Bensheim. Wenn es in der Bensheimer Altstadt nach Rauch riecht und Qualm aus einem historischen Fachwerkhaus aufsteigt, dann wird bei der Bensheimer Feuerwehr die höchste Alarmstufe ausgerufen. Gleich zweimal mussten die Einsatzkräfte am Freitag mit großem Aufgebot in die Innenstadt ausrücken.
Passanten und Anlieger hatten von starkem Qualm berichtet, der aus dem Schornstein eines denkmalgeschützten Hauses an der südlichen Seite des Marktplatzes kam. Zunächst war man deshalb von einem Dachstuhlbrand mit Gefahr für Menschenleben ausgegangen, so lautete die Alarmierung der Leitstelle gegen 10.30 Uhr am Freitagvormittag.
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Nur wenige Minuten später erreichten die Einsatzfahrzeuge der Bensheimer Feuerwehr mit der neuen Drehleiter den Marktplatz. Ebenfalls alarmiert worden war auch die Auerbacher Feuerwehr, so dass innerhalb kürzester Zeit acht Einsatzfahrzeuge mit circa 40 Einsatzkräften vor Ort waren. Glücklichweise stellte sich schnell heraus, dass kein Dachstuhl brannte, sondern der Rauch aus dem Keller des Gebäudes kam, in dem sich eine Kaffeeröstmaschine befindet. Nach ersten Erkenntnissen hat sich die Maschine durch einen technischen Defekt entzündet.
Die Feuerwehr nahm die Maschine auseinander, löschte die glühenden Teile ab und lüftete die verrauchten Räume. Weitere Räumlichkeiten oder Gegenstände wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen, es gab keine Verletzten. In weniger als einer Stunde konnte die Feuerwehr wieder den Rückzug antreten.
Zwei Stunden später musste die Wehr wieder ausrücken
Die Einsatzleitung übernahm Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn. Da man zunächst von verletzten Personen ausgegangen war, kamen zwei Rettungsfahrzeuge und ein Notarztwagen zum Bensheimer Marktplatz, außerdem Polizei und Stadtpolizei, um den vermeintlichen Brandort zu sichern.
Ebenfalls herbeigerufen wurde Dr. Fabian Wagner, leitender Notarzt im Kreis Bergstraße, Kreisbrandmeister Uwe Scharach und Frank Landzettel, Organisationsleiter Rettungsdienst im Kreis Bergstraße. Erleichtert darüber, dass nichts Schlimmeres passiert war, zeigte sich Bürgermeisterin Christine Klein, als sie sich vor Ort ein Bild vom Einsatz machte.
Doch die Angelegenheit war nach dem Abrücken der Feuerwehr noch nicht erledigt. Zwei Stunden später, gegen 13 Uhr, ging die nächste Alarmierung raus – und erneut musste die Feuerwehr praktisch mit „Mann und Maus“ auf den Marktplatz ausrücken. Wieder drang Rauch aus dem Gebäude der Kaffeerösterei, in der Luft lag ein leichter Brandgeruch. Die Einsatzkräfte waren noch einmal gefragt.
Laut dem Stadtbrandinspektor hatte der Filter der Röstmaschine noch einmal angefangen zu brennen und musste abgelöscht werden. „Es hat nochmal ganz schön geraucht“, so Karn.
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