Gronau. Während die hochsommerlichen Kerwen in Hochstädten, Elmshausen oder Zell in Festzelten stattfinden, ist die Gruneme Kerb normalerweise eine klassische Saalkerb. Was bei herbstlichen Temperaturen Mitte Oktober auch sinnvoll erscheint.
Jahrzehntelang tanzten die Gronauer in den örtlichen Gaststätten, zum Beispiel in den 1920er Jahren im Gasthaus „Zum Odenwald“ in der Hintergasse, später in der bürgerhaus-ähnlichen „Dorfmühle“ im Unterdorf und seit 1994 im Dorfgemeinschaftshaus.
Doch in den 1980er und 90er Jahren gab es auch eine Ära, in der die überregional bekannten Eurostars in einem Vorzelt vor dem Feuerwehrgerätehaus zum Kerwetanz aufspielten.
Ehemaligen-Treff am 15. Oktober
Coronabedingt verlegte die Interessengemeinschaft Gruneme Kerb die Kirchweihen 2020 und 2021 nach draußen. Da noch in den vergangenen Wochen nicht klar war, welche Infektionsschutzregeln ab Oktober in Hessen gelten würden, wird auch die Kerb 2022 am Dorfplatz Römer stattfinden.
Das Programm stellen die Organisatoren wie immer auf der obligatorischen öffentlichen Kerwesitzung vor. Diese findet am Mittwoch, 5. Oktober, in der Gaststätte „Scholzehof“ statt.
Viele kreative Ideen
Ein Programmpunkt wurde aber bereits bekanntgegeben: Für Kerwesamstag, 15. Oktober, lädt die IG Gruneme Kerb um 16 Uhr alle Gronauer, die jemals Kerweparre oder Mundschenk, Kerwemädchen oder Kerweborsch waren, zu einem Ehemaligen-Treffen auf den Römer ein.
Anlässlich der Kirchenjubiläen 1984 und 2009 gab es bereits Zusammenkünfte der Alt-Kerweparre und Alt-Mundschenke. Grund für die erneute Einladung, die sich nun erstmals auch an alle bisherigen Kerwemädchen und Kerweborsch richtet, ist diesmal kein Jubiläum.
Die Gronauer sind einfach stolz, dass ihre Kirchweih die vergangenen beiden Pandemiejahre schadlos überstand. Dank kreativer Ideen lebte der Brauch weiter. Jeweils mit Umzug und Kerweredd, ohne auf Internet-Übertragungen zu setzen. Schließlich sei die Gruneme Kerb „mehr als ein Volksfest“, wie es im Einladungsschreiben heißt. „Von den Kleinsten, die noch von ihren Eltern auf der Reitschul festgehalten werden müssen, bis zu den Alten, die den Umzug nur mehr von der Fensterbank aus verfolgen können, verbindet die Kerb Generationen“, betont Ortsvorsteher und Altkerweparre Stefan Hebenstreit.
„Erinnerungen an ausgelassene Kerwetage prägen die Dorfgemeinschaft und auch all jene von uns, deren Lebensmittelpunkt nicht mehr in Gronau liegt.“
Geplant sei, dass sich die ehemaligen gemeinsam mit den diesjährigen Protagonisten auf der Kirchentreppe zu einem Gruppenfoto zusammenfinden. Parallel werden für alle Einheimischen und Gäste Rummelplatz und Festbetrieb geboten. Für die Musik sorgen die Pink Panthers. red
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