Bensheim. Die Zeller starteten am Wochenende unter dem Motto „Auf hoher See“ in die närrische Zeit. Die Stimmung war bestens, der Saal voll besetzt. Zu Beginn zog der Elferrat unter viel Beifall im maritimen Outfit auf die Bühne - mit im Gefolge eine Krabbe. Die Trachtengruppe der SKG Zell legte sich als Organisator auch 2025 wieder richtig ins Zeug und bot dem Publikum ein Highlight nach dem anderen. Präsident Volker Rettig führte wie üblich gekonnt und charmant durch die Sitzung, immer den passenden Kommentar auf den Lippen. Geboten wurde über rund vier Stunden eine tolle Mischung aus Büttenreden, Musik und Tanzdarbietungen.
Als Protokoller glänzte Jens Becker, der auch die Weltpolitik aufs Korn nahm. Donald Duck sei doch der viel Bessere, wenn man ihn mit seinem Namensvetter vergleiche, so Becker. Das sorgte natürlich für entsprechende Lacher, als er dann auch noch den netten Plüsch-Duck in die Hand nahm. Als Becker das große Loch in der Bensheimer Stadtkasse erwähnte, flogen im Saal spontan die Scheine durch die Luft. „Die Parteien sind zum Flenne“, zog Becker über die Bundespolitik her, bevor er kritisch auf den optischen Zustand von Bensheim einging. Für seinen Beitrag es gab viel Applaus.
Die Mitwirkenden auf und hinter der Bühne
- Präsident: Volker Rettig
- Elferrat: Norbert Heeb, Heiko Mayer, Uwe Mößinger, Markus Finn, Christoph Walter, Robert Volk, Michael Glanzner, Frank Schneider, Toni Hiesinger, Achim Eckert, Jens Becker
- Protokoller: Jens Becker
- En Zeller und en Orrewäller: Noel Mößinger und Simon Krauß
- Eddy und Freddy: Rene Seitz und Marcel Eckert
- Lisbeth und Theres: Natascha Will-Wahlig und Conny Eckert
- Hemsberg-Buwe: Jens Becker, Toni Hiesinger, Renè Seitz und Simon Krauß
- Moderation: Volker Rettig als Präsident
Hinter den Kulissen
- Maske: Doris Walter und Jutta Löffler
- Licht, Technik, Ton: Johanna Karrasch, Niklas Vokk und Marc Hiesinger
- Bühnenbild: Norbert Heeb
- Sitzungskoordination: Ursula Nees, Jonas Hiesinger und Anja Mößinger
- Gesamtleitung: Conny Eckert cf
Dass es bei der Zeller Fastnacht keine Probleme mit der Demographie gibt, bewiesen die Young Stars, die als Piraten den Auftakt bei den Tanzgruppen machten. Deftiges, so richtig nach Publikumsgeschmack, servierten Lisbeth und Theres. Lisbeth vertrat diesmal die kranke Berta, doch auch sie fand deutliche Worte beim Thema Männer in der Midlife Krise, zum Gendern und der Zapfhenne wie auch beim Heizungsgesetz. Noel Mößinger und Simon Krauß trafen sich als Zeller und Ourrewäller am friesischen Strand und hatten ihrem Publikum ebenfalls so einiges zu erzählen. Faustdick hinter den Ohren, so kennt man das von Eddy und Freddy. Viel schwarzen Humor hatten sie in ihre Themen verpackt: Zyankalikauf in der Apotheke, eine Taxifahrt und den Einkauf im Supermarkt.
Für entsprechende Auflockerung sorgten die Tanzgruppen und setzten ganz verschiedene Akzente, sowohl bei den Kostümen wie auch bei der Choreografie. Die beliebte Präsidentengarde tanzte sich wieder schnell in die Herzen des Publikums. Genauso die Zeller Pappets im blauen Outfit, passend zum maritimen Motto. Beide sorgten für ordentlich Stimmung im Saal und kamen ohne Zugabe nicht von der Bühne.
Rettig dankte zwischendurch allen Helfern, denn ohne sie, die Sponsoren und die vielen Menschen hinter den Kulissen, bei Bühnenbild, Maske, Licht, Ton, Verpflegung und einigem anderen, gäbe es keine Feier wie diese. Sein Dank ging ebenso an die Feuerwehr, die erneut den Saal zur Verfügung gestellt hatte. Alle Akteure auf der Bühne wurden im Anschluss an ihre Auftritte mit viel Applaus belohnt und gaben gerne die geforderten Zugaben.
Ein weiterer Höhepunkt folgte mit dem Auftritt der Hemsberg Buwe, die mit ihren umgedichteten Liedern beim Publikum für viel Begeisterung sorgten. Teils kaum angesungen, stimmten die Jecken im Publikum mit ein. Besonderen Charme versprühten ebenso die Dorf-Dancer mit ihrer Darbietung in nostalgischer, geringelter Badebekleidung. Fürs vorherige Aufwärmen war „Rosemarie“ zuständig. Das Männerballett schwebte elegant im Engelskostüm und Heiligenschein auf die Bühne und ließ es dort ebenso krachen wie die anderen Akteure. Ihre kurzen, akrobatischen Einlagen kamen beim Publikum bestens an.
Die Stimmung kochte beim Finale im Rahmen der fulminanten Playback-Show nochmals hoch. Volker Rettig hatte erneut alles aufgeboten, was Rang und Namen hatte und die internationalen Stars kamen alle sehr gerne nach Zell. Den Auftakt machten Kerstin Ott und Ben Zucker, gefolgt von Peter Alexander, der den Saal in eine kleine Kneipe verwandelte. Die „Hot Banditoz“ rissen das Publikum mit „Shake Your Balla“ von den Stühlen und sogar Bon Jovi kam zur Stippvisite ins Meerbachtal. Die jeweiligen Double auf der Bühne waren sehr überzeugend und hinterließen eine entsprechende Visitenkarte.
Kleine Bühne, große Show: Die Zeller Fastnacht sorgt in jedem Jahr mit viel Herzblut, Kreativität und einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit als Würze für beste Unterhaltung.
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