Bensheim. Wenn sein Rat gefragt war und seine Hilfe gebraucht wurde, dann war auf Wilhelm Gerhardt Verlass. Am vergangenen Freitag feierte das ehemalige Magistratsmitglied seinen 90. Geburtstag. 1934 kam er in Hochstädten zur Welt. Schon bald zogen seine Eltern nach Auerbach. Nach der Grundschule in Auerbach ging er auf das Alte Kurfürstliche Gymnasium, das er allerdings nach zwei Jahren wieder verlassen musste. Der Vater war 1946 gestorben, und die Mutter konnte das Schulgeld, das damals dem Wochenlohn eines Arbeiters entsprach, nicht mehr aufbringen. Gerhardt machte seinen Schulabschluss an der Schlossbergschule und ging danach in die Lehre bei den Metallwerken in Auerbach. Hier arbeitete er 30 Jahre, legte bereits 1959 die Meisterprüfung ab und bildete sich in zahlreichen Kursen und Lehrgängen weiter.
1978 sah er eine neue Herausforderung, als in der Behindertenwerkstatt in Auerbach ein zupackender Mann gesucht wurde. 1997 ging Gerhardt in den Ruhestand. Ab 1972 engagierte er sich im Ortsbeirat Auerbach. Später war sein Rat auch im Bensheimer Magistrat gefragt, dem er 16 Jahre angehörte. Als Mitglied im Magistrat war Wilhelm Gerhardt das Bindeglied zwischen der Politik zur neuen ungarischen Partnerstadt Mohács. Im Vorstand des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács war er ein unverzichtbares Mitglied.
Sein Hobby war lange die Jagd. Viel Zeit verbrachte Gerhardt in „seinem Revier“ und schaute als Heger und Pfleger nach dem Rechten. Gerhardt ist darüber hinaus Ehrenmitglied bei den privilegierten Schützen Auerbach, dessen Vorsitzender er 32 Jahre lang war. Unter seiner Regie entstand das Schützenhaus am Schönberger Sportplatz. red
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