Bensheim. Die Grundschule in den Kappesgärten ist dem Pakt für den Nachmittag beigetreten. In Bensheim wurde am Mittwoch die symbolische Dreiecksvereinbarung zwischen dem Kreis Bergstraße als Schulträger sowie der Schule und dem operativen Träger des Betreuungsangebots unterzeichnet. Bei letzterem handelt es sich um die GaBiBe gGmbH. Der Name steht für „Ganztags, Bildung und Betreuung“. Ziel sei es, das Prinzip einer offenen Ganztagsschule für alle Eltern erschwinglich zu gestalten.
Neben der Kappesgärten-Grundschule, die derzeit von 161 Kindern besucht wird, ist auch die Müller-Guttenbrunn-Schule in Fürth neues Mitglied im Pakt für den Nachmittag, der Grundschulen und Grundstufen der Förderschulen ein verlässliches und bedarfsorientiertes Bildungs- und Betreuungsangebot zur Verfügung stelle und so einen Betrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie als auch für mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe leiste, so Landrat Christian Engelhardt.
Angebot gibt es seit 2015 Die Umsetzung des Pakts für den ...
In gemeinsamer Verantwortung von Land und Kreis könnten an den Schulen so integrierte Bildungs- und Betreuungsangebote in öffentlicher Trägerschaft einschließlich einer Ferienbetreuung eingerichtet werden. Dafür stellen das Land Hessen und der Kreis je nach Zuständigkeit Ressourcen in Form von Lehrerstellen und finanziellen Mitteln zur Verfügung. Die Teilnahme am Pakt für den Nachmittag ist für die Schulen und Schüler freiwillig.
Der Pakt ist ein Schritt in Richtung Ganztagsschule, die Betreuung nach Schulschluss allerdings freiwillig wählbar. Das Programm sei als pädagogisch integriertes Angebot konzipiert, so der Landrat. Durch die enge Zusammenarbeit von Schule und Träger (Kreis) werde ein Schulalltag „aus einem Guss“ ermöglicht. Der Pakt bietet nicht nur Betreuung bis 17 Uhr an, sondern auch während der Ferientage an mindestens 30 Tagen. Beim Pakt für den Nachmittag ist die Anzahl der Gruppen im Gegensatz zum Konzept „Familienfreundlicher Kreis“ nicht begrenzt.
„Mein Anspruch ist, dass es an keiner Schule im Kreis mehr eine Warteliste für die Ganztagsbetreuung gibt, sondern jedes Kind einen Platz bekommt“, erklärte Christian Engelhardt. Es könne nicht angehen, dass Eltern von Schülern ihre Berufs- und damit ihre Lebensplanung vom Losglück abhängig machen sollen. Ihm sei es daher „ein echtes Anliegen“, auch weitere Schulen für den Pakt zu begeistern, weil es mit diesem Modell keine Kapazitätsgrenzen mehr gebe.
Im Schuljahr 2022/2023 beteiligen sich hessenweit bereits nahezu 90 Prozent der Schulträger mit insgesamt 395 Schulen an der Umsetzung des Angebots, das noch stärker zu mehr Bildungsgerechtigkeit und einer besseren individuellen Förderung für Schüler sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Eltern beitragen soll. Je nach Bedarf – und orientiert an den vor Ort vorhandenen Strukturen – soll ein für die jeweilige Kommune passendes Angebot etabliert werden, das Ganztag und Betreuung stärker verzahnt. Eltern können zwischen mindestens zwei Zeit-Modulen wählen.
Mehr Bildungsgerechtigkeit ist auch die Motivation von Helga Krumbein, die Schule dem Pakt anzuschließen. Ein Ziel, für das aber darüber hinaus noch viel mehr unternommen werden müsse, so die Schulleiterin bei der Unterzeichnung, die von Auftritten der Kinder umrahmt wurde. Die Grundschule in den Kappesgärten besteht seit 2003 und will jungen Menschen ein ansprechendes Lernumfeld unter dem Motto „Gemeinsam viel erreichen“ anbieten.
Auch Markus Dehoust von der Heppenheimer Niederlassung der GaBiBe (die Zentrale ist in Mannheim) freute sich über die Zusammenarbeit. Die Gruppe hat bereits zahlreiche Trägerschaften für einen Pakt an einer Bergsträßer Schule übernommen, unter anderen an der Zwingenberger Melibokusschule und an der Schule an der Weschnitz in Einhausen.
In der Grundschule Kappesgärten habe man beste Rahmenbedingungen und ein perfekt organisiertes Team vorgefunden. „Uns ist es wichtig, die Betreuung den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.“ Daher befinde man sich im ständigen Austausch mit der Schule, so Dehoust, der mit seinem Geschäftsleitungskollegen Timo Grunert zur Vertragsunterzeichnung gekommen war. Ihr Unternehmen sei bereit, weitere Trägerschaften zu übernehmen. Man stehe für bezahlbare Betreuungsplätze. Weil sich Land und Kreis finanziell engagieren, müssten Eltern einen geringeren Beitrag zahlen. Man sei stolz auf das, was bisher gemeinsam erreicht wurde, sagte er.
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