei denen Stadtklimaanalysen helfen, eine zukunftsfähige Entscheidung zu treffen. Zum Beispiel lässt sich die Wärmebelastung einzelner Stadtquartiere im gesamtstädtischen Vergleich einschätzen. Wir können kühlende Flächen und Luftleitbahnen definieren. Sind diese klimarelevanten Flächen und Bahnen bekannt, kann man sie bewusst schützen und sichern. Verortet wird auch die sensible Infrastruktur, zum Beispiel Krankenhäuser, Schulen, Altenheime oder Kindergärten. Dort halten sich die besonders sensiblen Bevölkerungsgruppen auf.“

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Die jetzigen Planungen basieren auf einem Antrag „Vorsorge für Hitze“, den die Koalition im Herbst gestellt hatte und den die Stadtverordnetenversammlung einstimmig annahm. Zur Aufstellung eines Hitzeplans und zur Ermittlung fundierter klimatischer Gegebenheiten im Stadtgebiet sind der Verwaltung nach die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse unerlässlich. Sie sollen die Grundlage bilden, um die Folgen des Klimawandels für die bauliche Entwicklung der Stadt zu berücksichtigen.

Kürzlich wurde das Klimaanpassungsgesetz verabschiedet, erklärte Nicole Rauber-Jung dem Gremium. „Perspektivisch werden die Städte und Gemeinden dazu verpflichtet, Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte umzusetzen.“ Gemäß der Richtlinie des Landes Hessen ist die Erstellung dieser Analyse förderfähig. Da die Stadt Bensheim Mitglied der Klima-Kommunen Hessen ist, könnten bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden. Wenn die Stadtverordnetenversammlung am 21. März für das Vorhaben stimmt, kann das Ausschreibungsverfahren beginnen. ame

Die Hitzekarten für hessische Städte und Gemeinden online: www.hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/handlungshilfen/hitzekarten

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