Schwanheim. In der Sitzung des Ortsbeirats Schwanheim informierte Ortsbeiratsmitglied Patrick Kabus über die jüngste Sitzung der Steuerungsgruppe Dorfentwicklung im Dezember, in der es um den Status der jeweiligen Projekte ging. Eines der zentralen Projekte für Schwanheim ist das alte Rathaus, für den ein Nutzungskonzept erstellt werden soll. Der Antrag dafür sei inzwischen gestellt, so Kabus.
Mit der Möglichkeit, auch private Maßnahmen mit Zuschüssen aus der Dorfentwicklung finanzieren können, hat ein Schwanheimer Bauherren-Paar allerdings eher negative Erfahrung gemacht. Sie wollten ihr Fachwerkhaus gegenüber der Kirche mit Hilfe des Programms sanieren und haben insgesamt fast zwei Jahre für die recht aufwändigen Planungsarbeiten verwendet.
Als man endlich so weit war, den Förderantrag zu stellen, um mit den Arbeiten beginnen zu können, kam von der zuständigen Stelle die Information, dass die Maßnahme nicht gefördert werden könne, da noch kein Geld vorhanden sei. Das stellte die Bauherren vor die Entscheidung, entweder alles abzublasen oder das Projekt alleine zu stemmen. Nachdem bereits so viel Arbeit investiert worden war und auch die erforderlichen Handwerksleistungen organisiert waren, entschied man sich, ohne das Förderprogramm weiterzumachen. Doch kurze Zeit später kam die Mitteilung, dass jetzt Geld für das Projekt vorhanden sei. Für die Schwanheimer war es allerdings zu spät, denn sie hatten mit den Arbeiten bereits begonnen und das schließt eine Förderung aus. „Das war sehr ärgerlich“, so die betroffene Schwanheimerin, die sich hier eine einfachere und transparentere Verfahrensweise gewünscht hätte.
Stillstand beim Reiterhof
Im vergangenen September beschäftigte sich der Ortsbeirat Schwanheim zum ersten Mal mit der geplanten Errichtung eines Reiterhofes westlich des Segelflugplatzes (wir haben mehrfach berichtet). In den folgenden Sitzungen kam dann ein mögliches Ersatzgelände am südwestlichen Ortsausgang von Schwanheim gegenüber dem Sportplatz ins Spiel, denn zwischenzeitlich war für das Vorhaben beim Segelflugplatz ein Baustopp verfügt worden. Der Kreis hatte die Baugenehmigung erteilt, ohne davor die Segelflieger als direkt betroffene Nachbarn anzuhören. Diese hatten letztlich den Baustopp auf den Weg gebracht. Die Prüfung durch das Regierungspräsidium, ob der Flugbetrieb möglicherweise durch den Reiterhof eingeschränkt werden könnte, läuft immer noch.
Für die Bauherrin des Reiterhofes bedeutet das Stillstand seit Monaten und ein finanzielles Desaster. Denn nach der erteilten Baugenehmigung wurde bereits mit ersten Baumaßnahmen begonnen und Geld investiert. Aber solange der Baustopp besteht, kann weder am Segelflugplatz weitergearbeitet noch am möglichen Ersatzgrundstück begonnen werden. Zumindest hatte Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger am Montagabend keine neuen Informationen vorliegen.
Unmut wegen neuer Strommasten
Seit nahezu sechs Jahren beschäftigen sich die städtischen Gremien mit dem geplanten Netzausbau der im westlichen Stadtgebiet verlaufenden Stromtrasse zur Erhöhung der 220-Kilovolt- auf neue 380-Kilovolt-Leitungen. Bei der von Urberach bis Daxlanden in Baden-Württemberg verlaufenden Gesamtstrecke von etwa 142 Kilometer geht es um den 66 Kilometer langen Abschnitt zwischen Urberach und Weinheim, der im dritten Teilabschnitt auch Bensheimer Gemarkung tangiert.
Im bestehenden Trassenkorridor, der bei Schwanheim etwas weiter weg von der Ortsbebauung verschoben wird, will der Netzbetreiber Amprion die auf dem Abschnitt zwischen Pfungstadt und Weinheim befindlichen rund 110 Strommasten durch rund 80 neue ersetzen. Die Bauarbeiten dafür haben im dritten Quartal 2023 begonnen und bei einigen betroffenen Schwanheimern auch schon zu Unmut und Ärger geführt. Zum Teil würden ohne Erlaubnis private Grundstücke betreten, auch seien Bauarbeiten schlecht oder gar nicht abgesichert und eine Sicherheitsgefährdung für Reiter und Pferd.
Neue Verbotsschilder
Das Thema Verkehr steht in Schwanheim auf jeder Tagesordnung des Ortsbeirates. Bezüglich der Weyrichstraße, in die Lkw immer wieder verbotenerweise einfahren, soll jetzt durch das Versetzen der entsprechenden Verbotsschilder frühzeitiger auf das Einfahrtsverbot hingewiesen werden. Generell war zu erfahren, dass seitens der Stadt die Erstellung eines Verkehrskonzeptes inzwischen beauftragt wurde. Als Planungsgrundlage werden jetzt im gesamten Stadtgebiet Erhebungen vorgenommen, um die Verkehrsströme zu ermitteln. Etwa ein halbes Jahr soll diese Erhebung in Anspruch nehmen.
Hingewiesen wurde von Klapfenberger auf die bevorstehenden Termine: Kinderfastnacht am kommenden Samstag (10.), Stadtverordnetenversammlung am 15. Februar im Dorfgemeinschaftshaus und an gleicher Stelle die gemeinsame Sitzung der drei Ortsbeiräte von Langwaden, Fehlheim und Schwanheim zur Starkregengefahrenkarte am 19. Februar. Es folgen die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr (23. Februar), des Geflügelzuchtvereins (1. März) und des Reit- und Fahrvereins (8. März). Die nächste Ortsbeiratssitzung wird am 18. März sein und der Grenzgang ist auf den 28. April festgelegt.
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