Schönberg/Auerbach. Am Höhenweg oberhalb des Fürstenlagers, der nicht nur die Gemarkungen von Auerbach und Schönberg trennt, sondern Jahrhunderte bis zum Jahre 1806 auch die Landesgrenze zwischen der Grafschaft Erbach und der Landgrafschaft Hessen bildete, schuf im Jahre 1895 der Kur- und Verkehrsverein Auerbach einen kleinen Ruheplatz zu Ehren der damaligen Gräfin Marie zu Erbach-Schönberg, einer geborenen Prinzessin zu Battenberg.
Die Stelle der kleinen Anlage war wohl gewählt, da sie zur damaligen Zeit Fernsichten rundum auf die Berge des Odenwaldes sowie in die Rheinebene bis nach Oppenheim bot. Die im Laufe der Zeit an diesem „Marienplatz“ hochwachsenden Robinien wurden im Jahre 2011 gefällt und dort einige Jahre an Ort und Stelle gelagert. Der in dieser Zeit entstandene Wildwuchs wurde durch eine „Schönberger Initiative“ entfernt, die Stein-Einfassungen geborgen und die Stelle wieder zu einem beliebten Rastplatz hergerichtet. Zum Gelingen dieses Projektes im Jahre 2015 trugen auch einige zufällig vorbeikommende Passanten bei und in erheblichen Umfang die Mitarbeiter des Fürstenlagers, wie Manfred Schaarschmidt, Ehrenvorsitzender des Verschönerungsvereins Schönberg informiert.
Marie ehelichte im Jahre 1871 den Grafen Gustav zu Erbach-Schönberg, das Paar hatte vier Kinder. 1903 wurde die Schönberger Linie dieses alten Adelsgeschlechtes in den erblich hessischen Fürstenstand erhoben. Die Fürstin Marie, mit dem europäischen Hochadel vielfach verwandt, starb 1923. Zu ihrem 100. Todestag am heutigen 20. Juni erhält der Marienplatz einen QR-Code durch den Verschönerungsverein Schönberg, über den der interessierte Wanderer weitere Informationen über diese gebildete wie geschätzte Persönlichkeit abrufen kann.
Die Stiftung Heiligenberg hat für den heutigen Tag, 17 Uhr, eine Gedenkveranstaltung in der Marienkirche und auf dem Friedhof geplant. Neben dem Orgelspiel von Marie von Lehsten wird der Vorsitzende der Stiftung Heiligenberg, Joachim Horn, einige Worte sprechen. Lupold von Lehsten wird eine kurze Zusammenfassung über das Leben der Marie zu Erbach-Schönberg geben. Im Anschluss wird am Grab eine Blumenschale niedergelegt. Verschiedene Mitglieder der Familie sind eingeladen. red
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