Sport

Der Golfplatz als Lebensraum für Tiere

Auf der Anlage wird viel Wert auf die biologische Vielfalt gelegt / Golfclub wurde von Verband zertifiziert

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Der Bensheimer Golfclub freut sich über die Zertifizierung zum „Lebensraum Golfplatz“. © Verein

Bensheim. Golf als Outdoorsport ist dem Schutz der Natur und der Umwelt in ganz besonderer Weise verbunden. Bereits heute werden auf den Flächen, die nicht unmittelbar zum Spielbetrieb einer Golfanlage gehören, wertvolle Lebensräume für Fauna und Flora geschaffen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt, schreibt der Golfclub Bensheim in einer Pressemitteilung.

„Golf ist die einzige Outdoor-Sportart, die mit ihren Sportanlagen die biologische Vielfalt fördern und unterstützen kann“, heißt es weiter. Für den Hessischen Golfverband und den Deutschen Golfverband in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Hessen ist es deshalb das Ziel, durch einfache, aber gezielte Maßnahmen, weitere wertvolle Lebensräume zu schaffen.

In Hessen gibt es 54 Golfplätze mit einer Fläche von rund 3700 Hektar. Davon wird nur ein kleiner Teil für das Golfspiel gemäht und genutzt. Somit stehen die anderen Flächen für einen Beitrag zur biologischen Vielfalt zur Verfügung.

Totholz und Hecken als Rückzugsräume

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Um gezielter aktiv werden zu können und die Clubs optimal zu unterstützen und zu beraten, hat der Hessische Golfverband eine Umfrage bei den Clubs gestartet, um den aktuellen Stand abzufragen und sich einen Überblick zu verschaffen, wo es auszuschöpfendes Potenzial gibt und Interesse am Mitwirken. Gleichzeitig konnte der Verband für seinen dafür gegründeten Umweltausschuss sehr fachkundige Mitstreiter gewinnen, die über jahrelange Erfahrung und Know-how verfügen.

Der bereits 2020 geknüpfte Kontakt zum Umweltministerium wurde vertieft und Unterstützung seitens des Ministeriums wurde zugesagt. Eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung ist ausgearbeitet und gemeinsam unterzeichnet worden. Das Projekt „Lebensraum Golfplatz“ wurde Teil der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen.

Der Golfclub Bensheim ist dem Aufruf des Hessischen Golfverbands gefolgt und Teil des Projekts geworden. In diesem Zusammenhang gab es auch schon Vorort-Besuche der Ausschussmitglieder, um Maßnahmen vor Ort anzuregen. Viel Arbeit wurde in den vergangenen Jahren in den weiteren Ausbau dieser Maßnahmen gesteckt, die nun von Erfolg gekrönt wurde.

Vor kurzem fand eine weitere Begutachtung durch den Präsidenten des Hessischen Golfverbands Christofer Hattemer und Marc Biber als Mitglieder des Umweltausschusses statt. Gemeinsam mit dem Head-Greenkeeper des Golfclubs Bensheim Holger Naumann und Präsident Dr. Ralf Landwehrmann wurden die diversen Aktionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen auf dem Golfplatz begutachtet: Ob Totholz oder Hecken als Rückzugsräume für Tiere, die diversen Gewässer mit Fröschen und Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Reiher und Störche sind und die wassersparende Bewässerung sowie naturbelassene Bepflanzung – alles trägt dazu bei, dass der Golfplatz zum Lebensraum für Tiere und Pflanzen wird und bleibt.

Eine Vielzahl von artgerechten Bruthilfen, ein Insekten- und ein Eidechsenhotel befinden sich auf dem Platz in Bensheim genauso wie wildkräuterreiche Blühwiesen für Wild- und Honigbienen der nahen Bienenstöcke. Am Ende der Begutachtung wurde festgestellt, dass die vielen in den letzten Jahren angestoßenen Projekte vom Golfclub Bensheim erfolgreich umgesetzt und weitergeführt wurden.

Aus diesem Grund wurde der Golfclub Bensheim nun als „Lebensraum Golfplatz“ zertifiziert und die entsprechende Urkunde überreicht. Dazu gab es Schilder mit dem gelben Lebensraum-Logo, um einzelne Maßnahmen und Projekte zu kennzeichnen und Mitglieder und Besucher aufmerksam zu machen.

Präsident Ralf Landwehrmann freut sich, dass die intensive Arbeit der letzten Jahre zur Erreichung dieses Standards erfolgreich war. Der Golfclub wird sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

Weitere Maßnahmen werden sukzessive folgen, so wurde gerade der erste elektrisch betriebene Mähroboter in Betrieb genommen und damit ein Beitrag zur Reduzierung der CO2 Emissionen geleistet, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

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