Bensheim. Die Welt ist für Frauen nach wie vor ein gefährlicher Ort. Darauf machen die sogenannten Orange Days mit der zugehörigen weltweiten Kampagne „16 Days of Activism Against Gender Violence“ aufmerksam. Der Soroptimist-Club Bensheim/Heppenheim beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder mit regionalen Aktionen.
Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist eine der am meisten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt, heißt es in der Ankündigung. Die Gewalt kennt keine nationalen oder kulturellen Schranken und betrifft jede dritte Frau in Europa.
Die Kampagne „16 Days of Activism Against Gender Violence“, von der UN ins Leben gerufen. Die weltweit größte Service-Organisation „Soroptimist International“ (SI) beteiligt sich an den Aktionstagen. Dieses Jahr stehen sie unter dem Motto „Umsetzung der Istanbul-Konvention und Präventionsarbeit“. Der an der Bergstraße engagierte SI Club Bensheim/Heppenheim setzt das Thema unter anderem mit einer Aktion am Donnerstag, 25. November, am orange beleuchteten Rinnentor in Bensheim um und will es so ins Bewusstsein der Bensheimer Bürgerinnen und Bürger bringen. Zusätzlich ist der Club an diesem Nachmittag von 15.30 bis 18 Uhr mit einem Infostand am Rinnentor vertreten.
Millionen von Frauen betroffen
„Mit dieser und weiteren Aktionen machen wir 16 Tage lang auf die Benachteiligung von Frauen und geschlechtsspezifische Formen von Gewalt aufmerksam“, so Irene Schmidt, amtierende Präsidentin im SI Club Bensheim/Heppenheim. Sie betont, geschlechterspezifische Gewalt habe unzählige Gesichter. Millionen Frauen und Mädchen seien betroffen. Diese Form von Gewalt beinhalte körperliche und sexualisierte Gewalt und gesundheitsschädliche Handlungen wie Vergewaltigung, Genitalbeschneidung und Menschenhandel. Auch seelische Gewalt, verbale Gewalt im Internet und Ausgrenzung, so Schmidt, gehörten dazu. „Diese Arten von Gewalt wirken sich auf alle Lebensbereiche von Frauen und Mädchen aus und hemmen den sozialen und ökonomischen Fortschritt unserer Gesellschaft. Daher ist es wichtig, in Deutschland und weltweit auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Unser Club trägt mit Aktionen hier an der Bergstraße seinen Teil dazu bei.“
Martina Ott, Mitglied im SI Club Bensheim/Heppenheim und Programmdirektorin des Dachverbands SI Deutschland, erklärt: „Unser Fokus liegt in diesem Jahr auf der Prävention und der Istanbul-Konvention. Darin verpflichten sich die Vertragsstaaten offensiv gegen Gewalt gegen Frauen und gegen häusliche Gewalt vorzugehen. Das heißt auch: Vertragsstaaten haben sich verpflichtet, von Amts wegen tätig zu werden, auch in den Fällen, in denen das Opfer seine Aussage oder Strafanzeige zurückzieht. Dies ist besonders wichtig, um Zyklen von Gewalt und Missbrauch, aus denen sich Opfer aufgrund familiärer Bindung, gemeinsamer Kinder oder finanzieller Abhängigkeit nicht selbst befreien können, zu stoppen.“
Schmidt ergänzt: „Würde die Istanbul-Konvention konsequent umgesetzt werden, dann könnte sie Leben retten, auch an der Bergstraße.“ Der SI Club Bensheim/Heppenheim will, so Schmidt, die bestehenden Hilfeangebote und Hilfeeinrichtungen einer breiteren Öffentlichkeit vor Ort bekannt machen.
Darüber hinaus macht der Club die Überwachung der Einführung der Istanbul-Konvention an der Bergstraße zu seinem Thema. Dazu wolle er sich künftig nicht nur mit den Hilfeeinrichtungen an der Bergstraße, sondern auch mit den Kommunen im Kreis inhaltlich austauschen. red
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