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Immer mehr Zulauf bei der Tafel in Bensheim

SPD-Fraktion informierte sich bei der Einrichtung in der Bensheimer Rheinstraße

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red
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Mitglieder der Bensheimer SPD-Fraktion besuchten die Bensheimer Tafel. Deren Vorsitzende Mariette Rettig (Mitte) schilderte die aktuelle Situation. © SPD

Bensheim. Die Tafeln in Deutschland sind ehrenamtlich organisierte Einrichtungen, die Lebensmittel vor der Vernichtung bewahren, um in Not geratene Menschen damit zu versorgen, so die Leiterin der Bensheimer Einrichtung, Mariette Rettig, bei einem Informationsbesuch der SPD - Stadtverordnetenfraktion.

Ohne jegliche staatliche Förderung leiste man einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung, was weit über das eigentliche Leitbild der Tafeln hinausgehe.

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Zu den Kunden zählten neben Geflüchteten, aktuell gerade verstärkt aus der Ukraine, Obdachlose, aber auch immer mehr von Altersarmut betroffene Rentnerinnen und Rentner. Zwei mal pro Woche können sich Berechtigte mit entsprechendem Bedürftigkeitsnachweis für jeweils einen Euro mit Lebensmitteln versorgen.

Zählte man in den vergangenen Jahren an den Ausgabetagen dienstags und donnerstags durchschnittlich 120 bis 150 Kunden, so sei die Zahl inzwischen auf 250 Haushalte mit 400 bis 500 Personen angewachsen. Einen Aufnahmestopp, wie andernorts bereits verfügt, konnte man in Bensheim bislang vermeiden.

Auch während des Lockdowns, als 50 der 56 Tafeln in Hessen schließen mussten, hielt Bensheim seinen Betrieb aufrecht, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD.

Zwei Kühlfahrzeuge fahren täglich 56 Geschäfte an, um den Nachschub sicherzustellen. Insgesamt könne man auf 240 ehrenamtlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zurückgreifen, merkte die Leiterin nicht ohne Stolz an.

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Die in der Rheinstraße beheimatete Einrichtung deckt neben der Stadt Bensheim auch die Kommunen Heppenheim, Lorsch, Einhausen, Lautertal und Zwingenberg sowie außerhalb des Kreises Bergstraße noch Alsbach-Hähnlein und Bickenbach ab. Weitere Tafeln im Kreisgebiet werden in Lampertheim, Bürstadt und Rimbach betrieben.

Die Sozialdemokraten zeigten sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit, auch in logistischer Hinsicht, die weit über das hinausgehe, was im Leitbild der Tafeln verankert sei. „Die Verhinderung und Bekämpfung von Armut ist vorrangig eine staatliche Aufgabe“, so Fraktionsvorsitzender Jürgen Kaltwasser.

Auf der lokalen Ebene sollte sich die Wertschätzung über eher symbolische Förderungen hinausgehende Zuwendungen ausdrücken, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Fraktion. red

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