Eishockey Die Adler Mannheim setzen auf eine neue Philosophie

Um wieder ein ernsthafter Titelkandidat zu werden, wählen die Adler Mannheim einen komplett neuen Ansatz. Christian Rotter findet es gut, dass das neue Trainerteam nicht über die Mannschaft, sondern mit ihr entscheidet

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Christian Rotter
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Kapitän Denis Reul spricht von „harten Jahren“, die die Adler Mannheim hinter sich haben. Seit dem Titelgewinn 2019 wartet der Club aus der Deutschen Eishockey Liga auf eine Finalteilnahme. Weder Pavel Gross in der Endphase seines Wirkens noch Bill Stewart konnten die hohen Ziele erreichen.

Es klaffte aber nicht nur sportlich eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Adler waren drauf und dran, wertvollen Kredit zu verspielen – bei ihren Fans und Partnern, aber auch in Eishockey-Deutschland. Nicht selten entschieden Spieler, einen Bogen um Mannheim zu machen, weil sie anderswo größere Titelchancen sahen und eine moderne Herangehensweise.

Alle hinter einem Ziel

Die Adler haben ihre Lehren gezogen. Oft ist in diesen Tagen von einer Zeitenwende die Rede. Bei den Blau-Weiß-Roten ist zumindest eine neue Philosophie eingekehrt. Die Jahre, in denen ein harter Hund das Team zu Höchstleistungen treiben wollte, sind vorbei. Stattdessen hat der neue Trainerstab die Mannschaft hinter einem gemeinsamen Ziel versammelt – so, wie es Geoff Ward in der Meistersaison 2014/15 tat.

Das hat nichts damit zu tun, dass die Wohlfühloase nach Mannheim zurückgekehrt ist. „Wir sind davon überzeugt, dass die Spieler eine bessere Leistung abrufen, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen“, sagt Sportmanager Jan-Axel Alavaara. In diesem Bereich ist eine Sportorganisation ein ganz gewöhnlicher Arbeitgeber: Ein Angestellter gibt mehr, wenn er sich mit seiner Firma identifiziert.

Die ersten Spiele in der Champions Hockey League haben gezeigt, dass die Adler auf einem guten Weg sind. Bei den finnischen Topteams Tappara Tampere und Lukko Rauma haben sie überzeugt. Der junge Chefcoach Johan Lundskog muss sich zwar erst beweisen. Doch erstens hat er mit Curt Fraser einen erfahrenen Co-Trainer an seiner Seite, und zweitens hat die Mannschaft keine Ausreden: Sie hat sich dem neuen Weg verpflichtet und muss sich daran messen lassen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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