Bensheim. Viele Termine kehren zurück. Auch der traditionelle Neujahrsempfang der Bürgerhilfe Bensheim fand am Freitag wieder statt. Allerdings mit einem knappen „offiziellen Teil“, wie Vorsitzender Franz Apfel in der Gaststätte „Weiherhaus“ betonte. Im Vordergrund stand das Gespräch untereinander und das Netzwerken innerhalb der Vereinsfamilie. Rund 70 Gäste waren nach Auerbach gekommen.
Der Vorstand warf einen Blick auf das anstehende Halbjahresprogramm für 2023, das in den kommenden Wochen noch ergänzt werden soll, da einige potenzielle Aktivitäten noch in der Planungsphase stecken. Ein regelmäßiger Termin sind die Nachmittags-Stammtische, die immer am letzten Freitag des Monats um 15 Uhr in wechselnden Örtlichkeiten stattfinden. Der nächste am kommenden Freitag, 27. Januar, im Stadtcafé am Wambolter Hof.
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Immer am ersten Dienstag des Monats sind die abendlichen Stammtische (18 Uhr) eine feste Bank im Vereinskalender. In der Regel trifft man sich in der „Weiherhaus“-Gaststätte. Aber auch hier kann es laut Apfel zu Änderungen kommen. Der Verein werde rechtzeitig über die Tageszeitung oder den E-Mail-Verteiler über den Treffpunkt informieren.
Am 19. April (Mittwoch) steht der Besuch des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof in Weinheim mit einem Ausflug zur „Woinemer Hausbrauerei“ auf dem Programm. Franz Apfel rät interessierten Teilnehmern, sich möglichst zeitnah anzumelden. Unter der Führung von Walburga Kandler geht es am 3. Juni (15 Uhr) von Schönberg über das Schönberger Kreuz bis zum „Blauen Türmchen“ und weiter nach Bensheim, wo man im Bierkeller einkehren wird. Die Wanderung dauert etwa eineinhalb Stunden.
Fahrt zur Bundesgartenschau nach Mannheim
Am 10. Juni (Samstag) ist eine Radtour mit Hans Krauß geplant, die ab 11 Uhr am Bensheimer Bahnhof startet und insgesamt rund 28 Kilometer weit über Langwaden und Lorsch nach Heppenheim führen wird. Ob der Verein eine Fahrt zur Bundesgartenschau nach Mannheim anbieten wird, ist noch offen. Vorstandsmitglied Jutta Becker klärt die Details ab. Entscheidend ist, ob sich genügend Interessenten finden.
Die zweite Zukunftswerkstatt der Bürgerhilfe ist für Ende Juni vorgesehen, ab Februar wird sich eine Arbeitsgruppe um deren Vorbereitung kümmern und dem Vorstand ein Konzept vorlegen. Die nächste Mitgliederversammlung mit Neuwahlen findet am 15. September im Bürgerraum der Weststadthalle statt (17 Uhr).
Über 200 Mitglieder bei der Bürgerhilfe
„Bleiben Sie positiv und engagiert!“, so Franz Apfel beim Neujahrsempfang bei Brezeln und Wein. Erst im September hatte die Bürgerhilfe in Auerbach ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Am 14. Juli 1997 fand die Gründungsversammlung statt. Bereits zwei Jahre später zählte der Verein für gelebte Nachbarschaftshilfe rund 150 Mitglieder. Das Prinzip: Menschen unterstützen Menschen bei kleinen, aber wichtigen Dingen des Alltags.
Das Leistungsspektrum umfasst unter anderem Unterstützung bei der Hausarbeit, beim Einkaufen sowie eine Begleitung bei Arzt- oder Behördengängen. Auch kleine Reparaturen und Betreuungsaufgaben gehören zum Spektrum.
Dabei versteht sich die Bürgerhilfe mit ihren konstant über 200 Mitgliedern ausdrücklich nicht als Ersatz für professionelle Dienstleister, Pflegekräfte oder Handwerker, sondern als niederschwellige, spontane und gegenseitige Hilfe auf bürgerschaftlicher Ebene. Die geleistete Unterstützung wird über ein Punktesystem vergütet: Wer hilft, stockt sein Punktekonto auf. Wer Unterstützung in Anspruch nimmt, löst Punkte ein.
Die Geschichte der Bürgerhilfe begann Ende 1996, nachdem ein von einem parteipolitischen Forum ausgehender Impuls die damalige Leitstelle „Älter werden“ des Kreises Bergstraße dazu motiviert hatte, eine Veranstaltung über „Neue Formen der gegenseitigen Hilfe in Bensheim“ zu initiieren. Der Termin im Frühjahr 1997 schlug Wellen. Schon wenige Wochen danach traf sich eine Initiativgruppe unter dem Titel „Bürger für Bürger“ im Caritasheim. Der damals beschlossene Kurs bildete die Grundlage für die nachfolgende Vereinsarbeit.
Mit Beginn der Pandemie musste der Verein Abstriche machen. Geplante Veranstaltungen wurden verändert oder ganz gestrichen. Das betraf auch Mitgliederversammlungen und Infostände. Auch das gesellschaftliche Leben des Vereins musste sich Corona beugen. Dennoch hatte die gemeinnützige Selbsthilfeorganisation weiterhin Hilfe geleistet, wenngleich oft in eingeschränkter Form. Die Bensheimer Bürgerhilfe versteht sich als wichtigen Teil des sozialen Netzes in der Stadt.
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