Bensheim. „Nichts geht mehr.“ Diese Aussage könnte schon bald traurige Realität in vielen Turngruppen oder Turnabteilungen auch in Bensheim werden. Die „Kinderstuben“ der Sportvereine haben ein Problem: Es fehlt der Nachwuchs bei den Übungsleiterinnen und Übungsleitern.
Nicht erst seit Corona ist klar, wie wichtig Bewegung für Kinder und deren Entwicklung ist – je früher sie damit anfangen, umso besser. Den perfekten Einstieg hierfür bietet das Kinderturnen. Kinderturnen ist die Grundlage für späteres Sporttreiben.
Schon im Eltern-Kind-Turnen können sich die Kinder ausprobieren, Erfahrungen sammeln, sich neu erleben und neue Bewegungsformen erlernen. Durch vielseitiges Turnen mit Klein- sowie Großgeräten wird die Motorik geschult, werden Muskeln gekräftigt und der Bewegungsapparat stabilisiert.
Für viele andere Sportarten ist das Kinderturnen die beste Vorbereitung. Und etwas ganz Wichtiges darf nicht vergessen werden: Kinderturnen macht Spaß, in der Gruppe schult ganz nebenbei seine Sozialkompetenz. Doch zur Zeit stehen viele Turnabteilungen mit dem Rücken zur Wand, – auch hier fehlen die „Fachkräfte“. Natürlich betrifft dieses Problem nicht nur die Bensheimer Vereine, aber eben auch und natürlich ist nicht nur im Turnen ein Mangel an Übungsleitenden zu verzeichnen. Hier zeigt sich das Problem aber verstärkt, weil die Übungsstunden der Kinder eher am Nachmittag liegen und immer weniger Personen arbeitsbedingt zu dieser Zeit zur Verfügung stehen.
Lange Wartelisten, manche Gruppen werden geschlossen
Auch die Turnabteilungen der drei großen Bensheimer Sportvereine – TSV Auerbach, SSG Bensheim und TV Bensheim – sind von dem Mangel an Übungsleitern betroffen und weisen gemeinsam auf diese Problematik hin. Die Wartelisten in manchen Gruppen werden immer länger, teilweise müssen Gruppen sogar geschlossen werden, schreiben die Vereine in einer Pressemitteilung.
„Uns fehlen nette, engagierte Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten und ein Mal pro Woche eine Gruppe anleiten möchten“, sagen die Vereinsverantwortlichen unisono. „Altgediente Übungsleiter und Übungsleiterinnen gehen in den wohlverdienten Ruhestand, aber leider kommen kaum neue nach.“
Dabei muss man nicht viel mitbringen: Spaß am Sport und an der Arbeit mit Kindern, vielleicht eigene sportliche (nicht zwingend turnerische) Vorerfahrungen und ein guter Umgang mit Kindern. Alles andere kann man lernen. Bei der Ausbildung sind die Vereine sehr gerne behilflich. Ebenso können Interessierte in bestehende Stunden hineinschnuppern und erst einmal hospitieren. So ist das Sammeln von Erfahrungen auf alle Fälle eine gute Grundlage. Früher leistete man diese Stunden rein ehrenamtlich, heute erhalten die Übungsleitungen eine Vergütung für ihr Engagement.
Wer sich angesprochen fühlt, kann gerne Kontakt mit den Verantwortlichen aufnehmen. Schnupperstunden in bestehenden Gruppen könnten helfen, sich für die Aufgabe als Übungsleiterin oder Übungsleiter zu begeistern.
Folgende Kontaktmöglichkeiten:
- TV Bensheim: Antje Weinke, turnen@tv-bensheim.de
- SSG Bensheim: Gabi Schemel, info@ssg-bensheim.de
- TSV Auerbach: Heidrun Borst, heidrun.borst@tsv-auerbach.or
- übrige Stadtteilvereine: Antje Weinke, turnen@tv-bensheim.de red
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