Kultur

Das OpernAir im Auerbacher Fürstenlager ist gerettet

Das OpernAir im Auerbacher Fürstenlager kann nun doch wie geplant am 24. Juni stattfinden. Veranstalter ist nun der Verein Collegium Musicum Bergstraße, der für das Konzert-Event Fördergelder einwerben konnte.

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Barbara Cimander
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Das OpernAir kann nun doch wie geplant am 24. Juni im Auerbacher Fürstenlager stattfinden. © Thomas Neu

Bensheim. Grünes Licht für das OpernAir im Auerbacher Fürstenlager. Das beliebte Freiluft-Konzert mit Picknick kann nun doch am 24. Juni wie geplant über die Bühne gehen - dabei hatte die Veranstaltung Ende des Jahres praktisch vor dem Aus gestanden: Ein städtischer Zuschuss von 25 000 Euro war aus Sparzwängen heraus gestrichen worden - auch wenn Bürgermeisterin Christine Klein und Thomas Herborn als Leiter der Stadtkultur nicht müde wurden zu betonen, die Veranstaltung gerne am Leben erhalten zu wollen.

Aus den Reihen der Mitwirkenden und ehrenamtlichen Organisatoren wurden daraufhin alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Lösung zu finden - mit Erfolg, wie jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs verkündet wurde. Veranstalter des OpernAir ist nun nicht mehr die Stadt Bensheim, sondern der Verein Collegium Musicum Bergstraße, der mit seinem Orchester ohnehin einen wichtigen Part innehat. Die Stadtkultur ist als Koordinatorin weiterhin mit im Boot, spielt allerdings nun nicht mehr die erste Geige, um im musikalischen Bild zu bleiben.

Die wichtigste Aufgabe war zunächst, die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen. Das ist gelungen, wie der CMB-Vorsitzende Hanns-Christian Wüstner erläutert: Als Verein habe man sich erfolgreich um verschiedene Förderungen für die außergewöhnliche Kulturveranstaltung bewerben können.

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So wird das OpernAir nun unter anderem durch den Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) im Rahmen seines Programms „Neustart Amateurmusik“ , durch den Kultursommer Südhessen und die Bürgerstiftung Bensheim unterstützt.

Als lokale Sponsoren sind außerdem die Sparkasse Bensheim und die GGEW AG im Boot. Das Ausgabenbudget für die Veranstaltung liegt laut Wüstner bei rund 65 000 Euro - dieser Betrag könne durch die Zuschüsse aus den Fördertöpfen und die Eintrittsgelder geschultert werden, ist der CMB-Vorsitzende überzeugt. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 1700 Besuchern.

Nachdem die Finanzierung in trockenen Tüchern ist, kann es mit der Planung des Musik-Events weitergehen. Um die Organisation kümmert sich federführend ein sechsköpfiges Team: Gregor Knop (musikalische Leitung), Hanns-Christian Wüstner (CMB-Vorsitzender), Anne Dingler (Kunstfreunde Bensheim), Norbert Löw (Kammerchor Sankt Georg), Thomas Herborn und Marco Gremm (beide Stadtkultur.

Ein großes Event in der Stadt

Was das OpernAir so besonders und für Bensheim einzigartig macht, ist die große Zahl an Mitwirkenden und lokalen Akteuren aus verschiedenen Chören und dem Collegium Musicum: Nur durch diese Zusammenarbeit kann ein so großes Event in der Stadt überhaupt auf die Beine gestellt werden.

Rund 120 Chorsänger und Musiker werden am 24. Juni auf der großen XXL-Bühne stehen, die vor dem Herrenhaus platziert wird. Der Projektchor setzt sich in erster Linie aus Sängern der vier großen Konzertchöre Kammerchor Sankt Georg, Oratorienchor, ars musica und Cantemus zusammen.

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Insbesondere nach der langen kulturarmen Corona-Zeit soll nun einem breiten Publikum wieder der Zugang zu einer hochkarätigen kulturellen Veranstaltung mit Eventcharakter ermöglicht und damit auch dem generell zu beobachtenden Publikumsschwund bei öffentlichen Veranstaltungen nach der Pandemie entgegen gewirkt werden.

"Premium-Location" Fürstenlager

Die Zuhörer nehmen ganz leger auf der Herrenwiese auf Decken oder Klappstühlen Platz und genießen ein mitgebrachtes Picknick. „Ein lockerer, familiärer und ganz entspannter Rahmen“, macht Anne Dingler deutlich, dass die Veranstaltung als Musik-Event für die ganze Familie gedacht ist.

Dankbar sind die Veranstalter, dass für das OpernAir wieder die „Premium-Location“ Fürstenlager der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen genutzt werden kann. Die zauberhafte Kulisse des Staatsparks tut ihr Übriges für die Beliebtheit der Veranstaltung. „Die Besucher schätzen auch das tolle Ambiente“, betont Parkverwalter Stefan Jagenteufl.

Das innovative Aufführungsformat hebt sich von den üblichen klassischen Konzertformaten in Bensheim deutlich ab. Geboten wird ein Repertoire mit Werken aus Oper und Operette, das in der Region von lokalen Akteuren sonst nicht zur Aufführung gebracht wird.

Die Moderation wird in diesem Jahr die Bensheimer Sängerin und Kabarettistin Cosima Seitz übernehmen. Und auch die beiden Solisten sind in Bensheim keine Unbekannten: Martina Unruh (Sopran) und Thomas Heyer (Tenor) waren erst vor wenigen Monaten beim Verdi-Requiem in der Stadtkirche Sankt Georg zu hören.

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Auf dem Programm stehen beliebte Melodien aus der Welt der Oper - „Musik, die man wiedererkennt“, so Chorleiter Gregor Knop, der gemeinsam mit dem CMB-Dirigenten Kushtrim Gashi die musikalische Leitung innehat.

In der ersten Hälfte werden unter anderem Chöre und Arien von Smetana, Wagner und Léhar zu hören sein. Nach der Pause geht es dann italienisch zu - mit Werken von Puccini, Verdi und Rossini. Auch berühmte Canzonen wie „O sole mio“ sollen für Begeisterung sorgen. „Es soll einfach Spaß machen“, freut sich Anne Dingler auf das unterhaltsame Programm mit vielen Ohrwürmern der Opern-Musik.

Auch Bürgermeisterin Christine Klein ist froh, dass es für das OpernAir trotz zwischenzeitlicher Krise jetzt ein Happy End gibt. „Es ist ein tolles Event in tollem Ambiente - und liegt uns allen am Herzen.“

Tickets: Anfang März startet der Vorverkauf für das OpernAir am 24. Juni im Fürstenlager.

Redaktion Redaktion Bensheim

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