Bensheim. Trainingsauftakt am Montag, Goldenes Buch am Mittwoch - so lässt es sich auch mal in die Saison starten. Zumal die Handballerinnen der Flames den Abstecher in den Sitzungssaal des Rathauses locker als Trainingseinheit unter sauna-ähnlichen Bedingungen hätten abhaken können. War halt kuschlig warm beim Empfang der Stadt.
Letztlich hatten sich die Sportlerinnen aber den Abendtermin selbst hart erarbeitet durch ihre Erfolge in der abgelaufenen Spielzeit. Als Vize im Pokal-Final-Four samt Ticket für die European League feierte das Team den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Grund genug für Magistrat und Bürgermeisterin Christine Klein, die Truppe im dicken Wälzer verewigen zu lassen.
Ein Ausrufezeichen gesetzt
Und weil Damen-Handball in Auerbach und Bensheim nicht erst seit gestern äußert erfolgreich gespielt wird, konnten die Ehrengäste beim Blättern auch Erfolge der Vergangenheit bejubeln. Zuletzt hatten sich die Flames 2017 eintragen dürfen, nach souveräner Zweitliga-Meisterschaft und dem erneuten Sprung ins Oberhaus des deutschen Handballs. Trainerin damals wie heute: Heike Ahlgrimm.
„Seitdem haben sich die Flames in der höchsten deutschen Spielklasse nicht nur etabliert. Sie haben auch ein ums andere Mal deutliche Ausrufezeichen gesetzt - mit zum Teil überraschenden Siegen gegen favorisierte Teams ebenso wie nun - in diesem Jahr - mit dem Einzug ins Endspiel des Final Four Turniers in Stuttgart“, betonte die Rathauschefin.
Sie sprach von „tollen Momenten mit unglaublichen Emotionen“ in der vergangenen Saison, würdigte die Flames als großartige Botschafterinnen für Bensheim und sportliches Aushängeschild für Stadt und Region. „Wir sind stolz auf die Mannschaft mit ihrem Betreuerinnen und Betreuerstab sowie auf den gesamten Club. Sie alle leben und brennen für ihren Sport“, so Klein.
Mit ihrem Engagement und ihrem Teamgeist seien die Flames auch Vorbild für viele junge Handballerinnen, die eines Tages vielleicht den „Großen“ nacheifern wollen. Klein lobte die die vorbildliche Nachwuchsarbeit mit der Akademie, die sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt habe.
Was den Verein aber ebenso wie die Stadt beschäftige, seien die hohen Anforderungen des Ligaverbands ab der Saison 2025/26 (wir haben berichtet). Die Forderungen, vor allem nach einer zweiten Längstribüne, seien kaum nachvollziehbar. „Ich hoffe, dass es hierzu eine Lösung geben wird, die alle Interessen berücksichtigt. Denn wir als Sportstadt Bensheim wollen unsere Flames nicht verlieren“, meinte die Bürgermeisterin.
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Die Anfänge und Erfolge der TSV-Handballerinnen
Die HSG Bensheim/Auerbach beschäftigt sich aktuell mit dem Modell einer mobilen Längstribüne für die freie Ostseite der Weststadthalle für den Übergang, bis womöglich die Frage eines Neubaus geklärt ist. Horst Knop als Vertreter des Präsidiums der TSV Auerbach, sprach ebenfalls von einer großen Herausforderung. Dafür brauche es jegliche Unterstützung, von der „wir uns ein bisschen mehr noch erhoffen als dies bisher der Fall war“.
In seiner Ansprache blickte Knop auf die Anfänge und Erfolge der TSV-Handballerinnen in den 1970er Jahren zurück. Damals sei man auf einer ähnlichen Erfolgswelle geritten, habe zweimal im Pokalfinale gestanden und 1977 die Vize-Meisterschaft gewonnen. Das aktuelle Team habe dies nun mit der Qualifikation für die europäische Bühne noch einmal getoppt. Das sei zu jener Zeit nicht möglich gewesen. „Wir freuen uns auch für Bensheim, dass sich die Stadt nun auch sportlich auf europäischer Ebene befindet“, bemerkte Knop.
Er blickt aber nicht nur zurück, sondern auch voraus. 2025 kann 100 Jahre Handball in Auerbach gefeiert werden. Außerdem sind die TSV Auerbach und nachfolgend die HSG Bensheim/Auerbach seit dann 50 Jahren (Aufstieg 1975) Mitglied entweder in der 1. oder 2. Bundesliga. Er hoffe, dass man dieses Jubiläen gebührend begehen könne. Der Mannschaft wünschte er für die neue Saison alles Gute und Mut, auch in schwierigen Phasen. Der Erfolg in der abgelaufenen Spielzeit sei bisher „der Größte, den die TSV Auerbach in seinen Vereinsannalen stehen hat“.
Danach hieß es für die Spielerinnen Schlange stehen und im Goldenen Buch unterschreiben, was gut koordiniert über die Bühne ging. Die größere Herausforderung war dann eher das Orchestrieren das Abschlussfotos mit allen Beteiligten. Aber auch das machten die Flames, wie auf dem Parkett, eine gute Figur.
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